Napoleon und die 100 Tage 1815

  • Hallo Nils,


    ich weiß es nicht, aber warum sollte Taxis von Forbach bis Frankfurt am Main ein Porto festsetzen und dann bei 16x von FFM bis Aschaffenburg einen Anspruch auf einen Teil von den 16x bei Bayern geltend zu machen? Von FFM bis Aschaffenburg verlangte TT immer 4x für den einfachen Brief. Vlt. war er wirklich etwas schwerer, als 1/2 Loth.


    Steht etwas drin, das darauf hindeutet? Bayern hatte ja 20x für dergleichen Briefe verauslagt (Frankreich bis Aschaffenburg) im Jahr 1822 und musste natürlich stark auf die franz. Wünsche eingehen. Daher könnte es auch 1815 20x mal 1,5 sein plus etwas für TT und wir wären bei 33x.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




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    Hallo Freunde


    Dieser Brief hat eigentlich wenig mit Napoleon und die Ereignisse in Frankreich und Belgien zu tun. Aber liegt in gleichem Zeitraum.


    Der Brief ist in Amsterdam 3. Juni 1815 geschrieben und kam schon 9. Juni Langensalza an. Dann gab es wohl hier keine Verspätungen wegen Truppenbewegungen Richtung Belgien.


    Meine Frage an euch geht um die politische und postalische Verhältnisse. Der Wiener Kongress war noch nicht ganz abgeschlossen. Was ich in meine Literatur finden kann ist dass Langensalza unter der Wiener Kongress an Preussen gegeben war. Genau ab welches Datum diesen Beschluss gültig ist, habe ich nicht herausgefunden.
    So die Frage ist ob der Brief in Königreich Sachsen gelandet hat oder in Königreich Preussen.
    (Wert zu nennen ist dass Sachsen 21.5.1815 wieder ein Königreich geworden ist nach zwei Jahre als Generalgouwernement.)


    Postalisch sieht es aber aus als der Brief in Sachsen gelandet hat mit 10 GuteGroschen Porto für den Empfänger zu bezahlen. 3 3/4 GGr für Niederlande + 2 1/4 GGr für Preussen und endlich 3 GGr für Sachsen.
    Es sieht nicht aus dass der angehängte Muster das Porto beeinflusst hat.


    Hat jemand etwas beizutragen würde es mich sehr freuen.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    da ich mich ja so langsam zum Preussen-Fan entwickle, habe ich gerne ein bischen "research" gemacht. ;) Der Wiener Kongress legt in Artikel 15 seiner Schlussakte vom 08.06.1815 fest, dass große Gebietsteile im Norden Sachsens der neuen preussischen Provinz Sachsen zugeteilt wurden.


    Diese Provinz erhielt den Status eines Herzogtums, Provinzhauptstadt war Magdeburg. Die insofern erforderliche Neueinteilung Preussens erfolgte schon während des Wiener Kongresses mit der dort von König Friedrich Wilhelm III. von Preußen erlassenen Verordnung wegen verbesserter Einrichtung der Provinzial-Behörden vom 30.04.1815:


    http://www.verfassungen.de/de/…inzialeinrichtungen15.htm


    Wie man sieht legte darin § 1.1) die Einteilung des preußischen Staates in zehn Provinzen fest, die da damals waren:


    https://books.google.de/books?…vinzen%20Preussen&f=false


    Unter anderem finden wir dort also das aus Teilen Sachsens gebildete preussische Herzogtum Sachsen, dem auch die Stadt Langensalza angehörig war. Wenn Du die Verordnung vom 30.04.1815 ganz nach unten scrollst, dann siehst Du, dass sie vom preussischen König in Wien, als während des dort laufenden Kongresses erlassen worden ist:


    Gegeben Wien, den 30sten April 1815.

    Friedrich Wilhelm.

