USA - Österreich

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Dieser Brief zeigt ein ungewöhnlicher Leitweg, ist aber einfach zu erklären.


    Bis nach ???, ja wo? Berlin? lief der Brief ganz normal.


    Zielort für den Brief war Steyr in Österreich.
    Der Brief war 5. März 1853 die Geschäftsleute Völker & Möllman in New York mit dem Schiff Arctic (Collins Line) abgeschickt. Weiter lief der Brief über Liverpool, Ostende und Aachen. So mit dem Bahn Minden-Berlin. Und hier ist der Brief der Irrweg angefangen weil der Brief weiter über Sachsen und Bayern nach Füssen geschickt war.
    Von Füssen aus lief der Brief nach Reute, was ja ganz normal war. Glaube aber dass man selten in Reute die Briefe rückseitig gestempelt hatten. Eine mögliche Erklärung ist dass man in Füssen den Irrtum gesehen hatten und die Österreicher den weiteren Schicksal übergeben hatten.


    Den Irrtum war von der Absender gemacht wenn er Steyr in Tirol gelegt hat. Ohne dieser Vermerk wäre der Brief über Prag und Wien spediert. Es war somit eine kleine Umweg für den Brief, bin aber nicht sicher ob es mehr als einen Tag oder vielleicht zwei Tage länger war.


    Zwischen New York 5. März und Minden-Berlin 19. März gibt es kein Stempel. Weiter lief der Brief über Hof 20. März, Füssen 21. März, Reute 21. März, Innsbruck 22. März, Steyr 25. März.
    Es gibt auch einen Stempel ...rg - vielleicht Salzburg?


    Der Brief war als Portobrief geschickt so dass der Empfänger 38 Kreuzer bezahlen musste. 11 Silbergroschen war für Preussen was man rückseitig mit blaue Tinte vermerkt hat. USA hat 23 Cents verlangt wovon 5 Cents war für Inland USA und 18 Cents für den Atlantik.


    Das Schiff Arctic hat auch ein traurige Schicksal zu erzählen: https://en.wikipedia.org/wiki/SS_Arctic


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    ein phantastischer Brief - hätte der Absender nicht Tirol geschrieben, sondern einfach Österreich (so klein war Steyr ja nicht), wäre das ein Standardbrief geblieben. Gut so, wie es gekommen ist! :P:P:P


    Das Schicksal der Arctic ist traurig - ich glaube, ich habe auch einen Brief, der mit ihr über den großen Teich lief.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo und Danke für die Antworte :)


    Es scheint dass Briefe die über oder von Belgien nach Tirol geschickt waren häufig (immer?) über Berlin-Sachsen-Bayern in 1853 und 1854 gelaufen waren. Hängt ja mit Bahn-Ausbau zusammen. So wenn der Absender fehlerhaft Tirol schreibt ist es wohl natürlich dass der Brief diesen Weg spediert war. Es war viele Briefe zu sortieren und es ging sicher schnell - daher war wohl Steyr als Angabe nicht so wichtig weil man diese Briefe von unten gelesen hatte wo die wichtigsten Informationen bei sortieren lag.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    wäre kein Zusatz Tirol dagestanden, hätte man in via Preussen, Sachsen, Bodenbach, Prag usw. gesandt worden. Hier unterstellte man wohl den Westen Österreichs (Richtung Vorarlberg), so dass man das österreichische Briefepaket via Bayern schickte, was 1852-185? Standard war.


    Ich hatte mal über Bodenbach in mehreren Rundbriefen referiert und dabei auch eine Korrespondenz nach Dornbirn gezeigt, wo auch teils Tirol notiert worden war (in Belgien!), die auch so wie von mir beschrieben liefen - und dabei erstaunlich schnell waren.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • ... von vorne schön, aber von hinten weltklasse! :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo zusammen,


    von Elberfeld über Deutz Minden Magdeburg Leipzig Hof nach Nürnberg. War das 1853 so üblich? Ich hätte erwartet Deutz Frankfurt Nürnberg Füssen.


    beste Grüße


    Dieter

    • Offizieller Beitrag

    so eine ähnliche Rückseite aus 1853 habe ich auch.

    Hallo Christian


    Ja, der Brief kommt mir bekannt vor :thumbup:


    Ich habe auch einen Brief nach Regensburg mit gleichem Leitweg von 1852.


    Wie lange der benutzt war, weiss ich nicht, aber 1855 oder später habe ich keine in Gedächtnis.




    Hallo liball


    Der Reute Stempel war kein Problem. Meine Unsicherheit galt der Stempel bei der Bahn. Hof-Nürnberg.
    Ich habe zuerst Salzburg gelesen, aber das passt wohl nicht.



    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Leitwege,


    ich habe mal bei Wikipedia nachgesehen. Die rechtsrheinische Rheintalbahn war zu meinem Erstaunen tatsächlich erst 1871 durchgehend befahrbar. Da waren vorher anscheinend einige politische Probleme im Spiel. Aus diesem Grund war der Laufweg so weit im Osten nicht erstaunlich.
    Ich glaube, ich sollte die Karten mal ausdrucken, damit ein kurzer Blick reicht.


    besten Dank für die Antwort


    Dieter

  • Hallo Sammlerfreunde,

    im Jahre 1906 erhielt der Bahnhofsvorstand vom steirischen Bad Aussee einen eingeschriebenen Brief aus den USA.

    Der Ganzsachenumschlag zu 2 Cents wurde mit 11 Cents für die Rekogebühr und den Auslandsverkehr auffrankiert.

    Vorderseitiger Stempel OHIO REGISTER DEC 5 1906. Auf der Siegelseite Transitstempel NEW YORK 12.7 1906

    Liebe Grüße

    Franz

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein Ganzsachenumschlag zu 2 Cents vom 27.4.1922, von ??oxbury?? nach Wien.

    Der Ganzsachenumschlag zu 2 Cents wurde mit 13 Cents (Rekogebühr und Auslandspost) auf frankiert.

    Rückseitiger Stempel NEW YORK FOREIGN 28.4.1922.

    Leider kann ich den Aufgabeort nicht entziffern.

    Liebe Grüße

    Franz

    Einmal editiert, zuletzt von Altsteirer () aus folgendem Grund: Schreibfehler

  • ein Ganzsachenumschlag zu 2 Cents vom 27.4.1822

    Und ich dachte immer die Erste Ganzsache war in UK, so um den 6. Mai 1840, zusammen m it der Ersten Briefmarke. ;)

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Sammlerfreunde,

    mir ist da ein Brief über den Weg gelaufen, den ich gerne hier zeige, auch in der Hoffnung, nioch mer Informationen dazu zu bekommen.

    Geschrieben wurde der Brief am 29.Oktober 1831 in Philadelphia. Adressiert an Herrn Voith in Steyr. Der Brief lief über Le Havre. Die Stempel sind leider nicht sehr deutlich. Ein runder PAID-Stempel, dann nochmal ein PAID-Stempel

    An Taxen ist auf der Vorderseite einiges vermerkt. Ein Bruch mit zweimal 14x, eine 28 und rechts oben eine 12. Rückseitig noch undeutlich eine 18/12 oder 8/12?

    Sicher ist nur eins für mich: Österreich berechnete 1831 für einen einfachen Brief aus dem Ausland 14x, für einen doppelten 28x. Habe für diese Zeit USA-Österreich leider wenig im Forum gefunden.

    Danke für eure Hilfe!

    Torsten