• Hier mein Brief mit der größten Entfernung (einmal um die halbe Welt):


    Görlitz nach San Luis an der Westküste der USA in Kalifornien über Belgien und England.


    Interessant ist die Dauer der Beförderung beginnend in Aachen nach New York (29.Januar bis 24.Februar). Aber wie man in Europa seit 1493 weiß, sollte man im Winter den Atlantik nicht von Ost nach West überqueren ...

  • Hallo preussensammler,


    ein toller Brief :thumbup: :thumbup: :thumbup:


    Von New York bis an die Westküste war ja auch noch eine schöne Strecke, und der Westen war noch richtig wild. Kannst du auch sagen wann der Brief in San Luis ankam, oder gibt es siegelseitig keine Stempel ?


    Gruss


    senziger


  • Leider gibt es auf der Rückseite keine Stempel (es waren halt keine Preußen).

  • Hallo preussensammler,


    feines Stück, aber St. Louis liegt in Missouri, nicht in Kalifornien, oder täusche ich mich da? Kalifornien hatten ja eigene Tarife, weil die Post damals um Kap Hoorn geleitet werden musste und der Transit durch den "Wilden Westen" problematisch war.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo preussensammler,


    feines Stück, aber St. Louis liegt in Missouri, nicht in Kalifornien, oder täusche ich mich da? Kalifornien hatten ja eigene Tarife, weil die Post damals um Kap Hoorn geleitet werden musste und der Transit durch den "Wilden Westen" problematisch war.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch


    Wahrscheinlich hat man damals in Görlitz nicht gewußt, dass es San Luis (Obisgo) und nicht St.Louis heißt. Hinter St.Louis steht noch sierra cost(al). So eine Gebirgskette an der Küste sucht man in Missouri vergeblich ...

  • Hallo preussensammler,


    dann müsste es dieses sein:


    http://www.google.de/url?sa=t&…EA9g_Of0TAvjfKruQ&cad=rja


    Auf dem Brief kleben 13 Sgr. - das sollte für die USA außer Kalifornien und Oregon reichen. Ich müsste es nachlesen, aber der Brief wäre dann unterfrankiert.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Auf dem Brief kleben 13 Sgr. - das sollte für die USA außer Kalifornien und Oregon reichen. Ich müsste es nachlesen, aber der Brief wäre dann unterfrankiert.

    Lieber bk,


    in den USA existierte zur damaligen Zeit durchaus eine "Overland-Mail", also eine Ost-West-Verbindung per Eisenbahn und Postkutsche. Es gibt mit 13 bzw später 12 Ngr. frankierte Briefe aus Sachsen, die über Preußen und England an die amerikanische Ostküste spediert und von dort aus über Land in den Westen transportiert worden sind. Die theoretisch möglichen "Kap Horn Briefe" hingegen muß man lange suchen.


    Liebe Grüße


    Altsax

  • Lieber Altsax,


    das mag sein, aber ich hätte gerne das Datum des Briefes gewußt. Meiner Meinung nach konnte man für 13 Sgr. nicht nach Kalifornien verschicken.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Hallo preussensammler,


    danke für die Angabe - hat Preußen 1859 noch in Zwanzigstel - Loth gewogen?


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Meiner Meinung nach konnte man für 13 Sgr. nicht nach Kalifornien verschicken.

    Lieber bk,


    konnte man auch nicht. Die 13 Ngr. deckten nur den Betrag bis zur Küste. Die Kosten für die Overland-Spedition trug der Empfänger.


    Liebe Grüße


    Altsax

  • Lieber Altsax,


    wenn das hier so gewesen sein sollte, wo sehe ich die Belastung des Empfängers? Wie teuer war das damals?


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Lieber bk,


    die Regeln des preußischen Postwesens samt seiner Dokumentation einzuhebender Gebühren hatten leider im "Wilden Westen" keine Gültigkeit. Es ist auch nicht überliefert, ob John Wayne bei der Errettung von Postsäcken vor räuberischen Banditen Kartierungsdokumente vorgefunden hat.


    Diese Rätsel werden wir wohl unseren Nachkommen zur Bearbeitung übergeben müssen...


    Liebe Grüße


    Altsax

  • Lieber Altsax,


    ohne dem guten John Wayne zu nahe treten zu wollen, aber wir sollten uns eher auf die Primärquellen aus der Zeit verlassen, die bezüglich Oregon und Kalifornien folgendes aussagen:


    Ab 1.8.1852 über England 105 Kreuzer via Panama bzw. 66 Kr. via New York - immer in Relation zu setzen zu "normalen" US - Briefen, die nur 47 Kr. (ab 1.8.1852 via England) bzw. ab 1.1.1854 45 Kr. bzw. 13 Sgr. mit der "Prussian closed mail" kosteten.


    Ab 16.3.1856 über England erhöht via Panama auf 106 Kr., aber reduziert auf 63 Kr. via New York.


    Ab 1.1.1863 via England nochmals reduziert auf 57 Kr..


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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  • Lieber bk,


    wenn du als Primärquelle eine sächsische Taxzusammenstellung aus dem Jahre 1859 anerkennst...


    Der vorliegende, mit der "prussian closed mail" beförderte Brief war demnach sogar bis zum Bestimmungsort frankiert worden.


    Liebe Grüße


    Altsax


    PS: Im Archiv der Firma Wells Fargo soll es übrigens noch Tarifunterlagen der Zeit geben. Möglicherweise verfügen USA-Sammler über entsprechende Unterlagen.

  • Hallo,


    sehr schöne Briefe sieht man hier!


    Eine Frage insbesondere zu woermi's letztem Brief:
    wie findet man heraus, mit welchem Schiff (und mit den Abfahrts- und Ankunftszeiten) solche Briefe nach New York befördert wurden?


    Es gibt wohl ein entsprechendes Buch von Richard Winter, aber ist das die einzige Möglichkeit?
    Hat jemand aus dem Forum diese Unterlagen?


    Viele Grüße
    nordlicht

  • Hallo Nordlicht,


    mir gefallen @woermis Briefe auch immer - das Buch (und andere) besitze ich. Dick Winter hat Tausende von Zeitungen und Annoncen im In- und Ausland ausgewertet und die entsprechenden Daten gesammelt (die natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben können, aber in 99% meiner Recherchen eine sehr wertvolle Hilfe waren). Das Buch zu kaufen (leider nur noch antiquarisch vorhanden) ist ein MUSS für jeden, der sich mit diesem Thema auseinander setzt.


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



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