• Verehrte Freunde,


    irgendwie ist mir der Thread bisher durchgerutscht - und das, obwohl die Nr. 25 (zusammen mit der Nr. 21) meine Lieblingsmarke ist.
    Um das wieder gutzumachen, und weil bayern-nerv schon so schön vorgelegt hat, hier ein schwerer Brief in die Schweiz.
    Die Chargégebühr wurde ebenfalls durch Marke dargestellt, was zum Zeitpunkt der Aufgabe (12.3.1874) gerade mal knapp zwei Wochen möglich war.
    Macht summa summarum 21 Kreuzer.
    Der Expeditor hat dem Sammler den Gefallen getan, passend zu den Marken einen Blaustift zur Unterstreichung zu verwenden.
    Wenn er den Ortsstempel auch noch klarer abgeschlagen und einen optisch perfekten Brief geschaffen hätte, läge das Stück vermutlich nicht in meiner Sammlung ...


    Aus dem Jahr 1871 stammt ein Briefchen aus Dorfen, aus meiner frühen Zeit als Sammler, mein erster Kauf bei Rauhut.
    Das kann sich, meine ich, auch ganz gut sehen lassen.


    Viele Grüße aus Erding!

  • Lieber Erdinger,


    21x auf einem Rosinenbrief kann ich leider nicht zeigen, aber 8x sind doch auch ganz nett, oder?


    In München sollte August Giller im Hotel National ein wichtiges Schreiben erhalten. Der Absender vor Ort frankierte es mit 1x als einfachen Ortsbrief und 7x für die Recommandation am 3.3.1875.
    Der Zustellversuch des Stadtbriefträgers Nr. 50 in München war jedoch zum scheitern verurteilt. Schnell gab man es dem Absender wieder retour. Was dann passierte, kann ich nur noch ahnen:


    Die gleiche Hand, die die Adresse schrieb, strich Hier und Hotel National und notierte stattdessen Stuttgart. Einen Stuttgarter Stempel erkenne ich aber nicht.


    Als Fernbrief hätte er 3x Franko gekostet, was den Vermerk oben rechts "noch 2x retour" erklärt. Daher glaube ich nicht, dass der umadressierte Brief je in Stuttgart war. Statt dessen, warum auch immer, strich man Stuttgart und notierte wieder die ursprüngliche Adresse mit "hier Hotel National". Erneut versuchte unser Stadtbriefträger mit der Nr. 50 sein Glück und - scheint ihn zugestellt zu haben.


    Die ursprünglich gewünschte Leitung nach Stuttgart war vermieden worden, der 2x Nachtaxvermerk war obsolet und Herr Giller dürfte am 4.3. seinen Recobrief in Händen gehalten haben.


    Die blauen Zahlen/Ziffern oberhalb und rechts der Marken sind Münchner Einschreibnummern, nachdem die auf dem Zettel notierte 544 durch Hin- und Hersenden veraltet war.


    Für andere Interpretationen bin ich aber, wie immer, offen.


    Sollte der Brief auch in einen anderen Thread passen, darf er gerne in den kopiert werden. ;)


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bayernjäger,


    tolles Stück!!


    Hast du keine bessere Erklärung für meinen?


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo Sammlerfreunde,


    sicherlich ein etwas gewöhnungsbedürftiger Kuvertzuschnitt präsentiert sich bei dem nachstehend überlang formatierten Reco-Doppelbrief mit 2 x Mi-Nr. 25 Ya. Hier ist offenbar alles hastig gelaufen, der "lässig" zusammengesiegelte Umschlag genauso wie - leider auch - Halbkreiserabschläge der Aufgabepost. Als Abwechslung in der Sammlung m.E. aber auch mal ganz nett anzuschauen. Leider macht auch hier wieder einmal die Datierung Schwierigkeiten.


    Schönen Gruß


    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,


    ein beeindruckendes Großkuvert, welches auf die Versendung von Urkunden oder Akten schließen lässt.


    Das Stück kann nur aus den Jahren 1874 oder 1875 sein, weil man erst zum 1.3.1874 die 7x Chargégebühr mit Marken frankieren konnte. Wenn es keine Nrn. 34 sein sollten, dann kann man es nicht genauer sagen; bei Nr. 34 wäre es dann 1875. ^^


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bk,


    Aprospos beeindruckend: Nun das muss zunächst einmal mit Fug und Recht zu Deinem neuen Großkatzenavatar festgehalten werden, danach folgt auf dem Tritt der Dank für die Einkreisung der Datierung...somebody is very amused about that all. :thumbup:


    + Gruß !


