• Oberried - Haardt 06.08.1884

    Hallo Sammlerfreunde,

    aus Oberried im Schwarzwald (südliches Dreisamtal) lief nachstehender Wertbrief im August 1884 nach Haardt in die Rheinpfalz. Die Gebühr betrug 40 Pf für den Fernbrief über 10 Meilen und 5 Pf je angefangene 300.- Mark Versicherungswert = 35 Pf. Die sich somit ergebende Gesamtsumme von 75 Pf wurde mit 3 x Mi-Nr. 43 frei gemacht.

    Schönen Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo zusammen,

    anbei ein weiterer Beleg, etwas jüngeren Datums aus der Gebührenperiode zwischen 01.04.1900 - 01.08.1906. Hier hat man die Entfernung (Luftlinie) wohl kulant gerechnet, denn es sind 80 km, also etwas mehr als 10 Meilen (ca. 75 km).

    Dafür wären eigentlich 40 Pf für den Wertbrief anzusetzen gewesen, hier waren es aber nur 20.

    Dazu kommt dann noch die Versicherungsgebühr von 5 Pf pro angefangene 300 Mark, macht bei den notierten 3.000 Mark Wert 50 Pf, so dass insgesamt 70 Pf verklebt wurden...und das doch recht ansehlich, wie ich jedenfalls meine.

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Sammlerfreunde,

    nun wieder einmal ein etwas älteres Belegstück, diesmal von 1892. Zur Verwendung kamen 5 Stck. der Mi-Nr. 47 - mit den Farben kann man mich jagen - für einen Wertbrief über 320,70 Mark mit dem Gewicht von 21,4 g. Damit waren es 40 Pf für den Wertbrief über 10 Meilen und 2 x 5 Pf Versicherungsgebühr für die je angefangenen 300 Mark = 50 Pf Gesamtgebühr. Zu dem Absender Albert Marquard / Berlin (lt. Siegel) konnte ich im www leider nichts finden.

    + Gruß

    vom Pälzer

  • Hallo Pälzer,

    (Humormodus an): und der Bahnpoststempel Ludwigshafen - Neunkirchen zeigt ein aptiertes "N". :D

    Tolles Stück und zu den "Farben" äußere ich mich natürlich auch nicht. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Bernd,

    Glückwunsch zu diesem Vortragsbrief - wenn du schnell sprichst, bist du vor einem geneigten Publikum innerhalb eine Viertelstunde mit ihm durch. Ich liebe solche Stücke, leider falsche Zeit und falsches Territorium. :D

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo zusammen,

    ich finde auch: Das sieht nach einem interessanten Beleg aus, aber ich finde auch, dass man zu seinem Beleg auch sagen sollte was zu sagen ist. Falsche Zeit, falsches Territorium, naja...

    Nix für Ungut

    + Gruß

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Bernd,

    herzlichen Glückwunsch zu diesem Beleg, der m.E. nicht weiter kommentiert werden braucht, da alles draufsteht :P . Außerdem ist er an den richtigen Orten, dem richtigen Gebiet und auch zur richtigen Zeit behandelt worden ;) . Da gibt es gar nichts zu meckern.

    Gruß
    Postarchiv

    Wo nichts mehr zu enträtseln bleibt, hört unser Anteil auf.

    Ernst Freiherr von Feuchtersleben

  • Hallo in die Runde,

    leider nicht von Bayern und nicht vor 1875 geschickt, aber da kann man wohl nichts machen. ;(

    Ich fände es aber trotzdem prima, wenn man ihn fachgerecht beschreiben würde, denn das hat er allemal verdient. :P

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo Postarchiv,
    ich glaube Pälzer hat Recht, hier meine Erläuterung.Der Wertbrief wurde in Sensburg ( heute Mragowo) am 2.12.1900 mittags mit 90 Pfennigen ( 40 Pf. Wertbrief über 10 Meilen und 50 Pf.Versicherungsgebühr) frankiert und mit 70 Gramm gewogen und per Lokalbahn nach Allenstein auf die Reise geschickt. Dort wurde der Brief umkartiert zur Bahnstrecke
    Allenstein -Königsberg. Im Umkartierungspostamt II Klasse Allenstein II versah der Postassistent Berg seinen Dienst. Er stellte bei dem Wertbrief fest, die Siegel sind aufgesprungen.
    Ich bin sicher, beim Nachwiegen war der Oberpostsekretärassistent Müller schon anwesend. Das Nachwiegen ergab 69 Gramm, also es fehlte nur ein Gramm. Das Gewicht notierte er vorn links mittig (2.12).
    Der Brief wurde mittels Papiersiegel verschlossen und auf der Umschlagkappe notierte er: Mit aufgesprungenen Siegeln in Allenstein II eingegangen Inhalt wichtig Unterschrift Berg und Müller.
    Da die Feststellung des Inhaltes niemals den Schalterbeamten oblag, musste die Postobrigkeit des Postamtes Allenstein II die Überprüfung vornehmen. Die notierte wieder die aufgesprungenen Siegel und das der Brief vom Zug 52 angenommen oder mit dem Zug 52 angekommen war.
    Sollte es angenommen sein, könnten die Papiersiegel schon im Zug verklebt worden sein. Das würde eine Bearbeitung im Zug Sensburg-Allenstein bedeuten,was sehr
    ungewöhnlich auf Nebenstrecken wäre. Dann das Wichtigste: Inhalt auf 3000 Mark festgestellt. 2 Unterschriften

    Der Brief wurde mit 4 Wachssiegeln des Postamtes verschlossen und gelangte wieder zum Postassistenten Berg. Vorn links unten notierte der: Auf 74 Gramm Festgestellt
    nach Verschluss.

