Der deutsch-französische Krieg 1870/71

  • Hallo bk,


    eine tolle Karte und trotz der seinerzeit vorherrschenden Auseinandersetzung eine delikate Geschichte dazu. So wie von Dir beschrieben lebt Philatelie und Postgeschichte ! Freue mich sehr darauf :thumbup:


    Herzlichen Dank + Gruß !


    vom Pälzer

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Lieber Emmanuel,


    ist es nicht wunderbar, dass wir nach 140 Jahren noch immer darüber lachen können? Das ist Postgeschichte vom feinstern. :P:P:P


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Weil unser guter Pälzer schon lange auf solch ein Stück spannt, werde ich sie ihm überlassen, so dass Anfragen nach dem Kärtchen zwecklos sind. ^^


    Liebe Freunde,


    auch wenns schwer fällt, will ich die Karte dem lieben @Pfälzer von ganzem Herzen gönnen :):)


    Sie hätte auch toll in meinen 1870/71 Kriegsteil der Sophysammlung gepasst, aber vielleicht ergibt sich
    ja mal ein Tausch....In jedem Fall ein tolles Stück, welches Bayern Klassisch da hervorgetan hat :P:P


    Beste Grüsse
    Bayern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social




    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo BS,


    machen wir doch einfach eine Grundlinie rein: Du bist eher für die ehrwürdigen Korrespondenzen zuständig, meine Wenigkeit aus der linksrheinischen Provinz eher für die etwas frivoleren. ^^


    Gruß !


    Tim

    Wer um Postgeschichte einen Bogen macht, läuft am Schluss im Kreis

  • Lieber Bayern Social,


    danke für die netten Worte - aber ich bin bei Pälzer im Wort, daher geht das gute Stück an ihn und zu sehr moderatem Tauschpreis sowieso ...


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo zusammen,


    auch wenns schwer fällt, will ich die Karte dem lieben @Pfälzer von ganzem Herzen gönnen :) :)


    ...lieber BK das war doch klar, wie ich schon geschrieben habe, ich gönne es dem lieben @pfälzer von ganzem Herzen, es sollte
    nur ein Kompliment sein, nicht mehr.


    Viele Grüsse
    BS

    Beste Grüsse von
    Bayern Social




    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo in die Runde,


    wer kann Informationen zu dieser Feldpostkarte geben, die aus 1870 stammen dürfte?


    Interessant wäre es zu erfahren, was zu den Orten und den Regimentern zu sagen ist,
    wer weiss ob und wenn in welche Kampfhandlungen diese verwickelt waren!?
    [Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/74501244dd79jpg.jpg]
    und die Rückseite mit Text:
    [Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/140acfa32jpg.jpg]


    Kann jemand genauer entziffern, wo das Regiment lag und was noch interessant ist!?



    Freue mich über Nachrichten dazu...!


    Liebe Grüsse
    Bayern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social




    "Sammler sind glückliche Menschen"

    Einmal editiert, zuletzt von Bayern Social ()

  • Hallo Bayern Social,


    die Karte stammt aus Bussy le Chateau, das zwischen Reims und Suippes liegt. Dies geht aus dem Text der Correspondenz-Karte hervor. Ich werde heute Abend einen Landkartenausschnitt einstellen, woraus die Lage ersichtlich wird. An welchen Kampfhandlungen die Einheit wann beteiligt war, dürfte schwer zu ermitteln sein, da es sich um eine Cavallerie-Reserve eines Regimentes handelt, welches vermutlich nur bei einer ruhmreichen Schlacht Erwähnung in der Literatur gefunden haben dürfte. Einsatzpläne usw. liegen mir nicht vor.


    Mit freundlichen Grüßen
    Postarchiv

    Wo nichts mehr zu enträtseln bleibt, hört unser Anteil auf.


