von / nach / durch Dessau

  • Liebe Sammelfreunde,


    heute eine Ganzsache von 1 Sgr. + Zusatzfrankatur von 1 Sgr. von Dessau an den "Herrn Weinhändler Jacob Bertram{1] wohlgeboren Wiesbaden". Die Entfernung beträgt deutlich mehr als 20 Meilen und eine Manipulation ist für mich nicht erkennbar. Eventuell lag auch eine Portobefreiung des Empfängers vor, so dass die Unterfrankierung unbeanstandet blieb, Der Beleg kann spätestens von 1856 sein.

    Siegelseitig ist noch die Bestellung zu sehen, welche sicherlich vom Empfänger dort notiert wurde.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf


    [1]Jacob Bertram

  • Lieber Magdeburger,


    340 km direkt - dein Brief hätte also 3 Sgr. Franko zeigen sollen - hat man vermutlich verschlafen.


    Im DÖPV gab es keine Portomoderation oder ein Portofreitum für Handelshäuser, nicht mal für die Priviligierten und woher hätte man das in Dessau auch wissen sollen. Nein, der Brief ist eindeutig unterfrankiert und durcchgeschlüpft.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ulf,


    ich stimme Erwin zu. Das ist ein seltenes Stück.

    Eine Portobefreiung eines Weinhändlers in Wiesbaden Anfang der 1850er Jahre kann ich mir nicht vorstellen.


    Dieter

  • Liebe Sammelfreunde


    heute eine Briefhülle, möglicherweise aus dem Jahre 1810 adressiert an " Dem Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, Hernn Ernst Friedrich Anton, Gouveraiuen? Herzog zu Sachsen-Coburg p.p., meinen freundlich vielgeliebten Herrn Vetter. Coburg zur Sternburg." Links ist noch vermerkt: "Vom Herzog und fürsten zu Anhalt-Dessau". Taxiert wurde erst mit 1 1/2 ggr. für Anhalt Dessau, dies gestrichen und neu mit 6 ggr, - alles gestrichen, da sowohl der Absender und Empfänger portobefreit waren.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Liebe Sammelfreunde


    einen typischen Briefkastenbeleg kann ich hier noch zeigen:

    Wahrscheinlich in den Jahren 1853/4 aufgegebener Brief an den "Herrn Rechts-Anwalt und Notar Trippel in Potsdam". Der Brief wog 1 3/10 Loth und der Wertstempel vom 3 Sgr. reichte nun nicht mehr für einen doppelt schwerer Brief in der zweiten Entfernungsstufe. Somit wurde 1 Sgr. Nachporto erhoben. Siegelseitig befindet sich noch die Absenderangabe: "Absender Theodor Boesche aus Berlin zur Zeit in Dessau".


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf


  • ... der Kamerad hat schon gewußt, warum er sich hinten verewigt ... 8) 8)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Ulf,


    theoretisch hätte in einem solchen Fall von Unterfrankatur bei einem Brief aus dem Briefkasten ein entsprechender handschriftlicher Vermerk oder Stempel angebracht werden müssen. Alternativ wäre eine Aufgabe am Schalter möglich, mit der bewussten Aufgabe eines unterfrankierten Briefes ("kein Geld dabei ... ").


    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • Lieber Erwin,


    es gab drei Möglichkeiten für Nachtaxierungen:

    - aus dem Briefkasten

    - bei der Aufgabe am Schalter

    - bei der Decartierung


    Ohne weitere Angaben kann man nur mutmaßen ...


    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

  • lieber Michael,

    dann habe ich etliche, bei denen man vermuten muss. Ich habe sie aber alle der Sammlung "Briefkasten" zugeordnet.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan