Paketkarten aus der Portoperiode 06 01-04-1921 bis 31-12-1921

  • Beginnen möchte ich diese Portoperiode mit einer Paketkarte die unterfrankiert war, und am Empfangsort nachfrankiert wurde.
    Beider der aus meiner Sicht möglichen Varianten sind selten, und werden von mir gerne genommen!

  • Hallo,


    vorgestern erhielt ich folgende Paketkarte zum kleinen Preis. Da der Verkäufer die Rückseite nicht abgebildet hat ( auch Auktionen sind so dumm bei
    Paketkarten), war ich auf Grund der sehr ungewöhnlichen Vorderseite sehr gespannt. Ich hatte Vorstellungen, aber das verstehe ich nicht.


    Was steht da als erster Satz über "Umgeschrieben am 12/8"


    Wer kann es lesen?


    Beste Grüße Bernd

  • Hallo Bernd,


    3,00 Mark als Nachschußgebühr angerechnet.


    Was bedeutet das genau?

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Ralph.
    vielen Dank für deine Hilfe.
    Leider bin ich momentan noch am Nachdenken. Ich freue mich immer über solch ungewöhnliche Belege und dann stehe ich vor Rätseln.Ich habe so eine Paketkarte noch nie gesehen


    Der Auslöser der Chaos auf der Paketkarte ist ein roter Stempel, der teils von dem Paketaufkleber verdeckt ist.
    Wenn nicht zustellbar, Meldung
    Eine verweigerte Annahme einer Nachnahmesendung ( Eine Fristforderung ist nicht erkennbar und wäre nur 7 Tage gewesen) führte eigentlich immer zur sofortigen Rücksendung des Paketes oder sonstigen Poststückes.
    Der Wunsch des Absenders verhinderte dies wohl, es wurde wohl von Heidenau nachgefragt, was nun. Und es wurden verschiedene Lagergebühren notiert, aber wohl nur das normale 4 Mark Rückporto erhoben. Auf dem Rückweg kam wohl die Portokontrolle in Nürnberg ins Spiel ( Stempel Vorderseite links oben) und die meinte : So nicht.
    Mir sind leider die Lagergebühr pro Tag dieser Zeit nicht bekannt, aber die 3 Mark müssen die Lagergebühren sein. Bedeutet umgeschrieben das Ändern der Nachgebühr durch die Portokontrolle oder hat man gar eine Ersatzpaketkarte geschrieben? Es fehlt die Unterschrift des Empfängers, die auch der ursprüngliche Absender in Nürnberg bei Rückgabe des Paketes zu leisten hatte.
    Sehr schwierig, ich hoffe weiteres nachdenken hilft, bin aber nicht optimistisch.
    Viele Grüße aus Dresden
    Bernd

  • Hallo Bernd,


    interessante Gedankengänge. In meiner philatelistischen Welt, die weit vor deiner endet, bedeutet "umschreiben" das Übertragen von Daten eines Poststücke auf ein anderes Poststück.


    Das können reine Informationen sein, oder Gebühren, das Franko, Adressen usw.. Mehr kann ich leider hier nicht helfen.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.






  • Hallo Bernd,


    warum lässt Du Dir laufend solche Paketkarten andrehen, die Dir Kopfschmerzen bereiten? :D Sollten Dir weiter solche Sachen angeboten werden, sage mir doch Bescheid, ich opfere mich gerne und nehme Dir diese Sorgen ab :rolleyes:


    Ich werde Deine Fragen der Reihe nach abarbeiten:


    1. Der rote Stempel unter dem Paketaufkleber ist eine Verfügung des Absenders, für den Fall, daß die Annahme verweigert wird.


    2. Die Rücksendung einer Nachnahme erfolgte im Falle einer Verweigerung durch den Empfänger üblicher Weise sofort. Für Pakete mit einer Vorausverfügung des Absenders, wie in Deinem Fall, begann die 7tägige Frist erst mit Eingang der Unbestellbarkeitsmeldung beim Absendepostamt. Die Vorausverfügungen waren im übrigen vorgeschrieben. Zum einen "Wenn unbestellbar, Meldung", zum anderen "Wenn unbestellbar, an N. in N.".


    3. Was die Portokontrolle in Nürnberg gedacht hat, kann ich nicht sagen. Ich halte aber eine Kontrolle der Lagergebühren von Heidenau für ausgeschlossen und kann auch keine Vermerke erkennen, die man dieser Stelle zuordnen könnte.


    4. Bei der Berechnung der Lagergebühren sind beim Empfangspostamt offensichtlich Unstimmigkeiten aufgetreten. Richtig ist die Berechung ab dem 2. - 11.8., insgesamt 10 Tage, für die je Tag 0,30 Mark Lagergebühr also insgesamt 3 Mark zu entrichten war. Da der Empfänger die Annahme der Sendung und Zahlung der Lagergebühr verweigerte, hatte das Empfangspostamt bei der Rücksendung des Paketet die Lagergebühr als Nachschußgebühr anzurechnen und mit den Rücksendegebühren in einer Summe als Nachgebühren (3 M. Lagergebühr u. 4 M. Rücksendung = 7 M. auszuweisen.


    5. Der Vermerk "umgeschrieben" ist kein Vermerk der Portokontrolle Nürnberg, sondern des Postamtes Heidenau. Die ursprünglich dem Postamtes Heidenau gehörenden Lagergebühren mußten aus den Einnahmelisten des Postamtes ausgebucht und dem Postamtes Nürnberg angerechnet werden (s. unter 4.).


    6. Unterschriften des Empfängers in Nürnberg wird es schon gegeben haben, muß aber nicht unbedingt auf der Paketkarte sein. Mir fallen einige Vordrucke ein, auf der dieser die Unterschrift hätte geleistet haben können.


