Russland - Österreich

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    hier ein Brief aus dem Jahr 1864.
    Der Trauerbrief wurde im russischen Grenzpostamt Hussiatyn franko aufgegeben. Mit der Botenpost ging es dann zum österreichischen Grenzpostamt Hussiatyn und von dort auf dem Podoler Postweg nach Lemberg.

    Das Franko betrug insgesamt 20 NKr., davon für Russland 5 NKr. (3 Kr.CM) wegen der Aufgabe in einem Grenzort.

    Gruß
    Michael

  • Lieber Michael,

    interessanter Brief - 3x CM entsprachen 5 Neukreuzern.

    Was hat es hinten unten links auf sich? War das eine Umfaltung einer vorherigen Versendung?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Lieber Ralph,

    3x CM entsprachen 5 Neukreuzern.

    Richtig, Tippfehler korrigiert.

    Was hat es hinten unten links auf sich? War das eine Umfaltung einer vorherigen Versendung?

    Nein, leider keine Umfaltung. Könnte vom Absender stammen, da dort der 1.7. notiert wurde.

    Gruß
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    hier ein Brief von 1871 aus Kishinev, in Bessarabien gelegen und auch Chisinau geschrieben, nach Wien.

    Mit 14 Kopeken (entsprachen 20 NKr.) voll frankiert entsprechend dem russisch-österreichischen Postvertrag von 1866 aufgegeben. Die Marken wurden ungewöhnlicherweise auf die Rückseite geklebt und, ebenso ungewöhnlich, mit dem FRANCO-Stempel entwertet.
    Der Brief lief dann ins nordwestlich gelegene russische Grenzpostamt Nowoselitz, von dort ins österreichische Grenzpostamt Czernowitz und dann per Briefpaket nach Wien.

    Gruß
    Michael

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    Briefe aus Finnland nach Österreich sind nicht oft zu finden.
    Hier ein Brief aus Abo von 1858 via St. Petersburg an eine Zinnfolienfabrik im böhmischen Lindenau. Was ich bisher noch nicht gesehen hatte: ein Brief, der alle drei Staatsgebiete der russischen Post durchlief: das Großherzogtum Finnland, das russische Zarenreich und das Königreich Polen.

    Von Abo nach St. Petersburg, dann im geschlossenen Transit durch Polen nach Österreich. Dort via Wien und Bodenbach zum Zielort.
    Was etwas überrascht: In Zeiten des DÖPV wäre eine Leitung über Preußen (Petersburg-Eydtkuhnen-Berlin-Sachsen-Bodenbach) bei gleichen Kosten vermutlich schneller als die durch Österreich gewesen.

    Gruß
    Michael

  • Lieber Michael,

    herzlichen Glückwunsch zu diesem russischen 3-Länderbrief plus Zielland.

    Ich denke, dass er normalerweise über Preussen - Berlin - Dresden - Bodenbach - Lindava (damals Lindenau) geleitet worden wäre. Auch mir ist schleierhaft, warum er den weiten Umweg über Wien machte. Aber freuen wir uns ob dieser Tatsache, denn häufig wird das wohl nicht gewesen sein und aus Finnland dürfte es nun wirklich nicht viele Briefe nach Österreich geben - außer diesem ist mir keiner geläufig. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    Liebe Freunde,

    hier ein Brief von 1821 aus Moskau nach Roveredo an Johann Baptist Tacchi.

    Der Brief war bis zur russischen Grenze bezahlt und wurde über Radziwilow - Brody nach Österreich geleitet. Der einzeilige Aufgabestempel MOSCOV ist für die Zeit 1770-1834 belegt (in rot ab 1805) und wie alle Moskauer Stempel aus dem 18. Jahrhundert relativ selten. Der Eingangsstempel RUS stammt aus Brody.

    Die österreichische Taxe lese ich als 40, was nur zu einem Gewicht von 1,5 - 2 Loth bei einer Entfernung von 13-15 Posten passen würde. Ein hohes Gewicht für einen kleinen Brief (11x7 cm)

    Die Tacchis waren angesehene Kaufleute in Roveredo in den Branchen Seide und Papier.

    Gruß

    Michael

  • Hallo Michael!

    Da ich hier für 2 Russlandbriefe eine Beschreibung machen will Bitte ich Dich recht herzlich um Deine Hilfe. Es sind 2 Vorphila Briefe . Der 1. aus dem Jahr 1785 und der 2. aus dem Jahr 1790.Beide geschrieben in Petersburg und adressiert an die Firma Menz in Bozen. Da ich zur Zeit die Briefe hier nicht zeigen kann möchte ich sie einigermaßen darstellen. Beim 1 Brief Ist siegelseitig eine 23 in schwarzer Tinte notiert. Vorne rechts oben steht eine 49 und das Menzfranco beträgt 4 Kreuzer. Ansonsten kann ich keine Gebühr finden. Beim 2. Brief steht siegelseitig in schwarzer Tinte geschriebene 11 und vorne Rechtsoben steht pt, ( Kann ich nicht anders deuten).und das Merzfranco von 8 Kreuzer . Die 8 Kreuzer sind mit sämischer Tinte geschrieben. Auf diesen Brief sind wohl einige Rötelnotierungen die ich nicht deuten kann. Ansonsten ist hier nichts auffälliges notiert. Solltest Du mit dieser Beschreibung nichts anfangen können , werde ich versuchen die Briefe bildlich zu zeigen, den ich selber schaffe dies mit meinen 80 Jahren nicht mehr.