    C. Fuerst von Hardenberg.


    Die weitere Verwaltungsgliederung Preussens bewirkte, dass Langensalza ab 22.04.1816 dem Regierungsbezirk Erfurt angehörig war:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Regierungsbezirk_Erfurt


    Langensalza war dann ab 01.10.1816 Verwaltungssitz des Landkreises Langensalza:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Landkreis_Langensalza


    Interessant zu dem Thema ist u.a. auch diese historische Betrachtung zur Bildung der preussischen Provinzen:


    http://www.wn.de/Welt/Kultur/1…Ein-Fest-fuer-Nostalgiker


    + Gruß !


    vom Pälzer (...immerhin ein halber Preusse, da die Mutti aus Königsberg stammt ^^ )


    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

    Einmal editiert, zuletzt von Pälzer ()

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    Hallo Pälzer


    Danke für die Links. Hier finde ich bestimmt viele interessante Themen für mich :) :)



    Was mir dann noch fehlt ist wohl die postalische Übergabe an Preussen. Dazu kenne ich auch nicht wie das Generalgouvernement Sachsen postalisch geordnet war. Wenn jemand ein Literaturtipp geben konnte? :)



    Viele Grüsse
    Nils

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    Hallo Freunde


    Briefe nach Frankreich war bekanntlich etwas schwer zu liefern, und je näher man Juni 1815 kommt je schwieriger war es. Es gab aber immer Möglichkeiten wenn man Briefe per Schiff schicken konnte. Wie dieser Brief, der aber auch sonst schwer zu verstehen ist. So ich bitte um Hilfe falls jemand hier etwas mitspielen konnte.


    Der Brief war in Lisboa 14. April geschrieben. Und wegen die unruhige Zeiten hat der Absender gewählt den Brief per Schiff zu schicken. Als Empfänger irgendwo in England sassen die Vermittler Luillacq & Dapl (?). Am 5. Mai habe die den Brief weiter mit Schiff nach Calais in Frankreich gebracht. Es war natürlich kein ordinären Schiffsverbindungen jetzt, so der Brief war geschmuggelt.
    Trotzdem ist der Brief mit einem Angleterre par Calais abgestempelt geworden und ist nach Nantes geschickt geworden. Wenn der Brief angekommen ist weiss ich nicht, aber der Brief war 9. Juni beantwortet geworden.
    So man war trotz die Lage einverstanden Briefe aus England weiter zu bringen.


    Der Empfänger hat hier 38 Decimes für den 11 Gram schweren Brief bezahlt. Wie man zu die höhe Gebühre gekommen sind verstehe ich nicht. Callais-Paris-Nantes ist doch nicht mehr als ca 700 Kilometer. Wo liege ich falsch?


    Viele Grüsse
    Nils

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    Hallo Freunde


    Jeder konnte nicht den schnelleren Weg nehmen. Und die Briefe sind irgendwo liegend geworden.


    Bei diesem Brief ging es langsam.
    Der Brief ist in Arbroath, Scotland 15. Juni 1815 geschrieben. Ist aber erst 8. Juli als Paid gestempelt. Er hat wohl den etwas gewartet und schliesslich maldazu gekommen dass man Briefe wieder nach Frankreich schicken konnte. In London wollte man es aber etwas anders, so der Brief ist in London erst 11. August weitergeschickt geworden.


    Irgendwo hat der Absender sich etwas geirrt wenn es um Geografi geht. Er hat offenbar gemeint dass Briefe nach Cognac über Bordeaux laufen sollte. So wenn in Bordeaux musste man den Brief weiterschicken - deswegen sehen wir auch rückseitig ein Deboursstempel von Bordeaux (aber nicht sehr deutlich abgeschlagen).
    Erst 20. August kam der Brief den Empfänger an.


    Viele Grüsse
    Nils

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    Hallo Freunde


    Briefe aus Trieste nach Spanien ist fast immer etwas geheimnisvoll, besonders vor die Abstemplung normal geworden ist.


    Dieser Brief ist 2. April in Triest geschrieben und nach Reuss in Spanien geschickt. Genau wo der Brief zur Post gebracht war lässt sich nicht sicher feststellen, aber weil es oben rechts "de Genua" vermerkt ist kann es sein dass der Brief dort abgeliefert ist. Normalerweise ist es dann auch so dass es ein Vermittler irgendwo im Brief genannt ist, so aber nicht hier. Ich glaube trotzdem dass der Brief privat nach Genua geschickt war und von dort mit Schiff weiter nach Barcelona wo der Brief weiter nach Reuss spediert war. Per Schiff weil es in Frankreich etwas unruhig war, aber ich will nicht Wetten dass es so war.
    Rückseitig gibt es einige spanische Geldvermerke aber ich bi nicht sicher ob es postalisch ist. Bis jetzt habe ich es nur bei Briefe aus Genua gesehen was auch ein Zufall sein kann.


