Transitvertrag Bayern - Österreich von 1809

  • Liebe Sammlerfreunde,


    folgenden Brief möchte ich zeigen:
    Brief aus Aschaffenburg (Dep. Aschaffenburg im Großherzogtum Frankfurt) über Mailand (Kgr. Italien nach Rom (Königreich Italien) vom 28. April 1811. Siegelseitig steht "12" und "frei". Ich denke, der Absender hatte im Großherzogtum Frankfurt Gebührenfreiheit, die 12 Kreuzer sind das Franko bis zur österr. italienischen Grenze und der Empfänger bezahlte für Italien 9 Decimes Porto. Sollte dies fehlerhaft sein, müssen sich die Experten dazu äußern.
    Lt. Transitvertrag waren Briefe aus Württemberg. dem Großherzogtum Frankfurt und Würzburg vom Transitporto befreit.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern,


    ein toller Brief - wäre es nicht möglich, dass er über die Schweiz lief?


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber bayern klassisch,


    im Heft "Postgeschichte - Sondernummer 88 vom Dezember 2001 - Das Ordrebuch des Oberpostamtes Innsbruck 1807 - 1814" ist auf Seite 14 ein ähnlicher Brief von Aschaffenburg nach Rom, aber vom 19. Juli 1809 abgebildet und beschrieben, der über die Schweiz lief (war aber eine Kriegsumleitung). Bei diesen Brief glaube ich es aber nicht. Ich denke Herr Dr. Helbig könnte dazu genaues sagen.


    Liebe Grüße von VorphilaBayern

    • Offizieller Beitrag

    Hallo VorphilaBayern


    Ein sehr interessanter Brief :) :)


    Ich glaube aber dass du hier Vertraglich falsch liegt, weil Österreich hat der Brief wohl nie gesehen. Ich denke eher dass es der Bayerisch-Italienische Vertrag sein soll. Wenn es um die Gebühren geht und der Laufweg über Tirol stimme ich dich ganz zu.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Ich bin auch der Ansicht, dass der Brief über Zürich geleitet wurde. Taxis, das in Aschaffenburg das Sagen hatte, leitete seine Brief, zumal wenn sie über Mailand gehen sollten, über die Schweiz und umging Tirol. Dafür spricht auch und vor allem das Fehlen des LT stempels nach Rom (Kgr.Italien?) Der direkte Paketschluss Frankfurt mit Mailand scheint mir gesichert und das Paket blieb auch in der Schweiz geschlossen.
    Nicht desto weniger, ein wichtiger Brief, denn die Umgehung eines Transitlandes ist mindestens so bedeutend wie der Durchzug.
    liebe Gruesse Achim.


    PS eine Bitte. könnten wir hier im Forum bitte die Titulatur weglassen. Ich heisse Achim, gegebenenfalls Helbig und aus.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo die Runde


    Ja, an den taxischen Weg habe ich nicht gedacht :(
    Aber trotzdem hierzu eine Frage.

    Dafür spricht auch und vor allem das Fehlen des LT stempels nach Rom

    Hatte jeder Brief notwendigerweise einen LT Stempel?
    Ich zeige hier zwei Briefe aus 1814 wo einen der LT Stempel hat und der andere nicht. Beide stammen aus Frankfurt postalisch.


    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Sammlerfreunde,


    in Ergänzung zu "Post 1" zwei Briefe von Aschaffenburg nach Rom vom 29. November 1809 und 24. Februar 1810.
    Beim Brief vom November 1809 sind Adreßseitig 12 Kr.CM und beim Brief vom Februar 1810 sind 8 Decimes geschrieben.
    Schön wäre es, wenn jemand den Inhalt übersetzen könnte.


    Achim wird sicherlich zu den beiden sehr interessanten Briefen die nötigen Kommentare beisteuern.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Beide Briefe gehen offensichtlich nicht durch Bayern bzw. Tirol, obwohl bei dem späteren bereits das Versprechen von Taxis gegenüber Bayern aus dem POstvertrag um 1.7.1808 galt, alle derartigen Briefe an Bayern auszuliefern. Aber Bayern hätte in diesen Fällen nicht viel davon gehabt, weil Taxis die Gebühren bis zur italienischen Grenze für sich bezog.
    Statt also über Bayern gehen die Briefe, bis zur italienischen Grenze mit 1+5 Batzen frankiert über Frankfurt im direkten Paketschluss nach Mailand. Die Fussacher wurden dabei sicher nicht genutzt, weil Taxis auf diese Boteneinrichtung nicht gut zu sprechen war. So st also an die Hilfestellung von Schaffhausen und Zürich zu denken.
    Ab Mailand (repräsentiert durch seinen Transitstempel: MILANO L.T., wurde lediglich das italienische Porto berechnet. Im einen Fall gerechnet in Decimes.
    Wunderbar, jetzt haben wir von dem damaligen Weihbischof Joseph, Hieronymus, Karl Kolborn (1744-1816), der u.a. mit der Abwicklung säkularisierten Kirchengutes beschäftigt war, drei Briefe nach Rom. (Vatikan)
    Mal sehen, ob noch mehr Briefe aus dieser Korrespondenz auftauchen, zu wünschen wäre es, haben wir doch ansonsten davon nur wenig.
    LG Achim
    Dein ausgesprochen guter Riecher möge dir erhalten bleiben lieber Hermann.

  • Lieber Achim,


    herzlichen Dank für Deine umfangreiche Beschreibung und Erläuterung der beiden Briefe von Aschaffenburg nach Rom von 1809 und 1810. Dann werde ich noch weiter nach solchen - oder ähnlichen Briefen suchen.


    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Liebe Sammlerfreunde,


    hierzu zwei Briefe:
    Erster Brief von Triest (Österreich - Küstenland) vom 23. Januar 1809, also vor dem Transitvertrag (vom 21.10.1808, vollzogen zum 1.2.1809) 24 Kreuzer in Österreich und 12 Decimes in Frankreich. In Augsburg kam der Stempel "d. autriche" auf den Brief. In Straßburg (Frankreich) der Stempel "ALLEMAGNE PAR STRASBOURG". Der Brief ging nach Reims (Frankreich).
    Zweiter Brief von Wien (Österreich) vom 30. September 1809, nach Lyon (Frankreich). In Augsburg kam der Stempel "d. autriche" auf den Brief. In Straßburg (Frankreich) der Stempel "ALLEMAGNE PAR STRASBOURG". In Österreich ebenfalls 24 Kreuzer. In Frankreich 13 Decimes.


    Beste Grüße von VorphilaBayern