    Mit der großen Bitte um Hilfe dankt und grüßt: Planke aus Südtirol

  • Hallo werter Ralph!

    Recht vielen Dank für das zurechtrücken meiner Briefe. Hier hat meine Tochter versuch mit meinem Neuen Computer und Drucker hier die Briefe einzustellen. Hier musste es schnell gehen darum noch nicht die genaue Einstellung. Hoffe das nächste mal geht es besser.

    Nochmals Danke und viele Grüße: Planke

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Planke,

    in dieser Zeit war für russische Briefe das Grenzfranko vorgeschrieben, d.h. das russische Porto war vom Absender zu bezahlen, so dass die Briefe ohne eine Fremdportobelastung nach Österreich gelangten. Dieses russische Inlandsporto wurde damals generell nicht notiert, ist also auf den beiden Briefen nicht zu sehen. Die rückseitigen Nummern sind Kartierungsnummern. Da rechts von diesen Nummern nur ein waagerechter Strich und keine weitre Zahl steht, kann man hier erkennen, dass kein österreichischer Portoanteil vom Absender bezahlt wurde (war vermutlich auch gar nicht möglich).

    Die Leitung erfolgte über Radziwilow (Russland) und Brody (Österreich, Galizien).

    In Österreich fielen für den 1. Brief 4 Kr. und für den 2. Brief 8 Kr. (2. Gewichtsstufe) an, die vom Empfänger bezahlt wurden.

    Dies bezieht sich auf den Inlandstarif (Halbfranko-Verfahren), Österreich-Kenner mögen dies gerne weiter ausführen oder korrigieren.

    Viele Grüße

    Michael

  • Hallo Werter Michael! Recht vielen Dank für deine Beschreibung. Nun kann ich die Briefe in meine Sammlung einbauen. Russland Briefe nach Bozen habe ich einige auch aus späterer Zeit, und ich bin froh darüber. Wenn es die Menz Korrespondenz in Bozen nicht gebe, es wäre für die Postgeschichte nicht so leicht hier Material zu finden. Doch gibt es einige Korrespondenz, ( Purger in Gröden, Mayr in Innichen), von denen viele Briefe vorhanden sind. Meine große Freude hängt an der Korrespondenz des Kreisamtes von Dietenhein und St. Lozenzen welche 1754 in Dietenheim eroffnet wurde und 1788 nach

    St. Lorenzen übersiedelte und 1804 nach Bruneck verlegt wurde. In Dietenheim soll das meiste noch im Archiv liegen. Dies alles nur als Info.

    Lieber Michael recht vielen Dank für Deine Hilfe. Bleib gesund!! Vele Grüße aus Südtirol:Planke.

  • Hallo Hermann,

    zu den österreichischen Porto-Taxierungen deiner beiden schönen Briefe:

    Der 1. Brief von 1785 wurde meines Erachtens falsch taxiert. Nach dem Tarif vom 20.9.1751 hätte ein einfacher Brief aus dem Ausland 8 Kr. gekostet. Tatsächlich wurde er jedoch taxiert wie ein einfacher Inlandsbrief, mit 4 Kr.

    Der 2. Brief von 1790 ist hingegen richtig taxiert. Nach dem Tarif vom 1.11.1789 kostete ein einfacher Brief bis zu einem halben Loth aus dem Ausland 8 Kr.

    Grüße Karl

    Einmal editiert, zuletzt von liball (3. Dezember 2021 um 12:08)

  • Hallo Sammlerfreunde,

    ein Auslandsbrief vom 21.12.1870, von ?Tatahpott? nach Triest.

    Frankatur 14 Kopeken.

    Rückseitiger Transitstempel "MOCKBA 24. AEK 1870", Stempel WIEN und Ankunftsstempel "TRIEST 11.1.", weiters ein roter Stempel "25?????1870"

    Laufweg: ???Moskau - Wien - Triest. ???

    Ich vermute, bei "Tatahpott" handelt es sich um die Stadt Taganrog (wurde rückseitig notiert).

    Wo wurde der Brief aufgegeben? Wie war der Leitweg?

    Bitte um eure Hilfe.

    Liebe Grüße

    Franz

  • Lieber Franz,

    der Brief stammt aus Taganrog, russ. ТАГАНРОГЪ geschrieben.

    Der Leitweg verlief nördlich (wohl über Charkov) nach Moskau und von dort vermutlich über Warschau (geschlossener Transit) nach Wien.

    Viele Grüße

    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte

    Einmal editiert, zuletzt von Michael (29. Dezember 2022 um 17:49)