• Hallo heku49,


    der Frankfurter hat in Lux 8 Decimes = 6 Batzen = 24 Kreuzer gekostet, was also ein Portobrief. Für diese relativ kurze Strecke scheint mir des recht viel zu sein, so dass ich auf einen Brief höherer Gewichtsstufe (3.?) tippe.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo bayern klassisch,


    herzlichen Dank für die erste Einschätzung.
    Vielleicht kann ja noch jemand etwas dazu beitragen.


    Gruß Helmut

  • Zu dem Portugalbeleg haben wir noch folgende Informationen:
    Lissabon ist eine Hafenstadt, es gab sicher Schiffsverbindungen nach Belgien (damals ein Teil der Niederlande [Pays-Bas handschriftlich oben links]), weshalb nun über Paris?
    Den handschriftlich vorgegebenen Leitweg Par Bruxelles & Flamisoul kann man nachvollziehen.


    Und dann fehlt die Auflösung des Taxvermerks 31.


    Gruß Helmut

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Helmut,


    es wird sicherlich nicht täglich eine Schiffsverbindung Richtung Niederlande gegeben haben. Es kann also einfach eine Frage der Geschwindigkeit gewesen sein. Außerdem sollte man die Zeitumstände berücksichtigen: 1792 wurden die Österreichischen Niederlande von französischen Truppen besetzt. Vielleicht mit ein Grund für die Wahl des Leitwegs ?


    Zu der Taxe: Frankreich und Spanien/Portugal verfuhren zu dieser Zeit so, dass sie die Briefe ohne jede Berechnung/Belastung austauschten. Das bedeutet in deinem Fall, dass das Porto bis zur spanisch-französischen Grenze vom Absender bezahlt wurde und das französische Transitporto in den 31 Stuiver (??) enthalten sein müsste.
    Bis zur französischen Zeit hatte Taxis das Postlehen dort inne. Ich weiß jetzt aber nicht, in welcher Währung in diesen Jahren abgerechnet wurde ... Gulden oder Stuiver ? Die Franzosen führten dann Sol ein.


    Viele Grüße
    Michael

  • Liebe Freunde,


    hier ein seltenes Stück der Luxembourger Postgeschichte.


    Als Teilfrankobrief in Luxembourg Stadt am 7.7.1845 (unter niederländischer Postverwaltung, daher auch Franco Grenzen gestempelt) aufgegeben kann ich leider keine Gebühr bis zur Grenze nach Trier erkennen. Vlt. hiflt mir da ein Lux. weiter. :)


    Preußen setzte 1 1/2 Sgr. an, die Bayern mit 6x in Homburg an der Saar in Auslage nahm und mit der Inlandsgebühr von 12x bis Reuth bei Weiden zu 18x Gesamtporto ergänzte.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Liebe Freunde,


    3 Poststücke zwischen Lux nach Bayern aus späterer Zeit möchte ich noch zeigen und hoffe auf Klärung der Raten.


    Zuerst einen Bayernbrief mit 10 Pfg. korrekt frankiert, dann eine Postkarte von Lux nach Bayern mit 5 Centimes und wieder eine Postkarte von Lux nach Bayern mit 10 Centimes. Warum mal 5 und mal 10?
    Die günstigere Karte ist ja später aufgegeben worden, als die teure.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Lieber bayern klassisch,


    entschuldigung, hatte die Frage nicht gesehen (liegt wohl am Alter).
    Der Tarif von Luxemburg nach Deutschland für Postkarten war:
    vom 1.4.1886 bis zum 30.9.1902 = 10 Centimes
    vom 1.10.1902 bis zum 30.9.1907 = 5 Centimes
    vom 1.10.1907 bis zum 30.11.1920 wieder 10 Centimes.


    Gruß Helmut

  • Lieber Helmut,


    vielen Dank für die Tarife - wo hätte ich die sonst herbekommen sollen, wenn nicht von dir. :)


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo @heku,


    vielen Dank für die Info - galten die Tarife und Zeiträume auch analog für die umgekehrte Richtung - Deutschland/Bayern - Luxemburg: 10 Pfg./5 Pfg./10 Pfg. ?


    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

  • Hallo Postgeschichte-Kemser,


    umgekehrt ist nicht so mein Gebiet.
    Nach Michel-Gebührenhandbuch interpretiere ich die Gebühren für Postkarten ins Ausland vom 1.7.1875 bis zum 30.9.1919 mit 10 Pfennig.


    Gruß Helmut

  • Hallo heku49


    kein Problem.

    Nach Michel-Gebührenhandbuch...