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo bayernjäger,


    in mehrfacher Hinsicht interessanter Absender, bzgl. der für die Drucksache verklebten Gebühr von 7 Kr sitz`ich aber irgendwie auf der Leitung. Wie erklärt sich dies vorliegend ?


    + Gruß


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Liebe Freunde,


    ein beeindruckendes Großkuvert - aber hier war es egal, ob es ein Brief, oder nur Drucksachen waren, denn über 250g bis 1 Pfund konnte man beides für 7x verschicken.


    Zeigt das Kuvert siegelseitig einen Verschluss? Oft hat man Drucksachen in verschlossenen Kuverts befördert, so dass der Drucksachentarif gar nicht erst griff.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo liebe Freunde,


    gerne steuere ich auch noch mal einen Brief zur Auffrischung dieses threads bei:


    25.06.1873 von der Firma Sattler, Schweinfurt an die Firma Schömacker in Amsterdam .


    Schöne Grüße
    Bayern-Nerv Volker

  • Hallo an Euch alle!
    Bin gestern auf diesen Thread gestoßen und habe es mal durchgelesen.Da ist der Wunsch aufgetauchtauch in diesem Thread
    einmal etwas zu zeigen.So möchte ich heute eine meiner seiten zur Nr.-25 zu zeigen.
    Ob es mir gelingt ist auf einer anderen Seite geschrieben. mein erster versuch von der Wappenausgabe.Hoffe daß die Seite gefällt.
    Grüße von Planke.

  • Hallo Planke,


    zu deinem Brief auf der Seite: Etwas stimmt da nicht - wenn er von 1871 wäre, wie es da steht, dann konnte man die Chargégebühr nicht in Marken kleben. Das war erst zum 1.3.1874 der Fall, so dass der Brief nach diesem Datum geschrieben worden sein müsste.


    Oder man hat die 7x Reco-Gebühr noch bar kassiert (1871) und der Brief lag in der 2. Gewichtsstufe (über 1 Loth bis 15 Loth) nach dem PV BY - CH vom 1.9.1868.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo Bk. Danke für die schnelle Aufklärung. Ich habe diese Seite samt Album der Wappensammlung
    schon längere Zeit nicht mehr durchgesehen und erneuert.Ich bin zur Zeit mit der N.-2 II Plattierung und mit der Vorphila (Auslagestempel )beschäftigt. Danke dennoch für Deine Erklärung.Werde zu gegebener Zeit auch
    diesen Teil in Ordnung bringen.Nochmals Danke und liebe Grüsse: Planke.

  • Hallo,


    zeige hier einen mit zwei Exemplaren der MiNr 25 frankierten Brief von Mainbernheim nach Würzburg. Da er über 1 (bis 15) Loth wog, war er mit 7 Kr. zu frankieren, wozu weitere 7 Kr. für die Einschreibegebühr kamen (seit dem 1.3.1874 in Marken).


    Der am 16.8.1874 geschriebene und am 24.8. aufgegebene Brief war an den "Rittergutsbesitzer Freiherrn Herrmann von Crailsheim" in Würzburg adressiert, dort "Russischer Hof oder Kronprinzen", also in einem der Hotels vermutet. In Würzburg war er jedoch in keinem dieser Hotesl abgestiegen (handschriftlich "Ist im Hotel nicht angekommen"), sodass der Brief mit Vermerk "retour 2/9" wieder nach Mainbernheim zurückgesandt wurde, wo er ausweislich des rückseitigen Mainberner Ankunftsstempel vom 3.9. eintraf.


    Als 14 Kr.-Brief mit zwei gut gezähnten Exemplaren der MiNr. 25, Charge- und Retour-Brief an eine Adelsadresse ganz ok, wie ich finde...

  • Lieber mikrokern,


    hat da jemand einen Blaustift auf der Adressseite ausradiert? Vlt. täuscht es auch, aber du kannst es sicher besser sehen, als ich auf dem Scan. Ein Porto kann es aber nicht gewesen sein, denn die Rücksendung war immer kostenlos, wenn der Brief nicht ausgeliefert worden war.


    Interessant ist die Angabe von zwei Hotels, in denen der Empfänger vermutet worden war: Entweder im Sächsischen Hof, oder im Hotel Kronprinzen. Demnach sollte man hier und dort nachgefragt haben.


    Die Behandlung von Hotel - Briefen als Einschreiben war etwas problematisch, denn der Erhalt war zu quittieren. Ich vermute hier, dass man in beiden Hotels die Gästeliste einsah, um festzustellen, dass der Empfänger eine andere Reiseroute gewählt hatte (oder unterwegs verstorben war). 8o


    Schöner Brief und so nicht häufig!


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Lieber mikrokern,


    ach so - ja, da nächtige ich auch gerne. :)


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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