• Hallo Sammlerfreunde,

    Uruguay glaube ich hatten wir noch nicht... :)
    Nachfolgend eine Ganzsache aus der Aufbrauchsserie. Geschrieben hat sie Hans von Fleischbein, Elektriker aus Kaiserslautern, aber in München. (tut mir Leid Tim :P )
    Die Aufbrauchsserie war notwendig geworden, da sich ab 1. August 1906 das Porto für Ortskarten von 2 auf 5 Pfennig erhöhte. Man brachte als noch einen zweiten (3 Pfg.) Wertstempel an. Die Karte wurde dann auch noch richtigerweise mit 5 (2+3) Pfg. auffrankiert. Gelaufen am 24. Juli 1911 nach Piriapolis. (liegt direkt an der Küste im Süden des Landes)
    Sicher nicht spektakulär, aber dennoch muß man nach der Destination "Uruguay" ein bisschen suchen.

    Etwas ausgefallener hingegen der Belege in der umgekehrten Richtung: Ein Einschreibebrief gegen Rückschein von Rio Negro am 28. Juli 1899 nach München, Ankunft dort am 21. August 1899. Vielleicht kann jemand aus der Leserschaft behilflich sein beim Auseinanderdividieren der Gebühren von insgesamt 25 Centimos - ich glaube 10 C. Brief + 10 C. Einschreiben + 5 C. Rückschein - bin mir aber nicht sicher.


    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Hallo Schorsch,

    mit den Gebühren kenne ich mich nicht aus, aber so ein Paar wünscht sich nicht nur jeder Bayernsammler, das spricht noch ganz andere Kreise an. Ein Traum!

    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Schorsch,

    Geschrieben hat sie Hans von Fleischbein, Elektriker aus Kaiserslautern, aber in München. (tut mir Leid Tim :P )


    ...hier sitzt gerade einer mit einer merkwürdigerweise ganz enorm lang gewordenen Nase. :D

    Das sind für mich alle beide richtige Vollklasse-Brocken, Du Glücklicher + Grrreeetz !

    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Sammlerfreunde,

    nach fast 8 Jahren (in Worten: ACHT J A H R E N !!) möchte ich das Thema mal wieder "exhumieren" und ein nettes Briefchen zeigen.

    Ein Brief vom 23. Januar 1916 aus dem Militär-Erholungsheim Berchtesgaden über die Bahnpost Berchtesgaden-Salzburg, die deutsche Zensurstelle "Auslandsstelle Cöln-Deutz" sowie die britische Zensur nach Montevideo in Uruguay.

    Im Gegensatz zum zivilen Auslands-Postverkehr war der Feldpostverkehr - auch mit neutralen Staaten - wesentlich mehr eingeschränkt. Der Feldpostverkehr mit Uruguay war nur vom 13. März 1915 bis zum Kriegseintritt Uruguays im Oktober 1917 möglich.
    Normale Feldpostbriefe bis 50g an Familienangehörige wie im vorliegenden Falle (Namensgleichheit !) waren portofrei, andere (soweit zulässige) Versendungsformen mussten nach den gültigen Auslandssätzen freigemacht werden.
    Der Brief hat leider weder Durchgangs- noch Ankunftsstempel, die Aussagen über die Laufzeit geben - bei "Normalbriefen" ist dies jedoch nicht ungewöhnlich.

    Und noch etwas "Social Philately":

    Prof. Otto Kasdorf, geb. 1880 in Welzin/Mecklenburg - verstorben 1961 in Buenos Aires/Argentinien

    Er war Ingenieur und Industrieller - und eben auch Professor für Landwirtschaft an der Landwirtschaftlichen Hochschule Sayago/Montevideo.

    Beste Grüße

    Schorsch Kemser

    https://www.postgeschichte-kemser.com/



  • Hallo in die Runde,

    einen weiteren interessanten Beleg mit der Destination Urugay möchte ich zeigen und damit auch Tim's Laufzeitforschungen unterstützen.

    Einschreibebrief aus Nürnberg vom 14. Dezember 1916 über New York (1. März 1917) nach Montevideo, Ankunft 23. März 1917 - Gesamtlaufzeit also mehr als 3 Monate.

    Folgende Dinge fallen auf:
    1. Es fehlt jegliche deutsche Zensur.
    Zensiert wurde vermutlich in der Auslandsstelle Cöln-Deutz. Möglicherweise wurde die Auslandspost "gebündelt" und nur der oberste Brief entsprechend gekennzeichnet - zum jetzigen Zeitpunkt leider jedoch alles Spekulation.

    2. Der Absender ist aus dem besetzten Belgien, nämlich aus Brüssel.
    Ein direkter Postverkehr aus dem besetzten Belgien war m.W. mit Uruguay nicht möglich, sodass es naheliegend scheint, dass hier freundschaftliche Vermittlungsdienste in Anspruch genommen wurden.
    Umso mehr fällt in diesem Zusammenhang auf, dass keinerlei deutsche Zensurvermerke vorhanden sind, zumal dieser "Umweg" doch mehr als ungewöhnlich ist.

    Auch dieser Brief blieb wieder in der englichen Zensur hängen, wurde geöffnet und entsprechend verschlossen.
    Auffällig ist bei diesem Brief noch die zusätzliche Anbringung eines uruguayischen R-Zettels in Montevideo. Es gibt aus dieser Korrespondenz noch weitere Einschreibebriefe (leider nicht in meiner Sammlung), die ebenfalls alle diesen zusätzlichen R-Zettel aufweisen. Möglicherweise hat jemand aus der Leserschaft hierfür eine Erklärung.

    Beste Grüße

    Schorsch Kemser

    https://www.postgeschichte-kemser.com/

  • Lieber Franz,

    hätten die 10 Pfg. nicht ausgereicht? Warum auffrankiert?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Franz,

    danke dir - war schon am knobeln und deine Seite ist natürlich 1A. :P :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.