Brief von Lindau nach Bevers im Engadin, Kanton Graubünden

  • Lieber VorphilaBayern,

    ich halte die "2" für 2 Kreuzer Porto von Bayern bis zur Grenze. Ich glaube, dass diese mit dem CH - Porto in 11 Bluzgern zusammen gefasst wurden. Damals hat Lindau immer in schwarzer Tinte taxiert, die CH jedoch nicht.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo VorphilaBayern,

    2 Kr. kostete das Porto bis Bregenz. Der österreichische Transit war nach § 13 des PV Graubünden mit Österreich von 1820 bis Feldkirch gratis. 2 Kr. entsprach 3 Bluzger. Feldkirch bis Chur kostete inkl. Bürogebühr 8 Bluzger. Gesamtporto somit 11 Bluzger.

    Ich habe einen Brief aus Lindau nach Bevers vom 25.4.1830 angehängt. Dieser Brief kostete bis Bregenz ebenfalls 2 Kr. Nach dem PV Graubünden - Österreich von 1826 berechnete Österreich für den Transit nun 2 Kr. Diese 4 Kr. entsprachen 6 Bluzger bis Balzers. Von dort bis Chur wurden 5 Bluzger fällig, zzgl. 1 Bluzger Bürogebühr ergibt 12 Bluzger.

    Grüsse von liball

  • Hallo liball,

    wer waren denn die Orlandischen Kinder?

    Schöner Brief übrigens und perfekt erklärt.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Liebe Freunde,

    der folgende Brief sorgt für Interpretationsschwierigkeiten, jedenfalls bei mir.

    Geschrieben wurde er in der Rheinpfalz, genauer gesagt in Niedermohr & Rehweiler bei Landstuhl am 24.12.1835.

    Der Empfänger war der Vetter des Absenders, Herr Jacob von Poult, den ich im Netz noch nicht gefunden habe. Er wohnte in Zutz, heute Zouz geschrieben, im Oberengadin unweit des Innflusses im Canton Graubünden in der Schweiz.

    Die Postaufgabe erfolgte in Landstuhl (Feuser Nr. 1899-3). Dort notierte man 4x Porto für Bayern bis Mannheim. Baden erhielt 10x, die der lustige Expeditor in Landstuhl gleich mit notierte, so dass wir davon ausgehen dürfen, dass er an Basels Grenze mit 14x einschlug.

    Nun kämen meiner Rechnung nach, die nicht richtig sein muss, 6x für Basel und ?? dazu, so dass wir auf 20x kämen. Bis wohin ihn wer wo für 30x mitgenommen hat, weiß ich leider nicht.

    Der Endbetrag müsste 38 Bluzger sein, weil 1 Kr. rheinisch ca. 20% wertvoller war, als ein Bluzger.

    Bilder

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Hallo bayern klassisch,

    wo hast du denn diesen "Steinbeißer" wieder ausgegraben.
    Nach dem PV Baden-Zürich v. 1822 kamen Briefe aus der Rheinpfalz in den Kanton Graubünden in den direkten Paketschluss Offenburg-Zürich.
    4 Kr. für Bayern, 10 Kr. badischer Transit + 6 Kr. bis Chur (nach PV v. 1822).
    20 Kr. entsprachen in Chur 30 Bluzger. Ab Chur mit dem Engadiner und Oberengadiner Boten = 8 Bluzger, ergibt Gesamtporto 38 Bluzger.

    Grüsse von liball

  • Hallo liball,

    vielen Dank für die nun komplette Beschreibung - den Brief konnte ich bei einem Händler schnappen und einen weiteren aus der Pfalz nach Graubünden habe ich noch nie gesehen.

    Im Inhalt schreibt man, dass der 1. Brief wohl verloren gegangen war. Ich denke, dass es aus dieser Korrespondenz (es ging ums Erbe) noch ein paar mehr geben müsste. Der nächste ich dann für dich vorgesehen ...

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Liebe Freunde,

    der folgende Brief bereit mir etwas Kopfzerbrechen ...

    Unzweifelhaft wurde er in München am 12.2.1847 als Portobrief nach Chur in Graubünden aufgegeben. Die Aufgabepost notierte aber nicht 8x Sonderporto für Bayern bis Lindau, sondern, so lese ich es jedenfalls, 10x. Das entsprach keiner Progressionsstufe nach dem PV mit Zürich, denn diese hätten bei 12x, 16x usw. gelegen.

    Daher denke ich, die Taxe wurde nicht bis Lindau berechnet, sondern bis Bregenz. An Transittaxen sehen wir gar nichts, was auch nicht gerade viel ist und als Endbetrag 26 Bluzger (zwischen 17x und 18x).

    Dass dieses Endporto stimmt, bestätigte unten rechts der Empfänger mit "Porto Bl.(uzger) 26". Die rote "26" sieht mir sehr nach der Zürcher Hand aus - kann das jemand bestätigen?

  • Hallo bayern klassisch,

    interessanter Brief, Glückwunsch.

    Viel beitragen kann ich nicht zu dem Brief, meine aber auch diese weinrote Farbe aus Zürich zu kennen.

    Von Lindau nach Chur wundert es mich ein wenig, dass der Brief über Zürich gelaufen ist.

    Viele Grüsse
    Christian

  • Hallo Leitwege,

    neben den dubiosen 10x für Bayern und dem Fehlen weiterer Taxen gefiel mir noch die ehrenwerte Anrede "Kleiner Rath". Dafür dann noch 26 Bluzger auslegen zu dürfen, ist schon nicht übel. ;)

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayern klassisch,

    ab Februar 1843 wurden unmittelbare Paketschlüsse Lindau - Chur vereinbart, wobei das Porto einen Zuschlag von 2 Kr. erhielt, daher wurden hier 10 Kr. angeschrieben. Dies war das Porto bis zur Kantonsgrenze.
    In Chur wurde das Gesamtporto mit 26 Bluzger angeschrieben. Gemäß dem Churer Tarif von 1839 betrug die Brieftaxe für einen Brief aus München diese 26 Bluzger.

    Grüsse von liball

  • Hallo liball,

    danke für diese Info - wußte ich nicht. Wer bekam die 2x für seinen Transit? St. Gallen?

    Liebe Grüsse vom Ralph

    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.


  • Hallo bayern klassisch,

    in der Verordnung steht hierüber nichts.
    St. Gallen bekam sicher nichts, da diese Briefpakete nicht über St. Gallen liefen, sondern über Bregenz, Feldkirch und Balzers.
    Ich kann mir deshalb nur vorstellen, dass Österreich pauschal entschädigt wurde und daher ein Zuschlag von 2 Kr. verlangt wurde.

    Grüsse von liball

  • Hallo liball,

    vielen Dank für deine Stellungnahme - so wird es wohl gewesen sein. Leider habe ich bei Österreich auch nichts dazu gefunden, aber das wäre ja nicht das erste Mal.

    Liebe Grüsse vom Ralph

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  • Liebe Freunde

    ich freue mich sehr, heute einen portofreien Dienstbrief zeigenn zu können, der am 12.5.1820 von Bamberg (leider ohne Inhalt, hinten blank) an die Polizey - Behörde in Graubünden als K(önigliche) D(ienst) S(ache) lief.

    Offensichtlich hat ihn jeder, der ihn in die Finger bekam, gleich behandelt, nämlich taxmäßig gar nicht. Mal sehen, wie lange ich warten muss, um das Gegenstück zu bekommen - und nach Bamberg müsste er nicht einmal laufen ...

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief:
    Portobrief von Augsburg vom 12. Januar 1813 nach Zizers bei Chur in Graubünden. Zu den Taxierungen müssen sich die Experten äußern. Der Empfänger bezahlte 21 Bluzger Porto. Der Brief lief über Vorarlberg, das zu dieser Zeit bayrisch war. Außerdem durch Liechtenstein, denke ich.

    Beste Grüße von VorphilaBayern

  • Hallo VorphilaBayern,

    8 Kr. Augsburg-Feldkirch, 4 Kr. für Feldkircher Bote bis Chur.
    Feldkirch nahm zu dieser Zeit die Umrechnung in Bluzger vor. 12 Kr. = 18 Bluzger + 3 Bluzger für den Postexpeditor Dalp in Chur = 21 Bluzger.

    Grüsse von liball

  • Liebe Sammlerfreunde,

    hierzu folgender Brief:
    Teilfrankobrief aus Augsburg (Bayern) vom 3. April 1817, nach Bevers im Engadin, Kanton Graubünden in der Schweiz, mit Vermerk "per Feldkirch und Chur. Der Absender bezahlte bis Lindau 8 Kreuzer Grenzfranko.
    Transitporto bis Feldkirch waren 4 Kr.rh. und Porto ab Feldkirch 14 Kr.rh. Diese 18 Kr.rh. wurden in 28 Bluzger umgerechnet, die der Empfänger bezahlte.

    Beste Grüße von VorphilaBayern