Baden nach Bayern 1806-71

  • Hallo Pälzer,


    kein schlechter Brief:


    Zweifarbstempelung, "nhpto" für "Nachporto" habe ich so noch nicht gesehen (hätte "reicht nicht, noch 6x" werden sollen) und der Rand ist bemerkenswert gut für Baden, wo 1 - 2seitig berührte Marken ja die Regel sind.


    Glückwunsch zu dieser Pretiose, bei deren Kauf man nichts falsch machen kann. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bk,

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    jo, für den Anfang Baden Nachtaxe recht passabel :D

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    Aber heute kommt gleich noch was nettes aus Baden hinzu, wieder mal ein Beleg mit Uhrradstempel gelaufen in die Pfalz. Diesmal aber ein Minibrieflein, dessen Inhalt ich nach einem 14 Stunden Arbeitstag nicht mehr angehen werde. Über was da der Empfänger "in Kenntnis gesetzt" worden ist, werden wir aber noch sehen.

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    Primär drückt mich der Aufgabeort, der leider durch den Siegelabriss nicht mehr klar ersichtlich wird. Ich lese da als Beginn ein "St" und am Ende ein "in"...macht irgendwie keinen Sinn.

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    Völlig durcheinander macht mich der Vermerk in der Brieflasche, da lese ich was von einem Hertlingshausen...ja das ist aber bei Altleiningen im Pfälzer Wald :wacko: Was ich zu dem Uhrradstempel 20 für den Raum Eberbach gefunden habe, war der tägliche Botengang zur Postablage (PA) Mudau im Odenwald, die der Postexpedition Buchen (Eberbach) - ??? - zugeordnet war.

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    So richtig verstanden, habe ich das ehrlich gesagt alles noch nicht...

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    + Gruß!
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    vom Pälzer

  • Hallo zusammen,

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    auch wenn man gestern beim Fussball leider zu arg lang schwarz sehen musste und durch die Marken anbei ein ärgerlicher Bug läuft...die Farbe hat manchmal ja schon was für sich.

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    + Gruß !

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    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,


    außergewöhnlich attraktiver Brief - nur stammt er aus 1867, nicht aus 1866.


    Zum Spiel gestern sage ich besser nichts ... :cursing::cursing::cursing:

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • :thumbup: ...yipp, ist geändert und unser fussballspielen hoffentlich bald auch... :rolleyes:

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Brief:
    Brief aus Biberach an der Riß ( Biberach an der Riß kam am 29.9.1803 zu Baden und ab 24.10. 1806 zu Württemberg)
    vom 18. Juli 1806, Franko Memmingen (Kgr. Bayern), Siegelseite 2 Kreuzer Franko, nach Kempten (Kgr. Bayern). Der
    Empfänger bezahlte 2 Kreuzer Porto für die Strecke von Memmingen nach Kempten.



    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo liebe Freunde,


    ganz gut gerandet, wie ich finde, kommt dieses Exemplar der Nr. 4 auf Brief vom 21.04.1858 von Karlsruhe nach Lindenberg daher - Inhalt eine Rechnung von Jacob Ammon in Karlsruhe für eine Kiste Zigarren.


    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

  • Hallo Volker,


    bei Bayern wäre das Normalschnitt - hier bei Baden ist das ein Stück, wie es unter 100 oder 200 Marken nur ein Mal vorkommt - Glühstrumpf zu dem Rosinchen (und die Siegelseite sieht ja auch nicht von Pappe aus!). :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    einen Dreiländer - Laufzettel der Vormarkenzeit findet man nicht an jeder Ecke und das war schon damals so. Umso erfreuter war ich, dergleichen in der Bucht schießen zu können, womit meine Mini - Laufzettel - Sammlung wieder ein kleines Stück voran kommt. Aber der Reihe nach ...


    Im badischen Mannheim stellte man einen Laufzettel am 9.5.1842 für ein Paket von dort nach Oettingen (Bayern) aus, welches am 2.3.1842 aufgegeben worden war, der Mannheimer Absender aber keine Rückmeldung des Erhalts bekommen hatte. Der Badener war also am 9.5.1842 bei seinem Postamt vorstellig geworden, hielt seinen Postschein hin und fragte, was damit los sei. Er tat dies so glaubhaft, dass die Aufgabepost einen kostenfreien Dienstlaufzettel aufnahm, der denselben Weg zu verfolgen hatte, wie damals das Paket.