    Ernst Freiherr von Feuchtersleben

  • Hallo Postarchiv,


    vielen dank für die Aufklärung der Lage und das kommende Einstellen
    der Karte, das ist ja schon mal spannend.Vielen Dank!
    Bringt der Text, den ich leider nur zumTeil lesen kann, sonst noch interessante
    zeitgeschichtliche Aussagen hervor? Ich meine am Ende etwas von Champagner
    zu lesen.Der zum trinken oder der Ort.... :)
    Und weiter vorne schreibt der Soldat von Paris und einem 5.Regiment, so wie ich
    es entziffern kann eventuell über seine Kameraden und deren Stationierung!?


    viele Sammlergrüße
    Bayern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social




    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hier die Karte aus den "Karten des französisch-belgischen Kriegsschauplatzes (1. WK). Habe bestimmt auch noch eine größere Auflösung. Die vorliegende ist für die Darstellung des Gebietes meiner Meinung nach vorerst ausreichend.


    Gruß
    Postarchiv

  • Hallo zusammen,


    danke für die Beiträge.


    Kann eventuell noch jemand den Text weiter entziffern?
    Sonst stell ich ihn bei "Hilfe bei Handschriften" mal ein.


    Viele Grüsse
    Bayern Social

    Beste Grüsse von
    Bayern Social




    "Sammler sind glückliche Menschen"

  • Hallo Bayern Social,


    die Karte ist definitiv aus dem Jahr 1870, da das II. Armee-Korps (ohne 4. Inf.-Div.) am 19.06.1871 aufgelöst wurde.


    Der Absender war bei dem II. Armee-Korps, Cavallerie-Reserve, 5. Ulanen-Brigade. Wiedergabe des Textes kann aus Zeitgründen erst später erfolgen. Vielleicht ist jemand anderer in der Zwischenzeit bereit.


    Gruß
    Postarchiv

    Wo nichts mehr zu enträtseln bleibt, hört unser Anteil auf.


    Ernst Freiherr von Feuchtersleben

  • Der nachfolgend gezeigte Brief ist mit dem Ballon "Le General Chancy" bis nach Zwiesel gefahren. Er trägt zwar keinen Ankunftsstempel, dürfte aber seinen Empfänger erreicht haben.


    Der hektographierte Inhalt stammt von der Presseagentur Havas.


    Der Brief war ausweislich des "PD"-Stempels vollständig frankiert. Den Vorschriften für eine Drucksache entsprach er insofern nicht, als er versiegelt war.


    Gab es französische Bestimmungen, die dennoch ein reduziertes Franco beinhalteten?


    Altsax

  • Lieber Altsax,


    ich weiß gar nicht, ob DS überhaupt zugelassen waren, um mit bemannten Ballons transportiert zu werden. Aber unser 1870/71 ist einer der größten Kenner dieser Thematik weltweit - er wird wissen, was ich nur ahnen kann.


    Schönes Stück! Glückwunsch zu dieser Rosine und mit der Anschrift doppelt gut. :P


    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Liebe Grüsse vom Ralph



    "Der beste Platz für Politiker ist das Wahlplakat. Dort ist er tragbar, geräuschlos und leicht zu entfernen." Vicco von Bülow aka Loriot.




  • Hallo Altsax,


    Den Ballon " Général Chanzy " betreffend, er ist um 2 Uhr 30 Morgens von Nordbahnhof, Paris am 20. Dezember 1870 gegangen.Er nahm 25 Kilos von Post, 4 Tauben und 2 Passagiere mehr der Luftschiffer mit. Er ist um 10 Uhr 45 Morgens derselbe Tag in Rottenburg in Bayern gelandet.Die Post und die Tauben sind durch die bayerische Behörden erfasst gewesen. Das ist der Grund, für den die Post keine Ankunftsstempel trägt.
    Die Passagiere und der Luftschiffer sind Gefangener gemacht gewesen. Dieser Ballon transportierte auch Taucher Material, mit dem Ziel eine Rückkehr nach Paris von der Seine zu versuchen.
    Deinen Brief betreffend, gab es keinen Vorzugstarif während die Belagerung von Paris. Die Tarife blieben dieselben, daß vor die Belagerung, allein die Gewichtsstufe änderte: 1. Stufe = 4 g anstatt 7.5g.
    Auf deinem Brief fehlt eine Marke von 10 c also, um 50 c zu machen (Posttarif Frankreich-TT vom 10. April 1862).Diese Marke sollte sich unten die Marke von 40 c finden.
    Hier ist ein Brief für dasselbe Bestimmung richtig frankiert.
    Viele Grüsse.
    Emmanuel

