Fahrpost Preußen - Sachsen

  • Im Süden wäre bei 2 Pfund und 60 Meilen der Mindestsatz von 25 Kreuzer fällig gewesen.



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    von Interesse wäre noch eine Zuordnung des Stempels links neben dem Aufgabestempel.


    Schönen 4. Advent aus Bempflingen


    Ulrich

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Hallo Ulrich


    interessantes Stück!
    Siegelseitig Pr und kopfstehend 16! - Mindestfahrposttarif 7 Sgr - hier natürlich Ngr.
    Zum "Abgeholt - Hof-Postamt" - Stempel müssen Sachsen-Experten was sagen.


    Das B = Beutel dürfte die Versendungart angeben. Allgemein machte man dies bis 1 Pfund schweren geeigneten Paketen- hier die Ausnahme bei 3 Loth Mehrgewicht.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Guten Abend,
    in der Hoffnung das wir doch einen Sachsensammler haben welcher zum Stempel etwas beitragen kann.


    Schönen Abend noch
    Ulrich

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

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  • Hallo Minimarke,


    hierbei handelt es sich um einen Fahrpost-Ausgabestempel. Diese Stempel wurden bei den größeren Packkammern meist vorderseitig aufgesetzt. Lt. Milde wurde dieser Stempeltyp bis 1856 verwendet.


    Grüsse von liball

  • Vielen Dank!
    Da ja beide Briefe aus 1860 datieren gibt es entweder einen weiteren Stempel, oder die Verwendungszeit des bekannten Stempels ist eine wesentlich längere.
    BaD - das mit der seltenen Type gilt für deinen Brief aus Chemnitz?


    Erstmal ab auf die Wiese ! ;)


    gruß
    Ulrich

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


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  • Ich denke, das Herr Milde in der " alten Sachsenpost" mit dem Enddatum 1856 wahrscheinlich den dort vorangezeigten quadratischen Ausgabestempel des Hofpostamtes meinte. Der ist leider sehr schwer zu bekommen, somit habe ich ihn leider nicht.


    Das besondere an dem Paketaufkleber aus Chemnitz, der in Fahrpostbriefe von Bruhns noch als Unikat von Zwickau genannt wird, das mit dem Aufdruck der Ortsbezeichnung links eigentlich die Schriftart der Ziffern geändert wurde.
    Beste Grüße Bernd

  • Vielen herzlichen Dank BaD


    Ich habe daraufhin sofort in meinem Kistchen Paketbegleitbriefe gewühlt und folgenden Belege "gefunden":


    Paketbegleitbrief vom 08 Februar 1860 über 10 Pfund von Dresden nach Groß Schönau bei Zittau.


    Folgende Fragen dazu:


    - handelt es sich dabei um diese seltene Type des Aufgabezettels
    - interpretiere ich richtig das die Stempel 2 Ausgabe und 3 Ausgabe in Zittau abgeschlagen wurden
    - gibt es dafür eine sinnvolle Erklärung
    - und ich sehe keinerlei Taxierung auf dem Beleg, auf der zweiten Klappe der Siegelseite befindet sich auch nichts


    Vielen herzlichen Dank


    Ulrich

  • Hallo Ullrich,
    das Datum 8.2.1860 passt genau, das ist die Zwischentype. Wunderbar!


    Es wurden nur Pakete bis 1 Pfund direkt ausgeliefert. Für schwerere Pakete wurde ein Auslieferungsschein oder der Paketbegleitbrief zugestellt,
    was auch im Ortsbereich einen Botenlohn von 6 Pf. nach sich zog. Der Empfänger holte das Paket selbst ab oder es wurde ein Paketträger extra mit der Zustellung beauftragt. Bei kleinen Postämtern wie Großschönau gab meist es keine Auslieferungsstempel, so das man davon ausgehen muß, das der erste Stempel die Zustellung des Paketbegleitbriefes oder Ausliefungscheines dokumentiert, während die Ausgabe des Paketes bei der Selbstabholung mit dem Stempel 3 Ausgabe dokumentiert wurde. Warum der Botenlohn bei Paketbegleitbriefen nie taxiert wurde, ist mir leider nicht bekannt.
    Beste Grüße Bernd

  • Aufgegeben ist das Paket am 6 Mai 1862 in Brandenburg.
    Nach den mir bekanntem Vertrag von 1858 fällt hier eine Gebühr von 1/6 Silbergroschen pro Pfund und 4 Meilen an.
    Bei 6 zu rechnenden Pfund, und einer Entfernung von 4 Meilen ergibt dass 4 Silbergroschen.
    Leider finde ich keine Gebühr für den angeschriebenen Rückschein, wer kann hier weiterhelfen.
    Handelt es sich hier um die angeschriebenen 2 Silbergroschen?
    Und warum stehen die Gebühren bei einem Franco Paket vorne?


    Als letzte Frage stellt sich was wurde verschickt, leider ist die Schrift für mich nicht zu entziffern.

  • Hallo Ulrich


    ich habe auch nichts gefunden, wie hoch die Kosten für einen Rückschein wären.
    Nur im Zusammenhang mit Reko-Briefen gibt es scheinbar diese. Allerdings waren im Postverein keine rekommandierte Paketsendungen möglich.


    Eine kleine Anmerkung habe ich noch: Die Entfernung beträgt 16 Meilen und damit liegt das Paket in der 4. Entfernungsprogression. Dann stimmt auch die Rechnung 2 Pfennige * 6 Pfund * 4 Entfernungsstufe = 48 Pfennige = 4 Sgr.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Hallo,
    in den Ausführungsbestimmungen von Preußen zum Postvereinsvertragvon 1860 war festgelegt, das für jede Fahrpostsendung im Postvereinsverkehr ab Inkrafttreten eine Empfangsbescheinigung des Adressaten (Rückschein) auf Kosten des Absenders verlangt werden konnte. Die Gebühr betrug 2 Silbergroschen. Der Rückschein bei Recobriefen war frei.
    Guten Rutsch wünscht Bernd

  • Eine kleine Anmerkung habe ich noch: Die Entfernung beträgt 16 Meilen und damit liegt das Paket in der 4. Entfernungsprogression. Dann stimmt auch die Rechnung 2 Pfennige * 6 Pfund * 4 Entfernungsstufe = 48 Pfennige = 4 Sgr.


    Sorry mein Fehler meinte auch 4 Zone und nicht Meilen, deswegen kommen wir auch auf den gleichen Betrag.


    Vielen herzlichen Dank für eure Unterstützung.
    Damit wäre die korrekte Beschreibung Frankopaket gegen Rückschein.


    Vielleicht kann noch jemand eine Aussage über den Inhalt treffen.


    Einen guten Start in 2015 wünscht euch allen


    Ulrich Schülein

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • hallo Ulrich,
    ich habe mal den Briefinhalt transskribiert, soweit es den handschriftlichen Teil betrifft. Einige Wort sind mir nicht ganz klar, aber das Meiste sollte so stimmen:


    Auf der Briefvorderseite steht:
    Mit einemPaket
    in Papier sign:


    Der Inhalt lautet:


    Hiebei ein Postpaket Pfund 26 mit folgenden Beischlüssen
    1 Anton 1 Kamp A 1 Springersche B
    1 Gall 1 Krenchel 1 Santz A
    1 Glaeter 1 Mitschers 1 Seidel
    1 Hauptmann 1 W. Schulze 1 Werner Sp
    1 Rackhoff
    und 2 Zahlungslisten
    Die volle Dekung schick ich noch heute im besonderen Couvert.


    Es thut mir herzlich leid, daß ich nicht wenigstens auf
    einen Zug nach Leipzig kommen kann; mein Hämorhidal
    Leiden macht mich aber ?????? jetzt so schme???? daß ich nur
    Qual haben würde. Ich reise also in Gedanken, grüße
    Sie aufs herzlichste und bitte mich noch den werthen Ihrigen
    freundlichst zu empfehlen. Strengen Sie sich nicht zu sehr an.


    beste Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan

  • Hallo Preussen-fan,
    vielen herzlichen Dank. Dann handelte es sich wohl um Briefe/Karten welche dann in Leipzig weiterverteilt wurden.
    War das eigentlich zulässig in dieser Art, oder hat hier einer den Postzwang umgangen?