    Wenn man der Taxierungsstempel/Herkunftsstempel Ytalia beachtet, war dass bei Briefe aus Trieste eher normal so dass es hier als kein Beweis für eine postalische Anfang in Italien ist. Der Stempel war übrigens in Barcelona abgeschlagen geworden.
    Ein fehlende Gebührvermerk aus Österreich konnte oder sollte wohl auch ein Hinweis sein. Aber bisher habe ich nur einen Brief gefunden wo die österreichische Gebühre vermerkt sind. Hier also aber nicht. So wie so, ob aus Österreich oder Italien - in Spanien hat man das gleiche bezahlen müssen. Hier 9 Reales für 4 Adarmes.


    Viele grüsse
    Nils

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    Hallo Freunde


    Hier wieder einen Brief nach Spanien der über England gelaufen war.


    Geschrieben war der Brief 18. juli 1815 in Gand/Gent in Königreich Niederlande. Der Brief ist privat scheint es nach London geschickt geworden, an die Weinhändler Sandeman, Golden und Forster. Die Herren hat der Brief per Falmouth Packet weiter nach Sevilla geschickt. Es war einen Brief mit Einlage so dass man 4 Shilling 4 Pence bezahlen musste.
    Der Empfänger in Sevilla hat 11 Reales de Velon bezahlt. Dann hat der Brief einen Gewicht um 7,2 Gram. Den Einlage war also nicht schwer, vielleicht ein Wechsel oder Frachtzettel?


    Leider gibt es keine Hinweise zu Ankunftszeit in Spanien oder wenn der Brief von London abgeschickt war. Wir wissen dass die Grenze zwischen Spanien und Frankreich noch gesperrt war und dass dieser Laufweg wohl gewählt weil man noch nicht wussten wenn die Post frei durch Frankreich laufen konnte. Es besteht aber die Möglichkeit dass die Absender diesen Laufweg so wie so gewählt hätte.


    Viele Grüsse
    Nils

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    Hallo Freunde


    Das Jahr 1815 zeichnet immer neue Postwege, wie hier gezeigt.


    Diesmal einen Brief der in Gibraltar 3. April geschrieben war und nach London abgeschickt war. Zwischen Gibraltar gab es Anfang 1815 eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Ein langsameren mit Packet Schiff über Falmouth und den schnelleren Weg über Spanien und Frankreich.


    Der Absender in Gibraltar wollte hier den schnelleren Weg und es war alles für dieser Leitweg vorbereitet. Und wie normal zu dieser Zeit waren die Briefe aus Gibraltar die über Spanien geschickt waren in San Roque, Spanien abgestempelt. Irgendwo auf den Weg war die Grenze in Frankreich abgesperrt geworden so dass dieser Brief nach Lisboa spediert war. In englischen Postamt in Lisboa eingeliefert und von dort weiter mit Packet weiter über Falmouth geschickt.
    Angekommen war der Brief 8. Mai - also nach 35 Tage was nicht so schlimm war, trotzdem.


    Der Empfänger musste 2 Shilling 6 Pence bezahlen. Es heisst dass man hier nur für die Strecke Lisboa-London was vom Absender verlangt hat. Es gibt hier eine menge Rätseln zu erklären, wie zum Beispiel wo der Brief den Weg nach Lisboa statt Frankreich geschickt war. Eine Möglichkeit ist Madrid und es ist wohl wahrscheinlich dass es so war.
    Was Spanien für den Transport nach Lisboa bekommen hat ist wohl auch nicht geklärt.


    Viele Grüsse
    Nils

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    Hallo Freunde


    Wie im vorigen Post genannt gab es also ein anderen Leitweg, mit Packet nach Falmouth.
    Ich will nicht im diesem Thread die Geschichte zu die Packet nach Gibraltar (und Malta) naher gehen.


