GB-Dänemark

  • London nach Altona. Vermutlich wußte der Absender es nicht besser- 6d für Hamburg (1.1. 1863 Convention mit Hamburg) via Frankreich wären korrekt gewesen, aber damals war Altona unter dänischer Posthoheit und man mußte 9d bezahlen.
    Dieser Brief lief entweder über Frankreich (ab 1.1.157 bis ¼ Unze 9d) oder via Belgien (1.1.1863 ¼ und ½ Unze 9d). Ich vermute, daß der Brief über Belgien lief.

  • Hallo Asmodeus,


    tolles Stück, ein Traum!


    Der Brief lief sicher über Belgien, weil ich sonst Frankreich eingangsgestempelt hätte.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Alle


    Habe dieser Brief bekommen, nichts das schönste, aber nach meine meinung ganz Interessant.


    Sendet von London am 17.2.1855 nach Hobro in Dänemark. Porto 7 Sgr. nach Hamburg mit blau geschrieben, umgerechnet bis 9 Hamb. Schilling wieder ungerechnet bis 39 dänische Schilling.


    Der 3½ Groschen Stempel wo kommt das von? Unter dieser stempel sind ein Stempel mit 1 S oder L S und datum 17 Feb. Dieser muss dann ein englisches Stempel sein, oder?


    Auf der Siegelseite Hamburg Stadtpost Amt Stempel am 20. Feb. 55 und KDOPA Hamburg auch 20.2.


    Liebe Grüße


    Jørgen

  • Lieber Jörgen,


    der Stempel 3 1/2 Groschen stammt aus London und war ein Vertragsstempel. Von den total 7 Sgr. wurden 3 1/2 Sgr. für GB und 3 1/2 Sgr. für Preußen fällig, wobei Belgiens Transit intern abgefunden wurde.


    Unter dem 3 1/2 Groschen - Stempel ist ein schwacher Abdruck des britischen Aufgabestempels zu sehen. Es könnte L.S. = Lombard Street sein, darunter steht das Aufgabedatum.


    Du hast Recht - es gibt schönere Briefe mit diesem Stempel ... ;)


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo zusammen,


    so wie schon "bayern klassisch" formuliert hat, stammt der Stempel 3 1/2 Groschen aus London und war ein Vertragsstempel


    vom 1. August 1852. Dieser ist bekant von 19.3.1852 bis 12.4.1855.


    Gegliedert:


    3 1/2 Sgr. - englische Gebühren inkl. Seegegühren, inkl. belgische Gebühr für einen Brief bis 1/2 (1/4Oz).


    3 1/2 Sgr. - preussische Gebühren von Aachen bis Hamburg.


    ... und dann von Hamburg nach DK.


    Auch ich hoffe, dass Du Dir mal einen schöneren Brief erkämpfen kannst.


    Gruß


    Alandsammler :thumbup:

  • Hallo,


    wie der Anfangsbeitrag erläutert betrug 1863 die Taxe für einen einfachen Brief von England nach Schleswig-Holstein bzw. Dänemark 9 Pence.


    Das änderte sich zunächst nicht als 1864 in Schleswig-Holstein die Post nicht mehr von Dänemark verwaltet wurde. Erst als im August 1865 Preußen mit Dänemark einen neuen Vertrag abschloss und für Schleswig-Holstein keine zusätzliche "dänische" Gebühr mehr galt (ohne jedoch Postvereinsmitglied zu werden), müsste die Briefgebühr sich geändert haben. Und 1867 - als Schleswig-Holstein preußische Provinz wurde - galt nur noch der reine englisch-preußische Tarif.


    Interessant ist also die Zeit zwischen August 1865 und Ende 1867, in der Preußen den Schleswig-Holsteinern eine Art "Sonderrolle" im Verhältnis zum Postverein einräumte und somit die Gebühr nach England (und in andere Länder) im Vergleich zu den dänischen Zeiten reduzierte. Wusste man das in England und gab es somit auch eine englische Gebührenübersicht, die für den fraglichen Zeitraum einen "Sondertarif" nach Schleswig-Holstein aufführte? Weiß jemand wie hoch in dieser Zeit die Gebühr für einen einfachen frankierten und unfrankierten Brief von England nach Schleswig-Holstein war?


    Viele Grüße
    nordlicht

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Nordlicht


    Laut Mourbray war es bis 4.9.1865 9 Pence und danach 8 Pence für Schleswig und Holstein. Ab 1.1.1867 Preussisch.
    Lauenburg hat 7 Pence bis 1.1.1866 danach Preussisch.


    Genauer was dazu kann ich leider nicht sagen.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    sehr interessant, vielen Dank für die Informationen.


    Eine Nachfrage dazu: 8 Pence für Franko oder Porto (weil das nach meiner Erinnerung im Briefverkehr mit England häufig ein Unterschied war)?


    Dann ist die Erwartung erfüllt, dass die Briefgebühr aus 1863 (von 9 Pence) reduziert wurde. Aber trotzdem kann ich es noch nicht komplett nachvollziehen:


    Ab 1863 betrug die Briefgebühr von Dänemark (inkl. Schleswig-Holstein) nach England 9 Pence bzw. 30 dänische Skilling, umgerechnet 7 Silbergroschen (2 Sgr Dänemark, 2 Sgr Postverein, 1/2 Sgr Belgien, 2 1/2 Sgr England).
    Ab November 1865 scheint diese Briefgebühr von Dänemark (jetzt ohne Schleswig-Holstein) nach England sogar auf 4 Pence bzw. 14 dänische Skilling gesunken zu sein (laut Gotfredsen/Haff).


    Wenn fast zeitgleich die Taxe nach Schleswig-Holstein nur leicht auf 8 Pence reduziert wurde, fragt sich wer daran noch so gut verdient hat bzw. wie sich diese Gebühr zusammensetzte?


    Auf weitere Aufklärung hoffend,
    viele Grüße
    nordlicht

    • Offizieller Beitrag

    Wenn fast zeitgleich die Taxe nach Schleswig-Holstein nur leicht auf 8 Pence reduziert wurde, fragt sich wer daran noch so gut verdient hat bzw. wie sich diese Gebühr zusammensetzte?

    Hallo Nordlicht


    Das ist eine sehr gute Frage die ich leider nicht beantworten kann.
    Aber es war auf jeden Fall so dass Grossbritannien und Dänemark einen Vertrag fast abgeschlossen hatte, wenn der Krieg ausbrach. So die Gebühren waren schon Idemässig für Dänemark gesunken aber erst in November 1865 durchgeführt. 4 Pence Franko von und 6 Pence Porto nach Grossbritannien.


    Warum es für Schleswig und Holstein eine Reduktion in 1865 gab weiss ich nicht. Aber ein Teil der Britisch-Dänische Verhandlungen darf es wohl nicht sein, auch nicht vor der Krieg wenn um 8 Pence Franko ging. Meine dass Portobriefe mit 10 Pence belegt war, weil es Standard 2+ entspricht.
    Da Preussen und Österreich für die Administration in 1865 zuständig war, denke ich dass es mit diese zwei Länder abgesprochen war. Aber das weiss ich nicht weil ich nichts darüber finden kann. Ich kann mir auch nicht vorstellen dass die Brieten nur so die Gebühre gesenkt hatten.
    Wie sich die Gebühre zusammensetzte bleibt dann leider eine offene Frage.


    Laut Mourbray wusste die Post auch nicht wohin die Briefe laufen sollte wenn nach S-H. Packet für Hamburg oder Preussen? Aber diese Unwissenheit haben die nicht mit Quellen belegt. Es bleibt also nur eine Aussage.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Dieter,

    da der Brief die meiste Zeit im geschlossenen Paket lief, ist die Rückseite langweilig: nur ein Stempel aus London (17.4.) und der Ankunftsstempel in Kopenhagen (19.4.).

    Viele Grüße
    nordlicht