Herzogtum Salzburg ab 12. Februar 1806

  • Lieber Hermann,


    ich kann deine Freude gut nachvollziehen - für solche Briefe leben wir als Sammler. :P:P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu folgender Brief:
    Portobrief aus Triest (Österreich) vom 30. März 1807 nach Tittmoning (Herzogtum Salzburg - Österreich). Der Empfänger bezahlte 12 Kreuzer C.M. Porto. Seit 12. Februar 1806 war das Herzogtum Salzburg nicht mehr selbständig, sondern im Kaiserreich Österreich. Aber erst ab 1. Januar 1807 wurde das Salzburger Postwesen in das kaiserlich - österreichische Postregal eingegliedert. Bis dahin galten noch die bisherigen Regelungen der Salzburger Landespost.



    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,


    aus der Zeit der "Französischen Besetzung von Salzburg" (Reservierte Provinz Salzburg) vom 29.4.1809 bis 30.9.1810) findet man nur spärlich Belege. Möchte einen Maut-Zettel von Salzburg vom 7.11.1809 zeigen, bei dem "Kaiserlich Königlich" aus der österreichischen Zeit durchgestrichen wurde.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber Hermann,


    waren die Franzosen nur ca. 16 Monate in Salzburg. Hier am Niederrhein haben sie sich fast 10 Jahre herumgetrieben.


    viele Grüße


    Dieter

  • Lieber Dieter,


    vielen Dank.

    Salzburg hatte eine wechselvolle Geschichte und Postgeschichte. Hochfürstliche Hofpost im Fürstentum Salzburg bis 11. Februar 1803. Auch nach Übernahme des Fürstentums Salzburg durch Erzherzog Ferdinand von Österreich am 12. Februar 1803 blieb die Post im Lande Salzburg eigenständig. Salzburg wurde Großherzogtum. Ab 12. Februar 1806 kam Salzburg zum Kaiserreich Österreich und wurde Herzogtum Salzburg. Bis zum 31. Dezember 1806 galten noch die bisherigen Regelungen der Salzburger Landespost. Ab 1. Januar 1807 die österreichischen Tarife. Ab 29. April 1809 bis 30. September 1810 wurde das Herzogtum Salzburg von Frankreich besetzt und wurde in dieser Zeit eine „Reservierte Provinz“ (zu Frankreich). Die österreichischen Posttarife galten weiterhin, wobei der salzburgische französische Indentant Angles am 25. Juli 1809 folgendes bewilligte: „Im Herzogtum Salzburg wird das Postbriefgeld auf die Hälfte herabgesetzt“. Z.B. wurde das Porto oder Franko von 24 Kreuzer C.M. auf 12 Kreuzer C.M. herabgesetzt. Diese Briefe aus dieser Zeit sind sehr selten, da es meistens nur Dienstbriefe gibt. Ab 1. Oktober 1810 kam das Herzogtum Salzburg zu Bayern. Ab 1. Mai 1816 zu Österreich. Wobei noch zwei Monate (Oktober und November 1810) noch die alten österreichischen Tarife in Kraft waren, denn am 1. Dezember 1810 wurde der bayerische Generaltarif eingeführt. Dann galten Kreuzer rh. Interessant ist dazu noch folgendes: am 3. November 1816 wurde ein österreichisches Hofkammer-Decret veröffentlicht, daß ab sofort die österreichischen Taxen galten. Bis dahin galten seit dem 1. Mai 1816 noch der Bayerische Generaltarif vom 1. Dezember 1810 in Kreuzer rh.


    Beste Grüße,


    Hermann

  • Lieber Dieter,


    da hast du schon recht.

    Aber gerade deshalb macht es dieses Gebiet ja so interessant.


    Hierzu folgender Brief:

    Portobrief aus Ulm vom 12. Oktober 1810 (Ulm gehörte ab 6.10.1810 zu Württemberg, zuvor von 1803 bis 5.10.1810 zu Bayern), nach Tittmoning (seit 30.9.1810 zu Bayern). In Württemberg fielen 4 Kr. Porto an. In Bayern 8 Kr. Der Empfänger bezahlte 12 Kr.rh. Porto. Oder waren es noch Kreuzer C.M. ?. Hierzu zitiere ich folgendes aus dem Buch von Dr. Rüdiger Wurth SALZBURG 600 Jahre Boten und Posten: „Für die Integrierung des salzburgischen Postwesens in jenes Bayerns ist eine von der königlichen Hofkommission in München ausgegangene Verfügung unter dem Datum vom 4. Oktober 1810 maßgeblich, wonach beginnend mit dem 1. November gleichen Jahres die entsprechenden Gesetze und Bestimmungen in den neuerworbenen Gebieten Geltung bekamen". Nach welchen Taxregulativ in dieser vertragslosen Zeit bei diesen Brief die 8 Kr. hergenommen wurden, kann ich nicht sagen.


    Beste Grüße,

    Hermann

  • Lieber Hermann,


    ich glaube es waren rheinische Kreuzer, sonst hätte man die 4x von Ulm reduzieren müssen in Kreuzer CM, was nicht geschah.


    Ganz großes Kino, solch ein Stück zu finden!

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammlerfreunde,


    folgenden Brief möchte ich zeigen: Brief "mit Muster ohne Wert" aus Linz (Österreich) nach Tittmoning (seit 12.2.1806 Herzogtum Salzburg im Kaiserreich Österreich – erst ab 1.1.1807 wurde das salzburgische Postwesen in das kaiserlich – österreichische Postregal eingegliedert. Bis dahin galten die bisherigen Regelungen der salzburgischen Landespost. Quelle: "Salzburg 600 Jahre Boten und Posten von Dr. Rüdiger Wurth"). Der unfrankierte Brief ist vom 8. Juli 1806. Von Linz bis zur Grenze des Herzogtums Salzburg fielen 4 Kr. C.M. Porto an (einfacher Brief lt. Salzburger Brieftaxregelung). Zuerst schrieb man insgesamt 8 Kr. C.M. Gesamtporto an, die in 7 Kr. C.M. geändert wurde. Im Herzogtum Salzburg fielen daher nur 3 Kr. C.M. Porto an.


    Beste Grüße von VorphilaBayern