    Dieser Brief war 4. August 1815 nach London geschickt. Angekommen war der Brief 25. August, also nach 21 Tage, was eine relativ lange Zeit war. Es war aber weit von extrem, es konnte noch viel länger dauern vor die Briefe England erreichte als die 21 Tage hier.
    Das Problem war vor allem die Westwinde wo die Schiffe grosse Probleme hatte. Die kamen kaum vorwärts. Deswegen gab es in diese Tage Vorbereitungen die Post von Gibraltar über Corunna zu schicken lassen. Man weiss dass es auf jeden Fall in September Briefe über Corunna geschickt war, aber ich habe noch keine gesehen. Häufig war es nicht und wenn die Ruhe sich wieder in Frankreich gelegt hatte, war der Leitweg über Frankreich bevorzugt.


    Warum man überhaupt die Briefe per Schiff geschickt hatten? Vor allem weil man auch in Friedenszeiten angst für Spionage hatten.


    Viele Grüsse
    Nils

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    Hallo Freunde


    Dieser Brief würde von Livorno 17. Februar geschickt, oder auf jeden Fall dann geschrieben. Zielort war Porto in Portugal wo der Brief 5. April angekommen ist. Also etwas 7 Wochen unterwegs. Ob es schnell war oder nicht will ich nicht sofort entscheiden.


    Der Brief war wohl privat per Schiff nach Gibraltar gebracht, an der Vermittler Farquhar, der den Brief 20. März weiter geschickt hat.
    Es hat also 4 Wochen gedauert; von Livorno nach Gibraltar. Etwas ungenau gesagt.
    Man weiss ja nicht wenn der Brief abgeschickt war, und nicht wie lange der Brief bei dem Vermittler war vor der Brief abgeschickt war.


    Kann es etwas mit Napoleons Rückmarsch zu tun haben? Napoleon ist erst 26. Februar von Elba abgehauen. So der Absender hat wenn der Brief geschrieben war keine Ahnung von Napoleons Pläne gehabt. Aber schon 1. März war Napoleon in Antibes - nicht per Fuss dorthin sondern per Schiff. Und Napoleons Schiffe war wohl kein Gefahr für den allgemeine Schiffsverkehr.


    So die lange Segelzeit ist von was anderes geschuldet. Um das herauszufinden braucht man aber viele andere Quellen als dieser Brief.
    Ein netter Brief ist es so wie so für meine Sammlung.


    Viele Grüsse
    Nils

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Noch einen Brief von einer italienischer Stadt; Civitavecchia in dem Kirchenstaat.


    Der Brief war 6. Juni geschrieben und mit anderen Güter, Eichenrohre, nach Barcelona gebracht. Und von Barcelona lief der Brief 24. Juni weiter nach Porto. Der Weg lief über Lisboa wie der Brief in Post 31 wo auch der Hespanha Stempel abgeschlagen war. Der Empfänger musste 90 Reis bezahlen.


    Zu dieser Zeit war die Grenze zwischen Frankreich und Spanien gesperrt. Es gab somit keine Möglichkeiten die Post über Land zu schicken.
    Aber ob die Sperrungen ein Grund für diesen hier gezeigten Leitweg war, kann man nicht sicher feststellen. Es gab keine Hinweise zu dem Postweg ausser dass es genannt wird dass Güter mit dem Schiff bald nach Barcelona segeln sollte.
    Es ist ja nicht unwahrscheinlich dass der Brief so wie so mit dem Schiff mitgeschickt wäre.


    Interessant hier ist auch dass dieser Brief 2 Wochen weniger Zeit benutzt hat als der in Post 31 gezeigten Brief. Wo es eben noch Friedenszeit gab und es möglich einen Brief über Land zu schicken war.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Sammlerfreunde,


    im Rundbrief Nr. 515 vom Juni 2019 des Deutschen Altbriefsammler-Verein e.V. (DASV),
    hat Achim einen sehr interessanten Artikel veröffentlicht:
    "Briefzensur während der Herrschaft der 100 Tage".



