Schleswig-Holstein - Bayern

  • Hallo liball,


    Traumbrief! Auf der Siegelseite ist nur eine Addition aufgeführt, die allenfalls mit den Porti mehrerer anderer Poststücke erklärbar wäre:


    13 fl. 29x
    .6 fl. 59x
    ..........
    20 fl. 28x


    Eventuell hatte der Empfänger daher ein Postfach mit Gebührenanschreibung (Postrückstände).


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo liball,


    sehr schöner Brief und aus so frühen Jahren aus Schleswig-Holstein schwer zu finden.


    Der Interpretation von bayern klassisch schließe ich mich an.
    Eigentlich müßte zwar irgendwo noch das bezahlte Franko stehen, aber dänische Vermerke sehen anders aus ...


    Danke für's Zeigen!
    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Sammlerfreunde,


    hier ein Brief der vielleicht auch der Bayern-Fraktion gefällt. ;)


    Ein seltener Frankobrief aus Schleswig (Herzogtum Schleswig) nach Kissingen aus dem Jahre 1842.
    Der Brief ist adressiert an "Herrn Etatsrath Kraus Sectionsdirigent der Schleswig Holsteinischen Regierung, Commandeur vom Dannebrog und Dannebrogsmann". Der Empfänger war also einer der beiden Abteilungsleiter der 1834 in Schleswig eingesetzten Regierung, welche für die Verwaltung der Herzogtümer Schleswig und Holstein zuständig war.
    Offenbar kurte dieser gerade im schönen Bayern.


    Rückseitig ist ein (roter) Würzburg-Stempel abgeschlagen.
    Demnach lief der Brief vermutlich über Hamburg, Frankfurt und Würzburg nach Kissingen.


    Die große "1" in Rötel war wohl der bayrische Botenlohn (1 Kreuzer), um den Brief ins Kurhaus zu befördern.
    Die beiden Notierungen "1 1/4" in Rötel und roter Tinte erschließen sich mir leider nicht.


    Viele Grüße aus dem verschneiten Holstein
    nordlicht

  • Hallo Nordlicht,


    toller Brief! Kann es sein, dass die 1 1/4 für den Transit von Hannover notiert wurden?


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bayern klassisch,


    danke für den interessanten Hinweis.
    An Hannover hatte ich noch nicht gedacht - und die rote Tinte würde auch zu Hannover passen (während die Rötelnotierung dann vermutlich von Taxis stammt).
    Die "1 1/4" müssten dann Gute Groschen sein - umgerechnet ca. 1 1/2 Silbergroschen oder 2 Schilling. Keine Ahnung, ob das plausibel ist.


    Aber wann sollte Hannover den Brief in die Finger bekommen haben?
    Dieser wurde doch von Taxis in Hamburg in einen Sack gesteckt und hat vor Frankfurt kein Licht mehr gesehen ...


    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Nordlicht,


    farblich passt es und wenn Hannover ihn nicht in den Fingern gehabt haben sollte, könnte es ja sein, dass man ein Transitporto seitens TT dafür vorgesehen hatte, also auf dergleichen Briefen der Betrag, der Hannover zu vergüten war, notierte und addiert wurde, um so seine Ablieferungsschuldigkeit zu subsummieren. Die eine Hand schrieb es, die andere "korrigierte" bzw. "kontrollirte" diese Angabe. Jedenfalls könnte ich mir derzeit keine andere Kausalität denken.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde


    Dieser Brief ist wohl nicht so im richtigen Thread.


    Der Brief lief in 1800 von Altona in Holstein nach den damals reichständische Grafschaft Castell. Erst in 1806 ist Castell bayerisch geworden. Aber weil es schon mehrere Briefe nach Castell hier gibt, pass dieser Brief hier für den Vergleich.


    Der Brief ist wohl mit Bote nach taxischen Postamt in Hamburg gebracht geworden. In Hamburg ist der Brief bis Frankfurt aM frei gestellt und dafür hat man 9 LbSk bezahlt. Der Empfänger hat 16 Kreuzer Rh bezahlt, was ich eigentlich ganz viel finde.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    sollte das siegelseitig nicht eine 6 sein?


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch


    Es konnte wohl sein dass es ein 6 ist - die Hamburger hat es hier schwierig gemacht, weil man kaum 6 und 9 unterscheiden kann.
    Aber weil es bis Nürnberg/Augsburg 9 Sk kostete wäre 6 bis 9 LbSk ein zu grosser Sprung - so habe ich es gedacht.
    Eine richtige Antwort hierzu habe ich erst wenn ich die Taxen vor mir habe, welche ich momentan nicht finden kann.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    ich habe (glaube ich) 6 und 9 als Taxe gesehen. Aber das hier ist eine 6, da bin ich mir sehr sicher.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




    • Offizieller Beitrag

    Hallo bayern klassisch


    Für mich ist es auch ein 6 hier geschrieben, darum geht es hier nicht. Aber warum nicht 9? Verstehe mich richtig hier.



    Wenn ich der hohen Porto von Frankfurt nach Castell sehe, denke ich jetzt dass es vielleicht anders gelaufen war als der Absender es vermerkt hatte. Auf jeden gibt es diese Möglichkeit, weil ich einfach die 16 Kreuzer Rh etwas zu viel finde.