    Für mich sind bei der interessanten Paketkarte keine Fragen offen, aber das muß nichts heißen. Falls Du zu dieser Karte noch Fragen hast, bitte stellen. Vielleicht kann ich sie beantworten.


    Gruß
    Manfred

    Wo nichts mehr zu enträtseln bleibt, hört unser Anteil auf.


    Ernst Freiherr von Feuchtersleben

    Einmal editiert, zuletzt von Postarchiv ()

  • Hallo Manfred,
    ein ganz großes Dankeschön an dich. Du holst mich immer auf den Boden der Tatsachen zurück, ich habe wohl manchmal etwas zuviel Fantasie bei der Beurteilung von ausergewöhnlichen Belegen. Deine Opferbereitschaft ehrt mich sehr, aber ich werde tapfer die Kopfschmerzen ertragen. Aber nur unter der Bedingung, das du weiterhin als Wissender und Helfender bei der Beurteilung der Belege zur Verfügung stehst.
    Deine Beurteilung der Paketbehandlung und den Vermerken auf der Paketkarte ist sehr gut nachvollziehbar.
    Mich hatte irritiert, das ganz sicher erst 400 in blauen Rötel geschrieben wurde und dies dann in 700 geändert wurde. Das kann natürlich auch in Heidenau geschehen sein und nicht bei der Portokontrolle Nürnberg. Zumal ja nicht erkennbar ist, ob diese Behörde nicht schon auf dem Hinweg nach Heidenau seinen Stempel abschlug.
    Beste Grüße
    Bernd

  • So ganz klar sind die Gebühren aber nicht:
    - bis 5kg über 75 km 4 MArk
    - Nachnahme 1 Mark
    verklebt sind aber 6 Mark
    Eine Mark könnte sein: Einschreiben, Späteinlieferung, Aufgeliefert beim Bestellboten
    Oder infach und simpel Fehlfrankatur!


    Dann lag das Paket, die Frist wurde verlängert, dann ging die ganze Sache zurück.
    Lengenfeld notierte 8,50 = 4 Paket, 4,50 Lagergebühr


    wer hat dann die rückseitig verklebten 50 Pfennig für das wiederholte Vorzeigen übernommen?

  • Hallo Ulrich,
    eine schöne aber auch rätselhafte Paketkarte.
    Die 6 Mark-Frankierung muss eine Fehlfrankierung sein, es war vielleicht eine Versendung als Einschreiben vorgedacht.
    Die Einsammelgebühr durch Zusteller betrug 50 Pf. für Pakete bis 2,5 kg. und kommt wohl nicht in betracht. Späteinlieferung an einem Freitag 4-5 N(achmittag) wohl auch nicht.
    15 Tage Lagergebühr ( 30 Pf. pro Tag) ist sehr ungewöhnlich.
    Das Paket kam Samstag abend den 11.6. in Lengefeld an, Sonntags wurden keine Nachnahmesendungen( Ausnahme Eilbote oder Postlagernd) zugestellt.
    Am Montag, dem 13. erfolgte die Vorzeigung, der Addressat verlangte eine Frist ( 7 Tage) und zahlte die ab dem 1.4.1921 notwendige sofort zahlbare Gebühr von 50 Pf.für die erneute Vorzeigung. Der Endtermin der Einlösung der Nachnahme wäre der 21.6. gewesen ( Sonntage zählten nicht bei den 7 Tagen) , erstaunlicherweise wurde das schon am Freitag den 18.6. gemacht.
    Ob 18.6. oder 21.6., der Empfänger konnte den Termin nicht verlängern, das Paket musste sofort zurück. Obwohl keinerlei Hinweise auf der Paketkarte zu finden sind, muss es eine Unbestellbarkeitsmeldung gegeben haben und der Absender konnte die Frist nochmals um 7 Tage verlängern. Es wurde wohl noch mehrfach die Zustellung versucht, aber am 29.6. ging das Paket zurück.
    Feines Stück!
    Beste Grüße Bernd

    Einmal editiert, zuletzt von BaD ()

  • und zahlte die ab dem 1.4.1921 notwendige sofort zahlbare Gebühr von 50 Pf.


    Damit wären die 50 Pfennig geklärt



    Die 6 Mark-Frankierung muss eine Fehlfrankierung sein, es war vielleicht eine Versendung als Einschreiben vorgedacht.


    Auch diese Aussage gehe ich mit, der Absender hats gedacht, der ders zur Post getragen hats wohl vergessen.
    Deswegen hat die Post, jetzt erst entdeckt, Handschriftlich "Abs" notiert!
    Bedeutet Absender frankiert, und war bei Überfrankaturen an zu bringen, damit der Post keine Fehlfrankatur unterstellt werden konnte.


    Vielen Dank für eure Unterstützung.

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

  • Paketkarte für ein Paket über 1,6 kg und per EInschreiben, aus Essen (Ruhr) Feldarbeiterzentrale, vom 17.05.1921 nach Bork an der Lippe.

    Dort am 18.05.1921 eongetroffen, leider kann ic den Empfängerstempel nicht entziffern.

    Bis 5kg und unter 5 kg waren 3 Mark zu bezahlen, dazu noch 1 Mark Einschreiben, damit Portogerechte MEF der 2 Mark Dienstmarke.




    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


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    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

    2 Mal editiert, zuletzt von Minimarke ()

  • Hallo Ulrich,


    irgendwas in deiner Erklärung stimmt nicht: 3 Mark fürs Porto und 2 Mark für Einschreiben sind 5 Mark. Verklebt wurden aber 4 Mark.

    Der Ort heißt BORK (ohne e)


    viele Grüße

    Dieter

  • Test - Test

    Danke ;)

    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


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