Brustschild-Belege allgemein

  • Hallo!

    Ich habe heute einen Brief erhalten, den ich eigentlich nur wegen der Adresse gekauft hatte: er zeigt schoen die Besonderheit Berlins dass man den Stadtbezirk angeben soll/muss bei der Adresse. (Ich folge hier mit Beispielbelegen eine Anleitung aus 1870-1875 ueber die Erstellung von Adressen). Aber es kommt immer anders. Es handelt sich fast um eine Drucksache, da innen in gedruckter Form ein Anschreiben ueber die Fertigstellung eines Auftrags angekuendigt wird und entsprechend die Schlussrechnung beigelegt wird (leider nicht dabei). Nett, aber hier folgende Frage:

    Man haette auch einen Umschlag nehmen koennen, oder wie auch ueblich den Rechnungsbogen direkt als Faltbrief verwenden. Ich glaube mich zu erinnern dass ab irgendwann mal es notwendig war Abschriften von Rechnungen anzufertigen? Dann waere eine eingelegte Rechnung sicher sehr praktisch. Auch interessant, dass der Vordruck noch in Thaler war, aber mittlerweile die Waehrung sich in Mark geaendert hat.


    LG Andreas

  • Lieber Hermann,


    Als perfin Vorläufer hatte ich dies bisher so nicht auf dem Bildschirm.

    Die mussten aber noch a bisserl üben, kopfstehend und dazu schief....


    Liebe Grüße von der Pappnase Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von pappnase ()

  • Hallo miteinander,


    Gerade im Album gesichtet, 2x2 Groschen nach Amsterdam, entwertet durch den preussischen nachverwendeten K2 Cöln-Bahnhof, Feuser Nr. 609....nichts besonderes, aber ganz nett gestempelt, auch wenn hier der Querstrich zwischen Tag und Monat fehlt..dafür ging er am 1.April auf die Reise und kam am selben Tag in Rotterdam an.


    Liebe Grüße von der Pappnase Andreas

  • Hallo Dieter, hallo miteinander,


    Schöne Stempel mag ich halt, da darf es gerne auch eine einfache Frankatur sein....und ich finde die "alten" Stempel haben schon was...


    Liebe Grüße von der Pappnase Andreas

  • :P :P :P

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber Hermann,

    die Perfin Vorläufer findet man gar nicht so häufig, sehr schöne P1 :thumbup:


    Lieber Andreas,

    ich liebe auch schöne Stempel, habe meine ganzen schön gestempelen NV auf Brustschildern die sich über die Jahre angesammelt haben nun aufgezogen, finde das sind zwei tolle Alben geworden.

    Auch "einfache" Marken/Belege können mir so viel Spaß machen das es schon fast unheimlich ist

    ^^


    Liebe Grüße

    Bernd

  • Hallo Freunde,


    ich halte diese Prägung nicht für einen Perfin-Vorläufer, sondern sie diente meiner Meinung nach dazu, sich von anderen Firmen anzugrenzen. Zu der Zeit (und davor) wurden Briefbögen gerne mit einer solchen Prägung versehen, allerdings sorgfältiger als diese kopfstehende Prägung.


    liebe Grüße

    Dieter

  • Moinsen,


    die Einprägungen der Adresse kommen bei Firmenkarten und bei Firmenbriefpapier häufiger vor und sind immer schön anzusehen. Zu interpretieren, dass dies ggf. eine Firmenlochung oder ein Vorläufer davon wäre, sollte man mit Vorsicht genießen: Die Reichspost hat Lochungen und andere Veränderungen an Brustschildmarken amtlich untersagt....und ich denke, dass die Firmenadressen nur der Einfachheit halber entweder geprägt oder aufgestempelt wurden. Ab und an findet man "Lochungen" auf Brustschilden, die wohl aber samt und sonders "Mache" sind.

    Das diese Karten darüber hinaus besonders reizvoll sein können, steht außer Frage.

  • Liebe Freunde,


    welcher Sinn steckte denn hinter den ersten Lochungen? Kennzeichmung von Betriebsmitteln (

    Briefmarken mit Firmenlochung), damit sie nicht von Angehörigen entwendet und privat verbraucht würden? Wenn ich ein diebischer Angestellter gewesen wäre, hätte ich mir Marken meines Arbeitgebers gestohlen und sie mit, oder ohne Lochung privat verwendet. Die Post hätte das doch gar nicht interessiert, wer welchen Brief oder Postkarte mit oder ohne gelochter Marke in den Briefkasten warf.


    Der Werbeaspekt kommt mir auch nicht relevant vor - weder bei Prägungen von Karten bzw. Kuverts, noch bei Lochungen von Marken - darauf hat man wohl kaum geschaut, eher bei Retourpost hätte man dann sehen können im Falle einer Prägung, wer der genaue Absender war.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • hierzu folgende Ganzsache "Ein halber Groschen", als Firmenlochung / Perfin Vorläufer mit Einprägung: "Mechanische Baumwoll Spinnerei G.W. Schmidt CHEMNITZ", mit Aufgabestempel CHEMNITZ 9.2.1875, nach Stützengrün.

    hallo zusammen,


    nur so eine Frage ...

    war ein Absenderstempel auf der Kartenvorderseite überhaupt zulässig?


    "Auf die Vorderseite ist nur die Adresse zu schreiben."


    Versuchte man vielleicht mit dem in der Kartenecke angebrachten, kopfstehenden Prägestempel diese Vorschrift zu umgehen?


    besten Gruß

    Michael

  • Lieber Michael,


    Firmen- oder Privatprägungen kenne ich schon seit den 1860er Jahren; aus den 1850er Jahren wären sie mir nicht bekannt.

    Ich denke, dass eine Prägung kein Verstoß gegen Postvorschriften war, ein Absenderstempel auch nicht. Die Post war ja froh, wenn sie wußte, wer was abgeschickt hatte, wenn es mal nicht angenommen wurde und zurück geschickt werden musste.

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Ich stimme Ralph ueberein, Absenderstempel (und hier gehoert der Praegestempel hinzu) waren zur BS Zeit ueblich und waren nicht gegen eine Vorschrift.

    Der Grund fuer Perfin ist allerdings schon, um den Diebstahl von firmeneigenen Marken zu limitieren. Natuerlich koennte jemand solche Marken stehlen und verwenden, der Post war dies Wurst, aber trotzdem war es fuer den Empfaenger, sollte er kein Geschaetskunde sein, klar dass eine gestohlene Marke verwendet wurde.

    Der Vorlaufer von Firmenlochungen, erst ab der Pfennigzeit erlaubt (ab 1876), sind die extrem seltenen Handstempel Aufdrucke "v.D." auf BS Marken von der Waffenfirma von Dreyse und Callenberg, es gibt nur einen bekannten Brief (Sammlung Hans-Michael Krug). Ich habe auch einen oder zwei Briefe der Firma, aber leider haben die Marken nicht diesen Aufdruck.


    LG Andreas

  • Liebe Sammlerfreunde,


    vielen Dank für die vielen Kommentare zu meinen Beleg in Abschnitt 83." Ganzsachen (mit eingedruckten Wertstempel), bei denen die Firmenangabe eingeprägt wurde", gelten sehr wohl als Firmenlochung - bzw. Perfin Vorläufer.


    Liebe Grüße,

    Hermann

  • Hallo miteinander,


    In München konnte ich folgendes nettes Brieflein erstehen. 2x 1/2 Groschen, verwendet im Elsass. Zu schön um daran vorbei zu gehen..dazu noch ein Brief aus Straßburg.


    Liebe Grüße von der Pappnase Andreas