Preußen - Baden

  • Bei dem abgebildeten Brief von Düsseldorf (über Frankfurt und Heidelberg) nach Eichtersheim habe ich wie so oft Probleme mit den Taxen. Leider ist der Brief nicht datiert, aber er läßt sich meines Erachtens grob auf Ende der zwanziger Jahre einordnen.


    Zu den Taxen: In blauer Tinte zu sehen ist eine 22 sowie in roter Kreide eine 2 sowie eine 24. Letztere nehme ich an ist das in Eichtersheim (Baden) zu entrichtende Porto. Ist die 2 der badische Anteil? Beschreibt die 22 den Anteil von Preußen und Taxis (über Frankfurt!)? Fragen über Fragen ...


    Danke für Antworten im Voraus,
    nitram

  • Hallo nitram,


    wenn deine Zeitschiene stimmt, und ich denke, das könnte so hinkommen, dann bleibt nur eine Interpretation für mich stehen:


    22 Kr. für Preußen, die auch TT entschädigen mussten. In Baden portofrei (passive Portofreiheit des Empfängers) plus 2 Kr. Landbestellung = 24 Kr..


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Alle


    Hier ein Brief aus Saabrück nach Mosbach in Odenwald, Baden, sendet am 15.3.18XX. Unter Odenwald steht etwas unleslich und Mannheim.
    Portobetarg nach Mosbach (20 Meilen) 4 Sgr., nach Mannheim (14 Meilen) 3 Sgr.
    Der oberste "4" ist durchstreichend und dann ein neues 4 geschrieben beide in rot.
    Links der /4 steht 16(?) ist das umrechnung bis Kreuzer?
    Auf dser Rückseite nichts.


    Vile Grüße
    Jørgen

  • Lieber Jörgen,


    diesen Stempel gab es von 1817-1825, also waren es noch Gutegroschen.


    4 Gutegroschen entsprachen 16x, zu denen 4x für Baden kamen = 20x Porto für den Empfänger.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Bayern Klassisch


    Vielen Danke für Dein Antwort, es freud mich das ist ein Brief in der Gute Groschen Zeit.
    Die Silbergroschen bleibt eingefürt am 1. August 1821.


    Liebe Grüße
    Jørgen

  • Lieber Jörgen,


    die Einführung des Silbergroschen hatte keine Auswirkungen auf die alten Postverträge, weil dort je Groschen 4x berechnet wurden.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammelfreunde


    am Wochenende habe ich im großen Kaufhaus gleich 3 Belege, welche alle aus 1847 stammen, erstanden.
    Alle Belege weisen gleiche Merkmale auf und wurden an den Professor Dittenberger gesendet.
    Der Empfänger wird Wilhelm Theophor Dittenberger, geboren am 30. April 1807 in Teningen, gestorben am 11. Mai 1871 in Weimar


    http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Theophor_Dittenberger


    Zeigen möchte ich einen vom 06.10.1847, welcher mit 4 Sgr. für Preussen reduziert in 14 Kreuzer + weiteren 10 Kreuzer = 24 Kreuzer gesamt, taxiert worden ist. Auch habe ich bisher gedacht, dass die "OP"-Stempel für den Transit durch Baden genutzt worden sind.


    Mich interessiert nun folgendes:
    Wie lief der Brief ? über Taxis ?
    Wie wurden nun die OP bzw. WP - Stempel eingesetzt - hat jemand eine Verordnung oder dergleichen hierzu?


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Magdeburger,


    der O.P. (und der W.P.) - Stempel kam auf Briefe nach und über Baden auf die Briefe. Hier ein Abschlag von Heidelberg (van der Linden Nr. 2060, dort ohne Abbildung).


    Die Leitung dürfte über Bayern erfolgt sein (Hof - Nürnberg).

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Bayern Klassisch


    erstmal danke!
    Sind dann die 10 Kreuzer für Bayern und Baden zusammen? Und wenn ja, wie sind diese dann aufzuteilen?


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Magdeburger,


    das ist die spannende Frage - die 10x waren nur für Baden, da wurde nichts geteilt (der PV Baden - Bayern vom 1.8.1843 galt m. W. für diese Korrespondenzen nicht, da gab es eine Geminschaftstaxe von 4x, 8x und 12x, so dass wir nicht auf 10x kommen können).


    Ich denke, dass Bayern etwas aus den 14x bekommen hatte, die Baden den Preußen gutschreiben musste. Baden verrechnete hier glaube ich nichts mit Bayern.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Magdeburger,


    franko Frankfurt am Main steht da, aber Weinheim liegt/lag in Baden. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Magdeburger,


    Fahrpost, dazu ohne Bayern - da bin ich leider überfragt.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Bayern Klassisch


    wie kommst du auf Fahrpost?
    M.E. ist es ein normaler Brief - vielleicht ist er komplett mit Porto belastet. Es fehlt jede Angabe, wieviel bis Frankfurt Main bezahlt wurde...


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Magdeburger,


    ein Absatzfranko aus Preußen nach Baden bis Taxis kenne ich bei der Briefpost aus den 1830er Jahren nicht. Daher hätte ich eher auf Fahrpost getippt.


    Ein gewöhnlicher Brief hätte kaum eine Kartierungsnummer bekommen. 30 Kr. sind sicher ein Porto - ob das von Magdeburg nach Weinheim oder von Frankfurt am Main nach Weinheim weiß ich nicht, aber von FFM nach Weinheim wären 30 Kr. sehr viel, evlt. ein Fahrposttarif. Mit der Briefpost hätte es 2 Gebührenteile gegeben - 1. für Taxis, 2. für Baden.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    dass hier nur ein Portobetrag zu sehen ist, verwundert tatsächlich.
    Laut Tax-Handbuch konnten Briefe nach Baden
    - unfrankiert
    - franko preußische Grenze
    - franko Frankfurt a.M.
    - franko Bestimmungsort
    aufgegeben werden.


    Die Taxe setzte sich zusammen aus
    - bis Frankfurt nach preuß. Regulativ
    - Taxis-Anteil Frankfurt - Weinheim 6 Kreuzer
    - badisches Inlandsporto (Gewichtsprogression je 1/2 Loth)



    Für Magdeburg - Frankfurt a.M. fielen wohl 6 Sgr. an, die 21 Kreuzer entsprachen.
    Mit den 6 Kr. für Taxis käme man auf 27 Kr.
    Nun weiß ich nicht, was damals ein Ortsbrief in Baden kostete ... 3 Kr.?
    Wobei hier das Rätsel bleibt, woher der badische Postler die preußische Portoforderung kennen sollte ...


    Gruß
    Michael

    Mitglied im DASV - Internationale Vereinigung für Postgeschichte