    .... und genau da liegt mein Problem. Ich habe nämlich eine Postkarte aus Lenggries 1905 nach Luxemburg zum 5 Pfg.-Tarif - unbeanstandet. Und das läge ja in dem genannten Zeitkorridor.
    Vielleicht liest noch jemand mit und weiß Rat.


    Beste Grüße
    Postgeschichte-Kemser

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    dem Band Tarife der Briefpost in Luxemburg 1852-2002 ist folgende Angabe zu entnehmen:
    Postkarte aus Luxemburg nach Deutschland ab dem 1.10.1902 0,05 F.
    Postkarte aus Luxemburg nach Deutschland ab dem 1.10.1907 0,10 F.


    Dies nur noch mal als Bestätigung von Helmuts Angaben und weil das Forum diesen Band in seiner Bibliothek hat ... ;)


    Viele Grüße
    Michael

  • Bei diesem Wertbrief komme ich nicht mit der Portostufe klar.


    Vielleicht kann jemand helfen?




    Wertbrief vom 14.8.1944 von Luxemburg nach Essen mit Weiterleitung nach Bad Nauheim mit einer Wertangabe von 3000 RM.


    Folgendes habe ich gefunden:


    Briefgebühr Inland: 12 Rpf.


    Behandlungsgebühr über 100 RM: 50 Rpf.


    Wertangabebebühr 10 Rpf. je 500 RM: 60 Rpf.


    Ich komme also auf 1,22 RM.


    Rückseitig ist jedoch nur 1 RM verklebt und ich finde keine weitere Angabe über Barzahlung.




    Ist die Angabe 154 eine Nachgebühr, wenn ja wie setzt sie sich zusammen?


    Ich hoffe jemand kann helfen den Fall zu lösen.




    Gruß Helmut

  • Hallo Helmut,
    leider nicht meine Zeit und deshalb habe ich keine amtlichen Gebührentabellen.
    Im Gegensatz zu den meisten Quellen gibt es eine Tabelle von von W. Steven ( alle seine Tabellen sind bestens recherchiert) , der die Behandlungsgebühr für Wertbriefe Innerdeutsch ( Wert egal) ab dem 1.3.1929 mit 30 Pfennigen angibt. Die Behandlungsgebühr von 40 Pf. bis 100 RM Wert und von 50 Pf. für über 100 RM Wert galt nur bei Wertpaketen.
    Sollte das 1944 in Luxemburg Gültigkeit haben, würden nur 2 Pfennig fehlen.
    Die blaue 154 ist die Einschreibenummer ab Essen, unter dieser wurde der Brief bei der Weiterleitung ins Essener Postbuch eingeschrieben b.z.w. die Spalte im Buch hatte diese Nummer.
    Wertbriefe wurden immer eingeschrieben, sie erhielten aber keinen Klebezettel mit der Nummer. In der Behandlungsgebühr ist die Einschreibung immer enthalten.
    Beste Grüße Bernd

  • Hallo Bernd,


    herzlichen Dank für den Hinweis.
    Danach rechnet sich:
    Briefgebühr 12 Rpf.
    Behandlungsgebühr 30 Rpf
    Wertangabegebühr 10 Rpf je 500 RM = 60 Rpf
    Gesamt 1,02 RM


    Gruß Helmut

  • Hallo zusammen,


    mit einem AK-Abschlag rückseitig wäre mir der nachstehende Beleg natürlich noch willkommener, aber die hübsche MEF- und Dreifarbenfrankatur zu 13ct macht dies allemal wieder wett. Der Empfänger, die Zschocke-Werke AG Kaiserslautern wurde am 13.04.1910 gegründet.


    Die Gesellschaft führte die Geschäfte der Firmen der Vorläuzfer Holzindustrie Kaiserslautern Albert Munzinger und Zschockes Maschinenfabrik Kaiserslautern Gottfried Zschocke weiter.


    Es wurden Holzwaren aller Art, Maschinen und Apparate hergestellt. Eine Spezialität der Firma waren komplette Anlagen zur Kühlung und Reinigung von Gasen jeder Art, Wasserrückkühlanlagen sowie komplette Hochofengasreinigungsanlagen. Seit 2002 ist die Firma ein Teil von General Dynamics.


    Schönen Sammlergruß


    vom Pälzer


  • Hallo Pälzer,


    ein hübsches Briefchen mit farbenfroher Frankatur - von Luxemburg ist das nicht häufig, auch wenn es in die Pfalz aus Gründen der territorialen Nähe relativ viel Post gibt. Aber die will erst einmal gefunden werden - Glückwunsch zu diesem kleinen Schmuckstück!


    Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.