Österreich - Hannover

  • Liebe Sammlerfreunde,

    folgende zwei Briefe möchte ich zeigen:
    Von Prag nach Nottensdorf (Königreich Hannover),
    leider ohne Inhalt und Datum.
    Aus Stradella, Provinz Pavia in der Lombardei vom
    17. Mai 1859, mit Aufgabestempel ?, vom 24. Mai 1859
    nach Nottensdorf in Hannover.
    Ich denke kriegsbedingt: siehe folgenden Link:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Sardinischer_Krieg

    Zu den Taxierungen und Laufwegen müssen sich die
    Experten äußern.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Lieber VorphilaBayern

    der erste Brief lief höchstwahrscheinlich über Bodenbach - Dresden - Leipzig - Magdeburg - Hannover.
    Das Porto von 4 Sgr wurde in 3 Ggr 3 Pfennige reduziert - scheinbar ist dies sogar als 3 1/4 notiert worden.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    • Offizieller Beitrag

    Hallo VorphilaBayern

    Zwei interessante Briefe :)

    Zu den Zweiten Brief kann ich zu dem Laufweg wenig sagen, weil ich nicht der Aufgabestempel erkennen kann. Ich denke dass der Laufweg nicht unbedingt Kriegsbedingt ist, aber ich kenne sonst keine Briefe aus Lombardei nach Hannover.

    Der Brief ist als Postvereinsbrief taxiert geworden und der Empfänger hat 4 Groschen gekostet als Portobrief. Hier zuerst als 20 Neukreuzer vermerkt unten links. Dann fehlt nur eine Erklärung zu die mit blau überstrichene Vermerke.

    Danke fürs Zeigen :)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Lieber VorphilaBayern,

    2 seltene und hochinteressante Briefe. Der 1. hat militärischen Inhalt - ich habe die 1. Seite nur grob überflogen, aber der Absender war Teil der Armee. Eine Leitung über die Schweiz bzw. über Österreich nach Hannover war möglich, es ist aber die Frage, in wie weit man über die Schweiz ab Anfang Mai noch überhaupt senden konnte. In diesem Zusammenhang darf ich auf meinen Artikel im letzten Rundbrief unserer ARGE Bayern klassisch hinweisen, in dem die Postverhältnisse der Lombardei in der Markenzeit beschrieben werden.

    Wenn "Leipzig" stempelte, war von Österreich auch immer Bodenbach im Spiel.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo VorphilaBayern,

    zwei tolle Briefe,die Sie uns zeigen, bei denen ich besonders den Bezug
    zum sardinischen Krieg sehr interessant finde-Danke fürs zeigen, wer hat so etwas schon? :)

    Viele Grüsse
    Bayern Social

    PS: Sind Sie in der PN schon weiter gekommen? Ich warte natürlich gespannt ;)

    Beste Grüsse von
    Bayern Social


    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo Bayern Social, bayern klassisch,
    Bayern-Nils und Magdeburger,

    vielen Dank.
    Ich könnte mir vorstellen, daß der Stempel von Parma ist
    (die letzten beiden Buchstaben sind "MA") und ein Durch-
    gangsstempel auf der Siegelseite von Innsbruck ist (vom
    27. Mai 1859).

    Beste Grüße von VorphilaBayern

    • Offizieller Beitrag

    Hallo VorphilaBayern

    Jetzt habe ich den Ort - es ist Crema. Der Brief ist also weiter über Verona und Brenner Richtung Nord geschickt. Ob der Laufweg nach Hannover dann Kriegsbedingt war oder nicht, wage ich nicht zu beantworten. Ein Laufweg über Schweiz der teuerer wäre ist nicht vom Absender gewünscht, so dass es ein normaler Laufweg war will ich nicht ausschliessen (oder eigentlich wahrscheinlich halten).

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    bis April 1859 konnte der Absender in Italien wählen, ob er über Österreich oder die Schweiz versenden lassen wollte. Die CH war teurer, aber bei einem Portobrief war ihm das egal. In der Regel war die höhere Geschwindigkeit ausschlaggebend und daher der Transit über die Schweiz.

    Zur Zeit des Briefes im Mai konnte er nicht mehr wählen - da kamen die Depeschen aus dem Ministerium morgens an und entschieden für die Kunden, wie die Sendungen zu verschicken waren. Es ist zwar nur meine Definition, aber wenn es zuvor mehrere Möglichkeiten der Versendung gab, im Krieg aber nur eine einzige, ist diese für mich eine Kriegsleitung, auch wenn der Absender sie vlt. auch freiwillig gewählt hätte, was niemand beweisen kann.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


    • Offizieller Beitrag

    bis April 1859 konnte der Absender in Italien wählen, ob er über Österreich oder die Schweiz versenden lassen wollte.

