Postanweisungen Württemberg

  • Liebe Freunde der Postgeschichte,


    angeregt durch @bayern_klassisch habe ich auch mal in meinem Fundus gekramt und den folgenden Postanweisungsumschlag (wieder) entdeckt. Es handelt sich um einen AU46 aus dem Jahre 1902. Ein Jakob Rößner wollte dem Königlichen Amtsgericht in Marbach 8 Mark und 88 Pfennig zukommen lassen. Er füllte einen Postanweisungsumschlag aus und brachte ihn auf die dortige Post. Da wurde er angenommen und ins Buch für ausgehende Postanweisungen unter der Nummer 1221 eingetragen. Als der Postbeamte auch noch den zugehörigen Betrag eintragen wollte fiel ihm auf, dass auch der Pfennigbetrag in Buchstaben im falschen Feld stand. Das ging ja nun gar nicht. Der Postanweisungsumschlag wurde ungültig gemacht, 19 Pfennig (Nennwert abzüglich 1 Pfennig für das verbrauchte Formular) erstattet und diese Aktion mit dem Innendiensstempel rechts unten amtlich beglaubigt.


    Gruß


    wuerttemberger

  • Hallo wuerttemberger,


    eine PA im Ort gelaufen? Das hat man nicht alle Tage, oder war das kein Bedarf? Der unten rechts abgeschlagene Ankunftsstempel ist wohl unten geblockt worden, oder täusche ich mich da?


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • bayern klassisch


    Eine Postanweisung innerhalb eines relativ kleinen Ortes ist schon ungewöhnlich. Ich habe oben eine durch die Postordnung gedeckte, plausible Erklärung gegeben. Vielleicht war alles aber ganz anders und es war ein Ganzsachensammler, der einen gebrauchten Umschlag haben wollte und sich nach der Annahmeprozedur meldete und sagte: "Ach nö, jetzt geh ich doch beim Amtsgericht selber vorbei." Möglich ist das auch.
    Der Stempel mit der ausgeblockten Uhrzeit wurde im Innendienst verwendet. Die Uhrzeittype wurde dazu herausgenommen und umgekehrt wieder eingesteckt. Man hätte sie auch ganz entfernen können, doch dann hätte man die zugehörige Schraube tiefer in den Stempel eindrehen müssen, sonst wären die anderen Lettern herausgefallen.


    Gruß


    wuerttemberger

  • Hallo wuerttemberger,


    das Stück sieht schon phantastisch aus, keine Frage. Bei Bayern gibt es heute viel mehr Sammlerstücke, als Bedarf. Bei Württemberg kenne ich mich nicht aus. Eine Bedarfsverwendung im Ort habe ich bisher in der Kreuzer- und Pfennigzeit noch nie gesehen, aber es mag Gründe dafür gegeben haben, das doch so zu machen.


    Wie auch immer - ein tolles Stück und vielen Dank fürs zeigen.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo wuerttemberger,


    Wahnsinn - Bedarf im Ortsverkehr. Kenne ich nicht bei Bayern. Tolles Stück! :P


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Einen weiteren Postanweisungsumschlag mit Erstattungsvermerk von 14 Pfennig kann ich hier zeigen. Es handelt sich um AU42 - gebraucht der zweithäufigste Umschlag nach AU43 - der in Bondorf am 2. Feb 1892 zurückgegeben wurde. Vielleicht hat sich die Überweisung an den Hilfsleihkassier Weik erledigt.
    Die Umschläge mußten am Quartalsende dem vorgesetzten Postamt zugesandt werden. Warum in Stuttgart der Stempel vom 28 März 1892 (3 Tage vor Quartalsende) abgeschlagen wurde ist mir allerdings ein Rätsel.


    Gruß


    wuerttemberger


    PS: Einen sehr ähnlichen Umschlag habe ich vor gut 15 Jahren bei der Ausstellung in Sindelfingen entdeckt. Allerdings wurden die 14 Pfennig als Nachporto interpretiert. Dem Aussteller ist auch gar nicht aufgefallen, dass keinerlei sonstige postalischen Vermerke - Annahme- und Ausgabevermerke - auf dem Beleg zu sehen waren....

  • Hallo wuerttemberger,


    den hätte ich auch genommen und wenn du nur so wenige gesehen hast, spricht das ja auch Bände.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo wuerttemberger,


    VorphilaBayern hat sowieso fast alles - da wundert mich das nicht.


    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Diesen Postanweisungsumschlag habe ich vor gut 20 Jahren an einem Sonntagnachmittag in Sindelfingen aus einer Kiste gezogen, wo vorher schon die ganze Arge dran war. Es handelt sich um den AU42, der als einfacher Brief nach Hechingen gesandt wurde. Der Postbeamte hätte ihn eigentlich anhalten müssen, aber nachdem die Wertangabe gestrichen und kein Absender ersichtlich war hat er ihn dann doch noch weitergeleitet. Allerdings verpasste er dem Umschlag noch den Einzeiler "Aus der Brieflade".


    Gruß


    wuerttemberger


    PS. So ein Stück habe ich seither nicht mehr gesehen. Der Verdacht, dass ein Philatelist seine Hände im Spiel gehabt haben mag ist nicht unwahrscheinlich...

  • Hallo wuerttemberger,


    wenn der Klappengummi noch jungfräulich ist, wird es sammlerische Intention gewesen sein, der er seine Existenz verdankt.


    Wenn das Kuvert aber nur sorgsam geöffnet worden war, könnte es auch Bedarf gewesen sein.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Guten Abend,

    eine Rückgabe kann ich nicht bieten, aber einen Umschlag der daran gehindert wurde seine Arbeit zu machen, und trotzdem nicht zurück ging.

    Postanweisung über 3 Mark von Rottenburg am Neckar nach Stuttgart, an den Grenadier Lauter Olga Regiment No 119

    vom 18. September 1888.

    Dort am 18. Sept noch angekommen, weiter adressiert nach Echterdingen, dort am 20. Sept angekommen, weiteradressiert nach Plattenhardt, von dort weiteradressiert nach SCHWABEN (Manöver???). Der Ort Schwaben liegt aber im württembergischen Ausland, in Bayern, die Umschläge waren aber nur in Württemberg gültig. Also wurde der Betrag von 3 Mark auf ein Kartenformular übertragen, und somit ins Ausland verfrachtet.


    Ergänzungen, Änderungen und Hinweise immer herzlichst willkommen.



    Grüße aus Bempflingen
    Ulrich


    Das Leben ist zu kurz um sich darüber zu ärgern, was andere über dich denken oder sagen

    also hab Spaß und gib ihnen etwas worüber Sie reden können

    scheinbar ist ihnen ihr eigenes Leben zu langweilig

    2 Mal editiert, zuletzt von Minimarke ()

  • :P :P :P

    Liebe Grüsse vom Ralph



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