  • Auf deinem Brief fehlt eine Marke von 10 c also, um 50 c zu machen (Posttarif France-TT vom 10. April 1862).Diese Marke sollte sich unten die Marke von 40 c finden.

    Hallo Emmanuel,


    selbstverständlich fehlen zum regulären Brieftarif 10 Centimes. Allerdings ist das Papier meines Beleges so dünn, daß ich mir nicht vorstellen kann, wie eine darauf ursprünglich angebrachte Marke abgefallen oder entfernt worden sein sollte, ohne daß Reste davon erkennbar wären, ganz abgesehen von Spuren des vierseitig überragenden Stempelabschlags.


    Aus einer Tarifzusammenstellung des Jahres 1869 stammt der folgende Hinweis auf einen ermäßigten Tarif. Wie bereits geschrieben, ist der Brief zwar versiegelt gewesen, angesichts des Absenders wäre aber denkbar, daß der Nachweis des tarifentsprechenden Inhalts auch ohne Einhaltung der Kontrollierbarkeit jedes einzelnen Versandstückes als erbracht galt. Da lt. bk Drucksachen möglicherweise nicht per Ballon befördert werden durften, wäre dieser Tarif eine Ausweichmöglichkeit gewesen.


    Dein Gegenbeispiel muß nicht zwingend die Nutzung eines Sondertarifs bei einer anderen Sendung ausschließen.


    Beste Grüße


    Altsax

  • Hallo Altsax,


    Emmanuel hat fast alles richtig kommentiert. Zu korrigieren ist, dass es nur eine Gewichtsstufe bis 4 Gramm gegeben hat.


    Zur Beförderung zugelassen waren Briefe (4 g) und Postkarten (3 g). Drucksachen wurden als gewöhnliche Briefe behandelt.


    Briefe in die Rheinprovinz und ins ehemals thurn u. taxische Postgebiet kosteten 40 C. (= 3 1/2 Gr.), in die weiteren deutsche Gebiete 50 C. (= 4 1/2 Gr.).


    Ich habe einmal Kriegsgefangenenbriefe aus Paris in deutsche Gefangenenlager registriert. Neben den korrekt frankierten kenne ich eine große Anzahl unzureichend frankierter Briefe, die sogar den "P.D."-Stempelabschlag aufweisen.


    Dein Brief ist vermutlich auch unterfrankiert aufgegeben worden.


    Besten Gruß


    1870/71

  • Hallo Altsax und 1870/71,


    Die "Ballons Montés" konnten anderen Post nicht transportieren als Briefe von 4 g Maximum und "Cartes-Poste" (nicht Postkarten) von 3 g . Das Interesse der Drucksachen und die Geschäftspapiere war höherer Gewichtsstufen für vorteilhafteren Tarife als diejenigen von Briefe für dieselben Gewichtsstufen. Dieses Interesse war unvereinbar mit der Notwendigkeit das Gewicht der Laden von Post zu reduzieren, die man in die Ballons legte.
    Altsax: Andererseits stellt deine Marke von 40 c die Abart von der retuschierte "4" vor, weil er breiter ist als der gewöhnliche "4". Ich bin davon ausgegangen, daß die Marke nachträglich weggenommen gewesen ist. Es kann tatsächlich sein, daß der Brief unterfrankiert gewesen ist obwohl die Beamten der Hauptspostamt von Paris Experten in der Berechnung von Porto waren.


    Grüsse.
    Emmanuel.