    Leider ist der Ankunftsstempel kaum lesbar, sicher ist 2.12.8-9 Uhr. Sollte das Greifswald sein, das wäre sehr schnell trotz des Vorkommnisses.
    Das das blaue „Beanstandet“ war für die Weitersendung Pflicht, als Information an die weiteren Poststellen.

    Beste Grüße Bernd

  • Hallo Bernd,

    das nenne ich mal eine erstklassige Beschreibung - vielen Dank dafür. :)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • leider nicht von Bayern und nicht vor 1875 geschickt, aber da kann man wohl nichts machen. ;(

    ... aber von ALLENSTEIN :P . War auch keine Kritik an Pälzer. Es hat halt jeder seine Gebiete. Nicht traurig sein. Es muß sich ja nicht alles um Bayern drehen. Ich bin überzeugt, daß Bernd auch wieder mal einen aus Bayern präsentiert :thumbup:

    Gute Beschreibung. Übrigens war Allenstein 2 das Postamt am Bahnhof.

    Gruß
    Postarchiv

    Wo nichts mehr zu enträtseln bleibt, hört unser Anteil auf.

    Ernst Freiherr von Feuchtersleben

  • Hallo BaD,

    die Geschichte ist es doch allemal wert erzählt zu werden: Hammer ! Keiner der Beteiligten wird etwas dafür gekonnt haben, dass der vom Absender offenbar nicht stabil genung verschlossene Wertbrief aufgesprungen ist. Aber prompt sitzt man als damit betrauter Postler eben "zur falschen Zeit am falschen Ort", hier also in einem richtigen Brimborium.

    Das zeigen zu können ist eine echte Rarität, da gibt es in der Tat nichts zu meckern ! Mich hat im besonderen die zeitliche Abfolge der mehrfachen Wiederholung der Inhalts- und Wiegekontrolle und jener des Anbrigens der postalischen Wachssiegel / Verschlussoblaten interessiert, vielen Dank für die Klarstellungen.

    + Gruß !

    vom Pälzer


    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo Postarchiv,

    Es muß sich ja nicht alles um Bayern drehen.


    ganz genau, da ist derjenige, der diesen thread hier bewußt so eröffnet hat, dass auch andere DR-Wertbriefe vorgestellt werden können als nur nach Bayern gelaufene, auch voll bei Dir ! :thumbup:

    + Gruß !

    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Hallo,
    leider unterfrankiert könnte man sagen:
    Erforderliches Porto: Fernbrief 31,5 gramm = 60 Pf.; Einschreibung= 50 Pf.;Versicherungsgebühr 1 Mark ; Eilbote Ortsbestellbezirk 1 Mark Gesamt: 3 Mark 10 Pfennige
    Frankiert sind 2 Mark 80 Pfennige.
    Der Postbeamte hat kein Nachporto erhoben, was wohl daran lag, das Eilboten-Wertbriefe seltenst im Briefkasten lagen. Er notierte "a(us) d(em) Briefkasten" und hat ihn ordnungsgemäß mit Siegeln verschlossen. Dann notierte vorderseitig beanstandet als Information für weitere Postanstalten und dem Empfänger, das der Brief etwas ungewöhnlich war.
    Beste Grüße Bernd

  • Hallo,
    Wertbriefe bis 10 Meilen erforderten 1876 ein Porto von 20 Pfennigen und die Versicherungsgebühr betrug ab dem 1.1.1876 5 Pfennige pro 300 Mark. Da aber die Mindestversicherungsgebühr von 10 Pfennigen zum Ansatz kam ist der Brief mit 30 Pf. portogerecht frankiert.
    Unterhalb der Wertangabe befindet sich ein kleiner Riß, der noch in Güsten mit 2 Postsiegeln verschlossen wurde. Da das Gewicht nach Siegelung erhöht wurde, muß die Beschädigung vom Postbeamten verursacht worden sein. Er schrieb: Beim ? lädiert, daher in Güsten amtlich verschlossen. Leider kann ich das fehlende Wort nicht lesen. Der Riß ist in Höhe der roten Unterstreichung der Rmk 300 .
    Beste Grüße Bernd

  • Lieber Bernd,

    mach doch mal einen guten Scan des Vermerks - die 180 kb für den ganzen Beleg sind zu schwach, um es lesen zu können.

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber Bernd,

    vielen Dank! "Beim Unterrötheln lädirt, daher amtlich ..."

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Lieber bayern klassisch,
    vielen Dank für deine Hilfe.
    Unterrötheln hätte ich nie gelesen, aber es ist wunderbar. Ich liebe solche ungewöhnlichen Briefe.
    Beste Grüße Bernd