    Na ja, mit einige Unterlagen konnte ich sicher mehr sagen. Wie du schon in anderen Thread geschrieben hast, es ist ein irre Zeit :)


    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,


    es ist eine 6, weil man eine 9 anders schrieb. 16x ist recht viel - Taxis hatte ja keine unterschiedlichen Gewichtsstufen, von daher kann ich nicht sagen, warum er so teuer wurde.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Moin allerseits,


    dieser Brief lief 1843 von Mölln (im Herzogtum Lauenburg) über das taxische Postamt in Hamburg nach Schnabelwaid in Bayern.


    Haben insbesondere die Bayern-Experten eine Erklärung für die Taxen?


    Viele Grüße
    nordlicht

    Einmal editiert, zuletzt von nordlicht ()

  • Hallo nordlicht,


    hinten sehe ich 9 Hamburgische Schilling Courant, wenn ich es recht erkenne - oder war es eine 6? Für Bayern war das Weiterfranko bezahlt, jedoch 3/4 Groschen reichte dafür nicht aus, weil schon über die Entfernung Hof - Schnabelwaid schon über 6-12 Meilen = 4 Kr. die einfache Taxe war (bzw. nach Creussen, welches m. E. für den Ort Schnabelwaid zuständig war, weil S. erst 1861 eine Postexpedition erhielt).


    Läse man hinten eine 6 und wären es Kreuzer, wäre es passend für einen Brief über 8,75 - 17,5g, also im 2. Gewicht.

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo bayern klassisch, danke für die ersten Einschätzungen!


    War tatsächlich Creussen für Schnabelwaid zuständig oder Gleußen (denn dieser Ort steht unter dem frei-Vermerk)?


    Ich habe zuerst auch 3/4 gelesen, aber für 3/4 Schilling oder Groschen bekam man gar nichts. Also eher 3/9 !? Dann wäre 3 Schilling das Inlands- und 9 Schilling das Auslandsfranko. Ersteres ist aber eigentlich zu viel, während zweiteres durchaus passt. Mit der gestrichenen "1" (wenn es denn so war) kann ich noch nichts anfangen.


    Hätte Bayern noch für die Weiterbeförderung nach Schnabelwaid taxiert?


    Liest Du rechts oben noch etwas Postalisches?

  • Hallo nordlicht,


    oben rechts lese ich "Creussen" - was Absender im hohen Norden als Franko - Grenzpunkt ansetzten, musste nicht immer im richtigen Leben stimmen. M. E. war Creussen für Schnabelwaid zuständig.


    Von der letzten Post in Creussen nach Schnabelwaid gab es kein Postporto - das hätte ein privater Bote machen können, oder ein Amtsbote, oder man ließ seine Post auf dem Amt liegen, bis man sie abholte, oder man hatte ein Postfach ... der Möglichkeiten sind viele.


    Für mich erschließen sich die Frankotaxen nicht so 100%ig. Vlt. hilft uns beiden noch einer?

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu zwei Briefe aus Glückstadt (Herzogtum Holstein im Königreich Dänemark):


    Brief aus Glückstadt vom 31. Januar 1820 nach Castell (Kgr. Bayern) mit Präsentiertvermerk vom 10. Februar. Das Franko bis Hamburg ist nicht angeschrieben. Für Thurn und Taxis fielen 22 Kreuzer Porto an. In Bayern weitere 9 Kr., so daß der Empfänger 31 Kreuzer Porto bezahlte.


    Briefhülle aus Glückstadt nach Castell, diesmal mit 22 Kr. für Thurn und Taxis und 6 Kr. für Bayern.
    Der Empfänger bezahlte 28 Kreuzer.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Bayern(Franken)freunde,


    ich habe hier einen (Fahrpost?)Brief aus Glückstadt, das damals zu Dänemark gehörte, mit Grenzübergangsstempel "DANEMARCK PAR HAMBOURG" nach Castell.

    Datiert 6.Dez.1824 "An die Gräflich Castellsche Domanial-Kanzley zu Castell in Franken".

    Die Taxierung ist mir völlig schleierhaft, vielleicht könnt ihr das erklären.

    Aus dem Inhalt schließe ich, das dem Brief 300 rhg (rheinische Gulden?) beigefügt wurden.


    Beste Grüße aus Franken,

    Siegfried


  • Hallo Siegfried,


    Fahrpost = immer eine (oder mehrere) Manualnummern. Keine Manualnummer, wie hier, keine Fahrpost. Ganz einfach.


    Der Absender zahlte 9 Schillinge bis Hamburg (schwerer Brief). Taxis übernahm ihn und diente ihn Bayern für 36x an. Bayern addierte 16x für sich dazu, so dass der Empfänger dieses Teilfrankobriefes 52x zu zahlen hatte.


    Hätte der Brief 300 Gulden Inhalt gehabt, hätte man ihn nicht der Briefpost anvertraut. Im Inhalt steht nur etwas von Beträgen, die hin und hergeschoben werden, also rein informativ waren, nicht geldbegleitend.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.