    Text: Laufzettel fahrender Post nach Oettingen über Stuttgart


    No 47 Den 2ten Maerz d. J. wurde sub No 6 ein Paket an die Lehen u. Regalienadministration in Oettingen nach Stuttgart abgesandt. Der Aufgeber dieses Packets konnte bis jetzt keine Nachricht über dessen richtigen Empfang erhalten, weßwegen wir das Ansinnen stellen uns über dessen Weiterbeförderung und richtige Bestellung nähere Nachricht zu geben. Großh. Postwagen Expedition A. A. von der Banck


    No 137 praes. 11. May


    Den 5. Maerz in Charte I Sub Nro. 6 nach Noerdlingen.
    Stuttgart, den 11. May 1842
    K. W. Haupt Expedition Fahrposten Klingler


    erster Fahrpost - Inspector - Unterschrift


    Den 10 Maerz sub Nr. 1 nach Oettingen.
    Noerdlingen den 13. May 1842
    Koenigliche Postverwaltung
    Henning


    Obenerwähntes Packet wurde laut Bestellungs-Buch unterm 12. Maerz 1842 der hiesigen k. Lehensadministration zugestellt.
    Oettingen: 13/5 42
    Koenigliche Postexpedition
    AA Beyschlag.


    Wir sehen also hier, dass alles seine Richtigkeit hatte und nur der Empfänger es versäumt hatte, zeitig dem Absender den Erhalt des Packets mitzuteilen.


    Der so vollzogene Laufzettel war umgehend der Post in Mannheim zu retournieren, welche nach seiner Ankunft am 16.5.1842 den Empfänger verständigte, dass er seinen Laufzettel auf der Post abholen könnte. Dieser wurde dann gegen den Postschein des Absenders getauscht, so dass er mit dem Laufzettel in Händen beruhigt nach Hause gehen konnte. Der eingezogenen Postschein wurde in die Akten gelegt und nach Ablauf der für ihn vorgesehenen Frist amtlich vernichtet.

  • Liebe Freunde,


    ein Dienstbrief, bei Baden mit D.S. für Dienst - Sache gekennzeichnet und mit dem Behördensiegel von Mannheim am 11.8.1849 versehen, wurde korrekt von der Aufgabepost untaxiert belassen. Empfänger war das bayer. Kreis- und Stadtgericht in Nürnberg. Gem. Postvertrag Baden - Bayern vom 1.1.1843 waren die gegenseitigen Diensteskorrespondenzen in Staatsangelegenheiten portofrei zu belassen.


    Der Kartenschluß Mannheim - Würzburg funktionierte auch gut, denn schon am Folgetag war der Dienstbrief in Würzburg. Siegelseitig war der Ortsstempel abzuschlagen, was man in schöner blauer Stempelfarbe erledigte - nur der Abschlag eine Auslage - Stempels war für portofreie Briefe natürlich obsolet, denn eine Auslage, also eine fremde Portobelastung, gab es hier ja gar nicht.


    Warum auch immer - in Würzburg stempelte man den Auslagestempel auf die badische Franchise D.S., ohne ihn freilich zu taxieren. So dürfte sich auch die Zielpost in Nürnberg gewundert haben, als sie ihn noch am selben Tag erhielt, wie ich auch, denn dergleichen hatte ich bis dato noch nie gesehen. Hätte Mannheim besser gestempelt, wäre es ein Traum - so ist es zwar kein Albtraum, aber ein bisserl traurig bin ich schon, dass er nicht so schön ist, wie ich ihn mir gewünscht hätte ...

  • Liebe Freunde,


    schon als Kind faszinierten mich Retourbriefe und tun es noch. Bei unserer JHV konnte ich einen schnappen, der bei der Heidelberger Stadt-Post am 28.12.186? vom H. Faas, Rechtsanwalt dortselbst, aufgegeben wurde. Offenbar lag ihm die Mandantschaft im Ohr, einen Brief an ein "Fräulein Mathilde Stubenvoll Neuenburg bei Grünstadt Pfalz" zu schreiben. Der Brief kam wohl noch am selben Tag in Grünstadt an, jedoch war dort a) weder ein Ort namens Neuenburg, noch b) eine Mathilde Stubenvoll bekannt, was in summa dazu führte, dass man frontseitig "unbekannt retour" schrieb, wobei unklar bleiben muss, ob damit a) der Ort, oder b) das Fräulein, oder c) Ort und Fräulein gemeint waren. Noch am selben Tag schickte man den Brief nach Heidelberg zurück, wo er am 29.12. seinem Absender wieder zugestellt wurde - 3 Kreuzer für nichts, könnte man sagen.


