Dänemark - Schweiz über Lübeck

  • Hallo VorphilaBayern,


    die Leitung über Lübeck war zu dieser Zeit normal, da die Hauptverbindung aus/nach Dänemark auf dem Seeweg über Lübeck lief.
    Ich gehe davon aus, dass der Brief dann über Hamburg weitergeleitet wurde.


    Viele Grüße
    nordlicht

  • Liebe Freunde,


    heute zeige ich einen Portobrief aus Kopenhagen vom 26.8.1965 via Lübeck (Stadtpostamt und Thurn und Taxis!) nach Wohlen.


    Meine Beschreibung wäre folgende: 1 1/3 Silbergroschen für Dänemark = 6 Kreuzer plus 9 Kreuzer für Thurn und Taxis als Vereinsaufgabepost = 15 Kreuzer = 50 Rappen plus 15 Rappen für die Schweiz = 65 Rappen.


    Zuerst wurden die 1 1/3 Sgr. in nur 5 Kreuzer reduziert, dann aber mit 6 Kreuzer überschrieben. Gerne lese ich dazu eure Meinungen ...

  • Hallo bayern klassisch,


    m.E. müssten es zu dieser Zeit 1 1/2 Silbergroschen für Dänemark sein, was dann auch besser zu 6 Kreuzer passt.
    (als der dänische Anteil noch 2 Sgr betrug, wurde in 7 Kreuzer umgerechnet)
    Vielleicht wurden 1 1/3 als Silbergroschen fehltinterpretiert und daher zuerst 5 Kreuzer notiert.


    Dann müssten die 1 1/3 Schilling Courant sein, aber für was? ?(


    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Nordlicht,


    danke fürs Knobeln - 1 1/3 kenne ich so gar nicht für Dänemark. Lübbische Schillinge?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bayern klassisch,


    das Thema beschäftigt mich noch und ich vermute die Lösung im Postvertrag zwischen Preußen und Dänemark (aus Juni 1865, wirksam zum 1.8.).


    Im "Projekt Postverträge" des DASV habe ich u.a. den angehängten Ausschnitt gefunden (http://www.dasv-postgeschichte…65-DK-Pr-Extract-Conv.pdf). Wenn man Dänisch könnte, wäre es deutlich klarer, aber anscheinend hatte sich die Briefgebühr zwischen Dänemark und Preußen bzw. dem Postverein und damit auch die Aufteilung geändert. Wenn ich es richtig verstehe, erhielt bei unfrankierten Briefen Dänemark 1 1/3 Sgr und der Postverein 2 2/3 Sgr.


    Also wären die "1 1/3" auf Deinem Brief doch Silbergroschen, aber die Parität zum Kreuzer erscheint mir dann sehr "eigenwillig".


    Außerdem lief der Brief über Taxis, das eigentlich eigene Postverträge mit Dänemark hatte. Aber vielleicht wirkte sich die von Preußen verhandelte Vereinbarung automatisch auf bestehende Verträge zwischen Dänemark und anderen Postvereinsstaaten aus (war bei früheren Verträgen ähnlich - sofern es damit günstigere Bedingungen wurden).


    Da ich nicht sicher bin, lese ich gern weitere Meinungen dazu.


    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Nordlicht,


    vielen Dank, das hilft mir sehr!


    Daher wäre es auch korrekt, die 1 1/3 Sgr. in 5 Kreuzer zu reduzieren, obwohl man sich später wieder einen Kreuzer mehr geholt hat.


    Wenn ich Zeit habe, schaue ich mal die bayer. Verordnungen durch, ob sich da ein Klärungsversuch finden lässt.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Freunde,


    damals ab 1.8.1865: Franko für den Postverein und Dänemark: 7 Kr. (2 Sgr.) für das deutsche Land und 1 1/3 Sgr. = 5 Kr. für Dänemark. Nur bei Portobriefen wurde für das DÖPV - Land 2 1/2 Sgr. = 9 Kr. angesetzt!


    Der Brief hätte also mit 5 / 9 taxiert werden müssen und nicht mit 6 / 9 überschrieben werden dürfen!


    Die CH hat ihre Taxen nicht angeglichen, erst zum 1.9.1868. Davor kosteten Portobriefe aus Dänemark via DÖPV in die CH 55 Rappen im 1. Rayon und 65 Rappen wie hier in den 2. Rayon. Alles gar nicht so einfach ...

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.