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Ich möchte an dieser Stelle einen Paketbegleitbrief von Breslau nach Dresden vorstellen der eine wichtige Frage aufwirft.


    Leider lässt sich der Brief nicht eindeutig datieren, so dass sich eine Zuordnung zum Postvereinsvertrag von 1851 bzw. 1858 nicht getroffen werden kann.


    Allenfalls läßt sich aus der Type des Nummernstempels auf das Jahr 1857-1859 schließen.


    Trotzdem gibt es bezüglich der Taxierung ein Problem:
    Die direkte Entfernung zwischen Dresden und Breslau beträgt 30 Meilen, daher wären nach dem Vertrag von 1858
    5 Silbergroschen zu zahlen gewesen.
    Leider kenne ich die Tax-Grenzpunkte für Sachsen nicht. Daher ist eine genaue Taxierung gemäß dem Vertrag von
    1851 nur geschätzt. Wenn Görlitz für Breslau als Grenzpunkt angenommen wird, ergibt sich eine Gebühr von 4 Silbergroschen.
    Für die Strecke Dresden - Görlitz (10 bis 20 Meilen) 2 Silbergroschen und für Breslau-Görlitz (10 - 20 Meilen) 2 Silbergroschen.


    Frankiert ist der Brief aber mit 6 Silbergroschen. Das entspricht aber der innerpreußischen Mindestgebühr für Pakete über 20 Meilen.


    Warum wurde so verfahren?

  • Hallo Preussensammler


    wenn man über die Taxquadrate geht, Breslau 72 - 96 und Dresden 72 - 128 ergibt sich 32 Meilen.


    Laut dem Vertrag von 1858 sind es 5 Sgr bis incl. 32 Meilen.


    Nach dem Anschlußvertrag (1850) zwischen Preussen und Sachsen, wären die Taxpunkte Reichenbach/Lausitz für Preussen und Löbau + 2 Meilen Zuschlag für Sachsen. Danach würde sich 3 Sgr. für Preussen (Breslau - Reichenbach ca. 22 Meilen) und 2 Sgr. für Sachsen (Löbau -> Dresden ca. 8,5 Meilen + 2 Meilen Zuschlag) ergeben.


    Danach wären bei beiden Varianten 5 Sgr. fällig. M.E. ist der Brief mit 1 Sgr. überfrankiert wurden, warum auch immer.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf


    P.S. der Auszug zwischen Preussen und Sachsen Beilage zum PA 26/1850

  • Liebe Freunde,
    bei folgendem Brief komme ich nicht mit der Gebühr klar. Der Franko-Paketbegleitbrief ging am 17.8.1862 von Landsberg / Sachsen (preussisch) nach Frankenberg im Königreich Sachsen.
    Gewicht 2 Pfd. (links oben)
    Entfernung 12 Meilen
    Gebührenberechnung: 2 (Pfd) x 3 (je 5 Meilen) x 1,5 Pfg. = 9 Pfg.
    Mindestens aber doppelte Briefgebühr, also 2 x 2 Sgr. (für 2. Entfernungsstufe) = 4 Sgr.
    Ausgeworfen sind aber 3 Sgr. Übersehe ich was? Wo liegt der Fehler?

  • Hallo Erwin


    es ist ein Beleg des DÖPV und da galten eben auch diese Vorschriften.
    Die Mindestfahrposttaxe bei 8 - 16 Meilen waren 3 Sgr., was auch hier anzuwenden war.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Ulf,
    Danke für deine Auskunft. Das war mir bisher noch nicht bewusst, dass es in den DÖPV diese Mindestpaketgebühr gab. Wieder was dazu gelernt.

    viele Grüße
    Erwin W.
    preussen_fan