    Ein Neuenburg gibt es, allerdings in Südbaden zwischen Freiburg im Breisgau und Basel - und Grünstadt liegt auch fast am Rhein, was eine dünne Parallele wäre.


    Es gäbe auch ein Neuerburg - allerdings nördlich von Trier, damals Preussen, genauer in der Eifel, aber die war von der Pfalz auch nicht so weit weg.


    Möglich wäre auch ein Neuburg am Rhein, welches in der Pfalz lag und liegt, allerdings ca. 60 km südlich von Grünstadt und westlich von Karlsruhe (Baden).


    Bei meinen germanisch-bescheidenen Google - Eigenschaften versteht es sich von selbst, dass ich die gute Mathilde Stubenvoll sogar weltweit, nicht nur in der Pfalz, gefunden habe.


    Für Hinweise, die zur Ergreifung (von Daten) der Stubenvoll führen, setzt der Unterzeichner eine hohe Belohnung aus. :thumbup:

  • Hallo bk,
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    ich denke, dass ließ sich weitestgehend auflösen. Zunächst konnte an diesem link:.


    https://www.rheinpfalz.de/loka…sst-das-mal-aufschreiben/

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    in Erfahrung gebracht werden, dass es sich bei den Stubenvolls um aus Hirschau in der Oberpfalz stammende Wanderarbeiter gehandelt hat, die in der Neuleininger Steingutfabrik Jacobi, Adler & Sohn (später Neuleininger Steingutfabrik AG) beschäftigt waren..


    https://www.geni.com/people/Ka…nvoll/6000000002026829032.


    Die auf Neuleiningen bekannte Burg fränkischer Grafen, wird der Herr Rechtsanwalt Faas mit Neuenburg verwechselt und die Post in Grünstadt möglicherweise auch noch nichts von der Unterbringung der Familie im Unternehmen gewusst haben..

    Viele Grüße
    vom Pälzer :thumbup:

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  • Hallo Pälzer,


    toll, was du alles heraus gefunden hast - offenbar gibt es bessere und schlechtere, germanische Googler. Wozu ich gehöre, weißt du ja ... ;(

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Sammlerfreunde,

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    anbei ein einfacher Beleg der ersten Gewichts- und Entfernungsstufe, jedoch mit dem Plattenfehler I der Mi-Nr. 18: Randlinie über der rechten oberen Rosette eingedellt.

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    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Guten Abend zusammen,

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    trotzdem der scanner ob des tropischen Klimas glüht, hat er eine 2. Gewichtsstufe aus Baden mit 7 Kr gepackt und das wäre somit die erste in der IM-Sammlung Baden. Die Datierung leite ich von dem Ankunftsabschlag auf der Rückseite ab, da dort nur lineare Fragmente gesteckt wurden. Die applizierten Marken - zwei davon sehr erfreulicherweise im waagrechten Paar - wurden im Oktober 1868 verausgabt und waren bis Ende 1871 gültig.

    .

    Viele Grüße

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,


    das sieht mir sehr nach einer französischen Hand aus - vermutlich hat ein Elsässer in Karlsruhe Geld gespart - statt 40 Centimes = 12 Kreuzer hat er ein Viertel in badische Briefmarken investiert und konnte beim Gewicht noch 6,66g drauflegen, um einfach zu bleiben.


    Schönes Stück - nach den Stempeln zu urteilen halte ich das Kuvert für aus der Zeit 1867/68.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • ...oha 8o

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    Die günstige "Gastaufgabe" ist natürlich nicht auszuschließen, das nehme ich mal so in die Beschreibung mit auf und auch vielen Dank für die Einschätzungen zur Datierung.

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    Viele Grüße

    vom Pälzer :thumbup:

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  • Hallo zusammen,

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    von den nordwestlichen Ausläufern des Schwarzwaldes bei Gernsbach im unteren Teil des schönen Murgtals ging der Rechnungsbrief anbei zunächst über Muggensturm nach Karlsruhe, von dort mit der badischen Rheintalbahn über Heidelberg nach Mannheim, dann über den Rhein nach Ludwigshafen und schließlich zum Zielort Freinsheim (westl. Frankenthal). Die nette Stempelsammlung auf der Rückseite (einschließlich Ankunftstempel) datiert durchweg vom Tag der Aufgabe...sagenhafte Leistung!

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    Viele Grüße
    vom Pälzer