    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Brief aus der Anfangszeit der 100 Tage Herrschaft von Napoleon:
    Brief aus Remscheid vom 25. März 1815, aufgegeben als Teilfrankobrief in Elberfeld
    (bis 4.4.1815 TT-Postanstalt im Gouvernement Berg / ab 5.4.1815 an Preußen), nach
    Bordeaux (Frankreich). Für den 11 Gramm schweren Brief bezahlte der Empfänger
    38 Decimes Porto. Präsentiertvermerk vom 10. April 1815. Das Franko bis zur Grenze
    kann ich nicht deuten.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Auch weit weg von Frankreich kannte man auch schon relativ früh was in Europa los war. Hier durch einen Brief von karibischen Antigua belegt.

    Der Inhalt ist in vieles interessant. Der Brief ist auf Antigua 6. Mai 1815 geschrieben und ist mit Packet Fox um 11. August richtung Falmouth gesegelt und über Land nach Edinburgh gebracht. Edinburgh ist der Brief 14. Juni angekommen, also nach 39 Tage.

    Für dieser Postdienst hat die Empfängerin 2 Shilling 5 1/2 Pence bezahlt wovon 1 sh/3p war für Antigua-Falmouth, 1 sh/2p für Falmouth-Edinburgh und letztlich die 1/2 Pence Kutschengebühr.


    Vom Inhalt:

    The Barbadoes papers have communicated to us the most extraordinary news which the last packet brings of the counter revolution in France & the restoration of Bonaparte to the souverign authority – We are not sufficiently in posession of the details of this wonderful occurence to judge of the results which may be expected to ensue. A reneval of the war must however sooner or later take place –

    With the family, but Bonapartes reapearance on the great flage will thwart mine & and many a grater mans plans & ...

    How fickle are the french & what puppets are all mankind! Well! The newspapers were getting very dull & they will now become again entertaining – I am just finishing my crops which will be about 125 Hhds – prices I fear will fall very much – the wather so far is tolerably favourable for next year


    Wenn man beachtet dass dieser hier gezeigter Brief mit Packet Fox geschickt war und dass diese schon 28. Februar England verlassen hat, ist es klar dass die Inselbewohner in Karibien auch Nachrichten von anderswo als Grossbritannien gehabt haben.

    Und es ist auch klar dass man es alles von "weit Weg" betrachtet hat. Der eigenen Nabel ist niemals weit weg 8)


    Viele Grüsse

    Nils

  • ... toller Brief mit noch besserem Inhalt - ja, die Vernetzung in den Kolonien war schon damals nicht zu unterschätzen und jeder Segler, der kam, brachte neue Nachrichten.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ralph


    Ja, die Vernetzung war relativ gut. Aber besonders wenn Krieg, war es schwieriger als sonst. Krieg zwischen USA und Grossbritannien war ja eigentlich 24. März fertig.

    Konnte man die Franzosen trauen? Es gab ja auch eben in die französische Kolonien schwierige Zeiten wo es immer noch zwei Gruppen gab; Royalisten und Republikaner.

    Es war immer noch weniger Schiffe unterwegs als normal, also dann Handelsschiffe gemeint. Die Packets hatte auch seine Probleme. Kaperfart war immer noch ein grosses Problem, weniger von Franzosen sondern die Amerikaner.


    Dieser Brief fängt so an:

    After being a unusually long time without any news from England, three mails have arrived at Barbadoes at the same moment. Only one of them however (the 1.st March) has yet reached this island. The others may be hourly expected & I hope they will bring me a letter from you.

    Das Wetter hat eine grosse Rolle gespielt und eben in dieser Frühling waren die Packets in Falmouth Wochenlang hängend geblieben. Und mit der Packets kam es Passagiere und Zeitungen die Nachrichten bringen konnten.

    Mit den kommenden Krieg waren die Karibier also bis Juli 1815 in Kriegszustand geblieben.


    Viele Grüsse

    Nils

    Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis ist in der Praxis grösser als in der Theorie.

    Einmal editiert, zuletzt von nils ()

  • Hallo Nils,


    vielen Dank für diese äußerst interessanten Aspekte, die man sich wohl erst klar macht, wenn es einen passenden Brief dazu gibt. Aber je mehr Aspekte in eine Zeit mit ihren Briefen hinein spielen, um so interessanter wird es und dieses Kapitel ist natürlich hochinteressant.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.