    Hallo bayern klassisch

    Ich wusste nicht dass man ab Mai nicht mehr wählen konnte. Der Brief war aber nicht von Italien postalisch geschickt, sondern aus Österreich. Es spielte wohl nicht eine Rolle zu dieser Zeit, weil die Route über Milano wohl gesperrt war. Das nenne ich eine Kriegsleitung, weil eine Wahlmöglichkeit weggefallen war eben wegen der Krieg.
    Also ungleich was wir in 1866 Thread besprochen hatte wo es ab (ca) 1861 keine andere Möglichkeiten als über Strasbourg gab. Ob der Brief aus nord oder süd abgeschickt war Richtung Frankreich.


    Die CH war teurer, aber bei einem Portobrief war ihm das egal.

    Ich denke auch nicht dass es bei Geschäftsleute egal war wie viel man bezahlt hat oder nicht. Wenn man 3 Kreuzer sparen konnte hat man es lieber gemacht wenn es möglich war. Porto oder Franko war trotzdem nicht ausschlagsgebend wenn es um Leitungen ging, der Leitung über Schweiz war allgemein teuerer ob franko oder porto, und war dann auch gewählt wegern die Geschwindigkeit wenn es gewünscht war.

    Viele Grüsse
    Nils

  • Hallo Nils,

    ich glaube nicht, dass ab 1861 Österreich nur noch über Strasbourg verschickte - es gibt andere Briefe auch.

    Mit Italien meinte ich das spätere Italien (auch die unter Österreich stehenden Lombarden und Venetianer sahen sich nicht als Österreicher an, sondern stets als Italiener).

    Sicher sparte man, wo man konnte, aber in der Regel waren 3x mehr für einen Brief verschmerzbar, wenn er 2 Tage schneller am Ziel war. Ansonsten gäbe es fast keine Briefe über die Schweiz, denn die waren ja immer teurer und der Handelsstand von Augsburg und Lindau machte auch massiv Druck, dass die Leitung via Schweiz erhalten bleiben sollte. Später waren es ja sogar 6x Transitkosten und auch das hat niemanden abgehalten, die schnellere Route zu wählen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

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    • Offizieller Beitrag

    ich glaube nicht, dass ab 1861 Österreich nur noch über Strasbourg verschickte - es gibt andere Briefe auch.

    Hallo

    Ja, stimmt bei Briefe aus Venezien, Vorarlberg war wohl auch die Leitung über Sardinien/Italien/Schweiz (also was damals Italien hiess) möglich.

    Aus Galizien, Böhmen, Ober- und Niederösterreich, Ungarn und so weiter war die Leitung mit dem Kaiserin Elisabethbahn nach Bayern das normale bis auf jeden Fall 1867/68. Bis jetzt habe ich keine Briefe mit andere Leitungen gesehen.
    Gern sehe ich aber diese Briefe weil ich diese suche, so dass ich ein besseren Übersicht schaffen kann. :)

    Viele Grüsse
    Nils

  • Liebe Sammelfreunde

    einen netten Umschlag aus Trieste an Frau Thiele geb. Peters (in) Celle bei Hannover konnte ich erwerben.

    Siegelseitig ist ein Transitstempel von Cilli vom 18.10. zu sehen sowie der Ankunftsstempel von Celle vom 20? 10.

    Frankiert wurde er mit 9 Kreuzer blau tarifgerecht.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Lieber Ulf,

    da muss die Marken oben links aber einen ganz deutlichen Plattenfehler haben, wenn ich das recht sehe und Post vom Mittelmeer nach Hannover ist auch nicht gerade Massenware. Wo du diese Ö-Briefe nur überall findest?

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Lieber Bayern Klassisch

    es gibt einen PF mit dem Ausbruch der linken oberen Ecke, jedoch ist oben am linken Rand noch mehr betroffen. Eine Abschürfung ist es nicht. Letztendlich würde nur eine Prüfung Gewissheit bringen.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

  • Liebe Sammelfreunde

    hier mal ein Trauerumschlag, gesendet von Rzeszow an "Sr. Hochwohlgeboren dem Herrn Baron Max von Harting, Lieutenant der königl. Hannoverschen Arttillerie zu Hannover". Laut Angabe sollte er "pr. Breslau, Berlin, Magdeburg" laufen.

    Siegelseitig ist zwar ein undeutlicher Transit-Stempel, aber ob der Laufweg zutrifft, keine Ahnung. Auch zum Empfänger habe ich nichts gefunden.

    Die Entfernung beträgt deutlich über 20 Meilen und so ist er richtig mit einer knapp geschnittenen 9-Kreuzer blau frankiert worden.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf