Preußen - Sachsen

  • Liebe Sammelfreunde


    ich habe heute einen Brief vom 05.05.1839 "An den Herrn Friedrich Thomas in Leubetha" bekommen.
    Bei diesem steht noch "bei Oelsnitz im Voigtland" und scheint mir mit 5 GGr Porto belegt zu sein. Die Siegelseite hat keine Notierung.


    Da ich noch ein paar Briefe an den Empfänger habe, schaute ich mir diese auch an und wurde etwas stutzig.


    Einen Brief vom 28,03.1835 zeigt die gleiche Taxierung, wobei die ursprüngliche neu in grüner Tinte geschrieben wurde.
    Siegelseitig sind nur noch Absenderangaben und undefinierbares.


    Und dann dieser Beleg vom 25.10.1836, welcher nur mit "4" GGr Porto belegt ist.
    Siegelseitig ist zwar etwas vorhanden, was als "25" eventuell gelesen werden kann, m.E. jedoch nichts mit einer Taxierung zu tun hat.


    Eine Erklärung habe ich nicht, warum der letzte Beleg nur 4 GGr Porto aufweist, obwohl er zeitlich dazwischen liegt. Hat jemand eine Idee?


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Lieber Magdeburger,


    bei deinem letzten Brief sieht es so aus, als ob man die falsche 4 auszuwischen versuchte und die 5 darüber schrieb. Dann würde es ja passen.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Liebe Sammelfreunde


    zu einen weiteren Beleg von Kemberg nach Frankenberg ist die Frage hier der Taxierung.
    Laut Angabe soll er von 1829 sein und ist mit 1 3/4 Loth recht schwer. Vielleicht kann hier jemand weiterhelfen.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf


    P.S. Dieser Beleg ist auf Bitten des Wittenberg-Sammlers von mir eingestellt worden, da ich hier nicht helfen kann.

  • Hallo Alle


    Hier ein Brief aus Berlin, Sendet am 25.12.1841 nach Dresden. Porto 3¾ Sgr. oder Neugr. Auf der Siegelseite ein Stempel mit ST POST / 27 Dec / F.7U. Nach Grobe 5, gibts dieser Stempel nicht auf VMZ Briefe. Der "F" bedeutet das Freitag? Den 27.12.1841 war ein Montag. U = Uhr.


    Liebe Grüße, Jørgen

  • Lieber Jörgen,


    ohne unseren Preußen- und Sachsenkennern vorgreifen zu wollen: Der Absender zahlte 3 3/4 Sgr. Franko für beide Postgebiete.


    Der Stempel der Stadtpost bezeichnete mit F = Früh den Eingang am Vormittag um 07 Uhr.


    Zu der Seltenheit dieser Stadtpoststempel kann sicher Altsax etliches interessantes beitragen.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Jörgen,


    Dresden und Leipzig erhielten im Jahre 1829 Stadtpostanstalten, deren Aufgabe in der Zustellung sowohl von auswärts eingehender, als auch innerstädtischer sowie in die Landorte gerichteter Korrespondenz bestand.


    Die rechteckigen Stempel wurden (von Anfang an) sowohl als Aufgabestempel für die Stadt- und Landpostbriefe als auch als Ausgabestempel abgeschlagen. Es gab täglich bis zu 7 Zustellungen, sodaß sich die entsprechende Anzahl an Ausgabezeiten findet. Der Uhrzeit vorangestellt ist dabei jeweils der Anfangsbuchstabe für
    Früh
    Vormittag
    Mittag
    Nachmittag
    Abend
    Diese Stempel sind lediglich als Markenentwertung relativ selten. Als Ausgabestempel findet man sie auf nahezu jedem nach Dresden adressierten Brief des Zeitraumes Ende 1829 bis etwa 1853. Eine Besonderheit wäre es, wenn der Abschlag fehlte.


    Beste Grüße


    Altsax

  • Lieber Altsax,


    weil es mir nicht 100%ig klar ist: Der siegelseitige Stadtpoststempel wurde abgeschlagen:


    1) sofort bei der Ankunft der Briefpakete,


    2) zum Zeitpunkt der Übergabe an den/die Boten oder


    3) als Kombination aus 1) und 2), weil das koinzidierte?


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Lieber bk,


    auf die Stadtpostämter konnte nicht kartiert werden. Deshalb gingen die Kartenschlüsse beim Hofpostamt Dresden bzw. beim Oberpostamt Leipzig ein. Die von der Stadtpost zuzustellenden Sendungen wurden von den Eingangspostämtern dorthin überstellt. Die Sendungen erhielten den Stadtpoststempelabschlag als Ausgabestempel. Maßgeblich für Datum und Uhrzeit war der jeweils nächste Bestellgang.


    Beste Grüße


    Altsax

  • Lieber Altsax,


    vielen Dank für die Klärung zu den Angaben der Stadtpoststempel.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Alle


    Ich habe probleme mit dieser Porto. Franco-Brief aus Magdeburg nach Leipzig, sendet am 15. Mai 1825. Porto 4 Sgr. Nach Tabellen war der Porto nur 3 Sgr. Kommt ein 1 Sgr Porto in Sachsen? Oder? Auf der Rückseite nichts. Entfernung von Magdeburg nach Leipzig ist 13 Meilen. In untere linke Ecke steht Frei und etwas über, aber was?


    Viele Grüße, Jørgen

  • Hallo Jørgen


    leider habe ich nur bis Ende 1823 aus dieser Zeit Belege und da kenne ich 1 1/2, 2 und 3 Ggr, aus 1825 habe ich noch keinen Beleg. Über dem Wort Franco steht reitend. Ob hier für Sachsen 1 Sgr herangezogen wurde, kann ich somit auch nicht sagen.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Hallo Ulf


    Danke für Dein Antwort. Ich finden ein Porto auf 4 Sgr. aber dann ist der Entfernung zwischen 15 und 20 Meilen. Vielleicht ist es wie Du schreibst 1 Sgr. für Reitende Post. (Gerne für mich).


    Viele Grüße, Jørgen

  • Hallo,


    reitend war der Begriff für die Verwendung der schnelleren Briefpost, im Gegensatz zur langsameren Fahrpost. Vermutlich gab es Brief- und Fahrpostkurse, die unterschiedlich waren.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,


    mir steht leider nur eine preußische Taxzusammenstellung von 1837 zur Verfügung. Sie könnte aber für den Brief noch relevant sein.


    Demnach beträgt der preußische Anteil für den einfachen Brief bei Spedition mit der Fahrpost 1 1/4 ggr und bei Spedition mit der Reitpost 2 1/4 ggr. Der sächsische Taxanteil beträgt unabhängig von der Speditionsart 3/4 ggr.


    Beste Grüße


    Altsax

  • Hallo Zusammen


    laut meinen bisherigen Unterlagen (muß noch 30 Ordner - ca 1,5 Meter durcharbeiten) gab es sowohl eine fahrende als auch reitende Post nach Leipzig. Laut meinem Plan von 1817 ging Sonntag und Donnerstag zwischen 3 bis 4 Uhr Nachmittag die Reitende ab und der 15. Mai 1825 war ein Sonntag. Die Fahrende am Dienstag und Freitag 5 Uhr morgens.


    Möglicherweise wurde der Brief nach Abgang der reitende Post eingeliefert und der Absender wollte sicher stellen, das mit der Reitenden versendet wurde. Sicherlich Spekulatius...


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf

  • Liebe Sammelfreunde


    folgender Beleg stellt mich vor Problemen:
    Ein kleiner gefalteter (Halb)bogen, wahrscheinlich eines schon einmal genutzten Briefes, ging an Herrn C. E. Vogel in Burgsteadt per Chemnitz. Versendet wurde ein Fäßchen mit 4 Stk. Heringe von 2 Pfund Gewicht. Möglicherweise geschah dies am 23.06.1838, einem Montag.
    C6 = Kurs nach Leipzig, nur wann und wie könnte es von dort weiter gegangen sein?
    Auch bereitet mir die etwas verwirrende Franco-Notierung Kopfschmerzen. Gesamt scheinen es 8 1/4 Sgr oder Ggr gewesen zu sein. Mit kleinen Zahlen links könnte 2 1/4 und 4 Sgr (Ggr) notiert worden sein.


    Mit freundlichem Sammlergruss


    Ulf